UNKNOWN
„Verdammte Scheiße, so sollte es nicht enden." In meiner Wut reiße ich alles von meinem Schreibtisch. Gläser zersplittern auf dem Marmorboden. Papiere verteilen sich im ganzen Raum. Nur mein Computer bleibt unversehrt vor mir stehen und zeigt mir die Bilder von allen drei Personen auf dem Bildschirm.
Einen Moment lang bin ich stolz auf Rania. Auch wenn ich ahne, dass sie danach versuchen würde, vor Sergei zu fliehen, sobald sie Martínez hinter sich gelassen hat. Aber es wäre mir egal. Sie würde es versuchen, doch sie würde es nicht schaffen, vor mir zu fliehen.
Aber dann musste Martínez unbedingt ins Badezimmer platzen. Wie konnten meine inkompetenten Männer nicht bemerken, dass er auf dem Weg dorthin war? Ich hätte wenigstens Sergei warnen können. Jetzt muss ich sie alle feuern und mit den Konsequenzen leben, weil ich ihnen die Aufgabe gegeben habe, ein Auge auf Martínez zu haben, während Rania mit Sergei allein im Badezimmer war. Es war leicht herauszufinden, in welchem Restaurant er sich aufhielt, da alle Gäste geflohen waren. Und die Kameras zu hacken, war auch nicht schwer. Ein bisschen hier und da, et voilà, ich hatte es geschafft.
Nun sitze ich hier vor dem verdammten Bildschirm und muss zusehen, wie Martínez gerade seine Hand um Sergeis Kehle legt und zudrückt. „Was willst du von meiner Frau, hijo de puta?!" Sergeis Gesicht ist bereits rot angelaufen, doch er lässt sich nicht unterkriegen - im Gegenteil, er lacht. „Vielleicht sie auch mal ficken?" Martínez' Kiefer mahlt vor Wut. Er lässt Sergei los und schlägt stattdessen auf ihn ein. Er trifft ihn auf die Wange, sodass Sergeis Kopf nach rechts fliegt, aber Sergei schlägt sofort zurück und trifft Martínez am Kiefer.
Rania schreitet ein, doch die beiden Männer ignorieren sie und schlagen weiter aufeinander ein. Statt sich zur Seite zu stellen, bleibt sie mitten im Chaos stehen. Martínez holt aus, um Sergei mit der Faust wieder ins Gesicht zu treffen, doch Sergei duckt sich, und der Schlag trifft stattdessen Rania. Sie fällt mit einem lauten „Aï!" zu Boden und hält sich die pochende Wange. „يا ابن الكلب!" Fluchend beschimpft sie ihn auf Arabisch weiter. Da hast du recht, er ist tatsächlich ein Sohn eines Hundes. Sie verflucht ihn weiterhin auf Arabisch.
Man sollte sich niemals dazwischenstellen, wenn sich zwei prügeln. Das, meine liebe Rania, sollte dir eine Lehre sein. „Du Bastardo," knurrt er Sergei an, schlägt dessen Kopf gegen das Waschbecken und beugt sich leicht zu Rania hinunter, packt ihre Haare und hebt sie grob hoch. Dieser حيوان soll ihre Haare loslassen. Wäre ich nur dort, hätte ich ihm zuerst in die Hände geschossen und dann in meinem Folterraum seine Hände schlimmer verstümmelt, bevor ich sie ihm abgehackt hätte - und weiter gefoltert.
Sie hat Locken, genau wie ihr Vater, aber ihre Haarfarbe hat sie von ihrer Mutter. Er fasst ihre Wange an: „Es pocht und ist ein bisschen rot, aber das wird schon wieder."
„Lass mich los, du krankes Arschloch!" schreit Rania laut, doch Martínez' Griff um ihre Haare wird nur fester. Ranias Augen sind feucht, aber sie würde niemals wie ein kleines Kind weinen. Nein, ihre Augen glänzen vor Schmerz. Sie presst die Kiefer zusammen, und ihre Hände ballt sie zu Fäusten.
Hinter Martínez sehe ich, wie Sergei seine Waffe zieht, sie entsichert und an Martínez' Schläfe hält. „Du weißt doch, dass man einem Feind niemals den Rücken zudrehen sollte," grinst Sergei breit. „Aber weißt du was, Martínez? Ich werde dich jetzt nicht töten. Stattdessen will ich, dass du leidest, so wie ich gelitten habe. Ich werde dir das Wichtigste in deinem Leben nehmen, Stück für Stück. Und ich werde dir jemanden so brutal entreißen, wie du es mit ihr getan hast - nur noch schlimmer. Das verspreche ich dir, Martínez."
Mit diesen Worten verschwindet Sergei aus dem Badezimmer. „Lasst ihn nicht entkommen!" schreit Martínez seinen Männern hinterher. „Spielen wir jetzt etwa Fangen?" ruft Sergei während des Rennens. „Was hast du dir dabei gedacht?!" Wendet sich Martínez an Rania, doch sie ignoriert ihn. Mal sehen, was jetzt passieren wird, da sie beide allein sind - abgesehen von den Mitarbeitern, die sich alle in die Küche zurückgezogen haben. Martínez war genau in dem Moment hereingeplatzt, als Rania mit Sergei den Pakt schließen wollte.
Martínez schleppt Rania zurück zu ihren Plätzen, während sein Griff immer noch fest um ihre Haare ist. Er zieht ihren Stuhl heran, stellt ihn mit einem lauten Knall neben seinen eigenen und drückt Rania darauf. Endlich lässt er ihre Haare los. Ich öffne meine geballten Fäuste und schüttele sie einmal aus. „Holt sofort Eis", befiehlt er. Dann setzt er sich neben sie, steckt seine Hände in die Hosentasche und holt etwas Metallisches heraus. Handschellen? Was hat er damit vor?
Mit einer schnellen Bewegung legt er die Handschellen um Ranias rechte Hand und seine eigene linke. Rania knallt ihr Glas laut auf den Tisch. „Was soll das?!" - „Das Gleiche könnte ich dich fragen. Was sollte das vorhin?" Rania schnaubt wütend.
„Woher hast du die ... ach, weißt du was, das will ich gar nicht wissen. Ich will essen, mach die Dinger ab", knurrt Rania ihn an. Ich weiß, dass in ihr ein Biest ruht, doch es braucht nur den richtigen Kick, bis es erwacht. Und darauf bin ich gespannt, wenn sie entfesselt wird. Ich werde jemanden dazu bringen, es aus ihr herauszuholen, oder vielleicht tut Martínez es selbst und wird der Erste sein, der ihr Biest zu spüren bekommt. Und sie wird ihn zerstören.
„Keine Angst, du kannst ruhig normal essen, denn mir ist der Hunger vergangen." Sie zuckt mit den Schultern. „Wie du willst." Sie streckt ihren rechten Arm nach vorne aus, und als hätte Martínez es nicht erwartet, geht sein Arm mit nach vorne. Er schaut sie geschockt und wütend an, doch sie würdigt ihn keines Blickes. Sie nimmt ihren Teller, der an ihrem vorherigen Platz stand, doch Martínez nimmt ihr den Teller aus der Hand und stellt ihn vor ihr hin.
Ein Mitarbeiter kommt mit schnellen Schritten auf sie zu und reicht ihr das in ein Handtuch gewickelte Eis. Sie nimmt es dankend an und legt es auf ihre linke Wange. „Willst du keins?" Er sieht schlimm zugerichtet aus. Direkt unter seinem Auge ist es angeschwollen, seine Augenbraue und seine Lippen sind aufgeplatzt. „Nein." - „Dann nicht."
Er zieht ihren Arm nach hinten, wodurch auch Ranias Hand mitgezogen wird. „Wie soll ich so essen, du Arsch?" Ohne ihr zu antworten, nimmt er ihren Löffel und schaufelt Reis darauf. „Mund auf." Der Löffel schwebt vor ihrem Gesicht, doch sie zeigt keine Anstalten, ihn zu öffnen. „Ich kann alleine essen." - „Auf machen!" wiederholt er, diesmal lauter. „Mir ist der Hunger schon lange vergangen," entgegnet sie kühl.
Ah, schlaues Mädchen. Sie wollte ihn ärgern, indem sie ständig ihren rechten Arm bewegt. Es freut mich, dass sie ihn nicht ausstehen kann - ich jedenfalls tue es nicht. Doch dann sehe ich etwas, das mich rasend vor Wut macht. Er legt eine Hand unter ihr Kinn und schiebt ihr mit der anderen den Löffel in den Mund. Wir kannst du es wagen Martínez?!
Das Glas in meiner Hand zerbricht in mehrere Teile. Ich beiße mir so fest auf den Kiefer, dass meine Zähne schmerzen. „Du wirst es verdammt noch mal essen! Ich habe mir nicht umsonst Mühe gemacht, den Löffel mit Reis zu füllen, und ich war sogar bereit, dich zu füttern, obwohl ich mehr als wütend auf dich bin." „Niemand hat von dir verlangt, es zu tun."
Er schaufelt noch einmal einen vollen Löffel Reis und schiebt ihn ihr in den Mund, obwohl sie den vorherigen Bissen noch nicht heruntergeschluckt hat. Warte ab, wenn du mir in die Finger kommst, Martínez. „Ich hasse dich, Arschloch."
„Oh, ich hasse dich viel mehr, liebste Ehefrau." Meine Mundwinkel heben sich leicht, sinken aber wieder, als er ihr noch einen Löffel in den Mund schiebt.
Ich nehme meinen beschissenen Laptop und schmeiße ihn kräftig auf den Boden, sodass der Bildschirm schwarz wird. Dieser حيوان.
Hinter mir wird die Tür aufgerissen. „Du siehst beschissen aus," sage ich, ohne mich umzudrehen oder ihn anzusehen. „Du auch," ich zucke mit den Schultern. „Ich will sie," sagt er mit fester Stimme. „Du kriegst sie."
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Lost in my past
Romance»Wo willst du hin, mi Amor?«, ich erstarre, nicht fähig mich zu bewegen. Doch ich sammle meinen ganzen Mut »Na ganz weit weg von euch. Es ist doch offensichtlich, oder sind Sie blind? Jetzt lassen Sie mich durch, ich will nach Hause gehen.« »Du hast...