RANIA
Hatte er es darauf abgesehen, mit mir zu schlafen, war das nur eine seiner Taktiken? Oder geht es ihm darum, mir einfach meine Unschuld zu nehmen? Was hat er noch vor? Ich fühle mich so dumm, wie konnte ich nur so blind sein? Von Anfang an hatte er etwas im Sinn. Leise gehe ich die Treppe wieder hoch, lege mich ins Bett und ziehe die Decke über mein Gesicht. Niemand würde mich mehr annehmen. Ich habe meine Unschuld verloren.
Ich werde nicht weinen. Nein, ich werde nicht weinen. Ich halte durch, ich werde nicht weinen.
,,Wehe, du weinst, Rania, wehe", spuckt er meinen Namen aus. "Habe ich dich so erzogen, dass du weinst? Hm?" Aus Angst, dass er mich schlägt, versuche ich nicht zu weinen. Doch ich kann es nicht kontrollieren, und eine Träne kullert meine Wange herunter. Ich wische sie schnell ab, damit er es nicht sieht. Er verlässt mit schnellen Schritten das Zimmer.
Meine angespannten Muskeln entspannen sich wieder. Ein Schluchzen verlässt meine Lippen, und sofort lege ich meine Hand an meinen Mund, um es zu dämpfen. Die Tür geht auf und wird mit einem lauten Knall zugeschlagen und abgeschlossen. Mit Kabeln in den Händen schaut er mich von oben an. Sein Blick ist voller Wut. ,,Habe ich dir nicht gesagt, dass du nicht weinen sollt?!"
Und schon trifft das Kabel meine Haut. Ein Schrei verlässt meine Lippen. Mein Rücken brennt von den groben Schlägen. ,,Wie oft habe ich dir gesagt, dass du nicht weinen sollst?" Ich nehme seine Stimme nur vage wahr, der Schmerz ist zu stark, um rational zu denken. ,,Es ... tut ... mir leid", presse ich schwer heraus.
Doch er schlägt weiter und weiter auf mich ein. Mein Rücken brennt, und nur eine Bewegung lässt mich laut aufschreien. Er ignoriert mich und schlägt weiter. ,,Warum," ein Schlag, ,,darfst," ein Schlag, ,,du," ein Schlag, ,,nicht," ein Schlag, ,,weinen," drei Schläge hintereinander.
Ich wimmere, viele Tränen laufen mir wie ein Wasserfall die Wange herunter. Ich zittere am ganzen Körper. ,,Weil ... weil," ein weiterer Schlag lässt mich aufschreien. ,,Weil ich nicht schwach sein darf, Tränen zeigen, dass man schwach ist." Weitere Schläge spüre ich auf meinem Rücken. Ich bin von dem Schmerz betäubt, es tut weh, aber ich nehme es nicht mehr so wahr wie am Anfang.
Ich wische mir die Tränen weg und unterdrücke die aufkommenden Gefühle. Ich hasse dich, ich hasse dich so sehr, ich hasse dich. Ich. Hasse. Dich. Durch den Hass, den ich zulasse, treten die Schläge und der Schmerz mehr in den Hintergrund.
„Jetzt sag mir, wie lange?" „Ist das überhaupt wichtig?" Der nächste Schlag trifft meinen Rücken so hart, dass der Schmerz in den Vordergrund rückt. „WIE LANGE?" brüllt er mich an. Ich zucke zusammen. Ein Klopfen reißt uns aus unserer Blase heraus. „Beeil dich bei der Bestrafung, die Jungs kommen gleich", und dann höre ich nichts mehr. Meine Mutter interessiert es nicht, ob mein Vater mich schlägt oder nicht.
Der Druck hinter meinen Augen wird schwerer, doch ich ignoriere ihn, denn ein weiterer Schlag lässt mich zu meinem Vater hochblicken. ,,Ein Jahr!", schreie ich vor Schmerz. ,,Du undankbares Miststück, was habe ich dir über eine Beziehung gesagt?" Er schwingt seinen Arm, und wieder spüre ich den Schmerz auf meinem Rücken.
Halte dich von Jungs fern, verliebe dich nicht, lächle nicht, lass niemanden an dich heran, selbst wenn du für immer ohne Freunde bleibst. Wenn du lächelst, gibt es Schläge. Wenn du dich verliebst, gibt es Schläge. Wenn du nett bist, gibt es Schläge. Wenn du eine Beziehung hast, gibt es Schläge. Wenn du schwach bist, gibt es Schläge. Wenn du weinst, gibt es Schläge.
Das war immer sein Motto, und damit bin ich aufgewachsen. Kam ich mit einem Lächeln von der Schule nach Hause, gab es immer Schläge. Ich habe Dania kennengelernt und dafür jeden Tag Schläge bekommen, weil ich die Freundschaft nicht beendet habe. Meine Brüder durften nie davon wissen. Schon von klein auf habe ich diese Lektionen gelernt, und dennoch erhalte ich immer wieder neue Lektionen, selbst mit 16 Jahren. Es hört einfach nie auf.
Mein Freund, den ich liebe und mit dem ich seit einem Jahr zusammen bin, hat versucht, mich zu vergewaltigen, und dann ist es passiert. Ich habe es mir erlaubt, einmal schwach zu sein und mich wie ein Mensch zu fühlen, nicht wie immer wie ein Roboter. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf und schluchzte aus Versehen laut, was mein Vater gehört hat. Jetzt bekomme ich hier weitere Schläge.
Die Tür des Schlafzimmers öffnet sich, und Ale kommt rein. Die Matratze neben mir sinkt unter seinem Gewicht.
Das Letzte, was ich spüre, ist ein Arm, der unter mich geschoben wird und mich an seine Brust zieht. Lippen liegen auf meiner nackten Schulter, und ich drifte in einen traumlosen Schlaf.
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Starke Hände sind um mich gewickelt und verhindern, dass ich mich bewege. Meine Wange liegt auf etwas, das sich hebt und senkt. Nicht etwas, sondern jemand. Ich entziehe mich von seiner nackten Brust, was schwer ist, da seine Hände mich festhalten. Langsam versuche ich, mich von ihm zu lösen. Ich nehme mein Kissen und lege es in seine Arme.
Ich setze mich aufrecht hin. Er schläft, sein Gesichtsausdruck ist selbst im Schlaf ernst. Meine Mundwinkel heben sich leicht. Sein Haar fällt ihm unordentlich auf die Stirn, wodurch er noch attraktiver wirkt. Doch meine Mundwinkel sinken, als ich mich erinnere, warum ich eingeschlafen bin. Ich hasse ihn, denn er ist genauso wie alle anderen. Er will nur das eine.
In ein paar Tagen werde ich sogar die Bestätigung bekommen. Er hat sogar schon fest geplant, was er mit mir machen wird. Wie konnte ich das alles zu lassen? Ich habe mein Leben zerstört.
Was hast du nur mit mir geplant? Willst du mich wie alle anderen töten? Mich verkaufen? Foltern? Mal zeigst du mir, dass du mich willst, aber hinter meinem Rücken erfahre ich sowas. Was willst du von mir? Wenn du mich loshaben willst, dann sind wir uns einig, denn ich will dich auch nicht. Aber mach es schnell, denn ich habe keine Lust, meine Zeit sinnlos zu verschwenden.
Ich sehe nur aus dem Augenwinkel, dass ein Kissen fliegt, dann höre ich ein dumpfes Geräusch, als das Kissen Bekanntschaft mit dem Boden macht. Mit einem Ruck liege ich unter ihm. ,,Glaubst du wirklich, dass ich dich mit einem Kissens verwechseln würde, Löckchen?" Scheiße, seine Morgenstimme ist sexy. Ich schüttele den Kopf. Ein Versuch war es wenigstens wert.
„Buenos días, Löckchen." Er küsst mich intensiv, aber ich erwidere ihn nicht. Falsch, ich habe versucht, nicht zu erwidern, aber es war schwer. „Warum schaust du mich an, als wolltest du mich gleich umbringen?"
,,Tue ich doch gar nicht" ,,Doch" ,,Nein" ,,Doch" ich Boxen ihm gegen seine harte Brust ,,Ne-" er unterbricht mich mit einem Kuss.Seine Hand wandert unter mein T-shirt. ,,Fuck, siehst du heiß aus in meinen Sachen" Er küsst mich ein letztes Mal und steht auf, zieht mich dabei auf die Arme und verlassen gemeinsam unser Schlafzimmer. Er setzt mich an den Esstisch und öffnet den Kühlschrank, holt Käse, Croissant, Brötchen raus und alles was man beim Frühstück legt.
,,Martinez macht Frühstück?" Spreche ich ausdruckslos und mit einer gespielten Interesse. Dieses Gefühl, dass er schon ein Plan hat was er mit mir machen würde macht mich immer noch fertig. Deshalb er mich nicht um den Finger wickeln.
,,Wir sind verheiratet, wir hatten Sex und dennoch bist du zu mir abweisend. Was soll ich noch tun?" Er legt gerade die Scheiben Käse in einem Teller und hat sich immer noch nicht umgedreht. Er hat es an meinem Ton bemerkt.
Da er sich nicht umgedreht hat, kann er meine roten Wangen nicht sehen. „Nur weil wir intim miteinander geworden sind, heißt das noch lange nichts", sage ich. Ich stehe auf, um den Tisch zu decken, bleibe jedoch in meiner Bewegung stehen, da ich immer noch wund bin. Er dreht sich bei meinem Zischen um und kommt mit großen Schritten auf mich zu. „Du solltest sitzen bleiben", und trägt mich zurück auf meinen Platz, bevor er den Tisch deckt.
Soll es mit der Geschichte weiter gehen oder mehr 🔥
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Lost in my past
Romance»Wo willst du hin, mi amor?«, ich erstarre, nicht fähig mich zu bewegen. Doch ich sammle meinen ganzen Mut »Na ganz weit weg von euch. Es ist doch offensichtlich, oder sind Sie blind? Jetzt lassen Sie mich durch, ich will nach Hause gehen.« »Du hast...