Capítulo 35

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ALEJANDRO

Die Frau ist so blass wie ihre eigene Haut geworden. Mit geweiteten Augen starrt sie meine Frau an. „Wage es ja nicht, Lügen zu erzählen, Mädchen", zischt die Frau und knirscht mit den Zähnen. Rania schnappt nach Luft. „Das würde ich niemals tun," sagt sie gespielt geschockt, dabei sieht sie niedlich aus, wie ein jünges kleines Mädchen. Ihr Blick verweilt auf den verkrampften Mitglied der Frau.

Der senfblonde Mann nagt nervös an seinen Lippen. Die Blicke der anderen Mitglieder wandern zwischen der Frau und Rania hin und her. Doch dann bewegt sich die rothaarige Frau, die hinter der Schwarzhaarigen steht. Sie legt eine Hand um deren Taille und zieht sie enger an sich heran. „Hör auf, Lügen über meine beste Freundin zu erfinden, Mädchen."

Sie ist kein Mädchen mehr, nicht seit wir verheiratet sind. Doch heute lasse ich meine Frau alles selbst machen, und sie wird zeigen, dass sie eine Frau ist und kein Mädchen. Allein dieser Gedanke macht mich jetzt schon verdammt hart. Rania schlägt ein Bein über das andere und blickt ihr tief in die Seele. Diesen Blick will ich niemals auf mir spüren.

„Ich weiß nicht, ob du ein Auge zudrückst und es über dich ergehen lässt, indem du es ignorierst. Wenn du das tust, dann frage ich mich wirklich, was mit dir nicht stimmt. Doch wenn du keinen blassen Schimmer davon hast, dann tust du mir wirklich leid. Nicht nur du, sondern auch der Mann mit den schwarzen Haaren. Für euch beide gilt dasselbe: Entweder ihr wisst es oder nicht."

„Was redest du da?!" fragt der Schwarzhaarige verwirrt. „Ich hasse sowas eigentlich, aber-" „Dann halt die Klappe." „Unterbrich. Mich. Nie. Wieder!" knurrt Rania ihn an. Verdammt, ich bin so stolz auf meine Frau. Es wird langsam eng in meiner Hose. „Ich werde es trotzdem sagen, denn das haben die anderen verdient, auch wenn ich mich nicht einmischen sollte." beendet Rania den Satz, den der Schwarzhaarige unterbrochen hatte. ,,Seit ich einen Fuß in dieses Restaurant gesetzt habe, hast du mich verurteilt. Aber ich werde nicht über dich urteilen, sondern nur die Fakten aussprechen," wendet sich Rania wieder an die Schwarzhaarige.

Was habe ich übersehen? Natürlich habe ich sie vorher nicht beobachtet können, aber jetzt sehe ich, dass der Blonde und die Schwarzhaarige nervös sind. Doch mir ist nichts aufgefallen. Warum sind die beiden überhaupt so nervös? Was hat Rania gesehen, was ich nicht bemerkt habe?

Das Getuschel um uns herum wird lauter. „Wenigstens schäme ich mich nicht für meinen Körper. Lasst uns jetzt gehen," presst die Rothaarige hervor. Ich wollte gerade ihre Haare packen, dabei interessiert es mich einen scheiß, ob sie eine frau ist oder nicht, doch da tretet mich Rania mit ihrem Bein unter dem Tisch. Das Weinglas in meiner Hand droht unter dem Druck zu zerbrechen.

„Wenigstens lasse ich mich nicht von einem Mann fingern, während ich mit meinem Mann esse," platzt es aus Rania heraus. Ihre Augen wandern gereizt über die drei übrigen Mitgliedern.

Alle drei starren Rania mit offenem Mund an, sogar ich tue es. Mein Blick wandert zur Schwarzhaarigen, die einen Ehering trägt. Dann wandert mein Blick zu dem Schwarzhaarigen, der auf ihrer linken Seite steht und ebenfalls einen passenden Ehering trägt.

„Ach, halt die Klappe, Schlampe." Ohne mit der Wimper zu zucken, ziehe ich meine Waffe und schieße präzise zwischen seine Augen. Das Leben weicht aus seinen Augen, und er fällt zu Boden. Keiner der Anwesenden wagt es, einen Schritt auf uns zuzugehen. Das Getuschel um uns herum verstummt. Einige Leute schreien auf, andere rennen mit ihren Kindern hinaus, während einige sitzen bleiben, jedoch entsetzt und ruhig. Rania starrt weiterhin auf die Leiche, ihre Augen sind vor Angst weit aufgerissen. Sie schluckt schwer und zittert leicht. Verdammt, sie soll keine Angst vor mir haben.

Lost in my pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt