Mehrere Wochen ging das nun mit unseren Armen und das Spiel am Samstag würde für Gryffindor gegen Hufflepuff gehen.
Am Freitag stolzierte Draco immer noch umher und präsentierte überall seinen verheilten, immer noch bandagierten Arm. Mein verheilter Arm mochte kein Anhaltspunkt sein, dass seiner verheilt war, doch er hatte es mir ja gesagt. In der Pause kam Emily zu mir und sprach mich an.
„Hey, Lea, kann ich mal kurz mit dir sprechen?", fragte sie. Ich stand natürlich bei den Slytherins rum, die nur etwas seltsame Blicke für Emily übrig hatten.
„Klar, Emily. Was gibt's?", erwiderte ich und folgte ihr in eine einsame Ecke des Pausenhofs.
„Fred und George haben es mir erzählt", sagte sie sofort. „Warum tust du das? Deinem Arm geht's doch sicherlich wieder gut!"
„Na ja...also...", druckste ich herum. Sie zog eine Augenbraue hoch und sah mich skeptisch an. „Okay, Draco hat mich darum gebeten. Zufrieden?", gab ich nach, besser gleich die Wahrheit sagen.
„Nicht wirklich", meinte sie recht ärgerlich, „immerhin schickst du unser Team immer noch ins Verderben. Aber immerhin kann ich's jetzt verstehen", grinste sie mich süffisant an.
„Was meinst du damit?", fragte ich irritiert, doch Emily grinste nur noch breiter.
„Bis später!", rief sie und lief zurück zu Fred und George, die in einer anderen Ecke standen und ich zerbrach mir den Rest des Tages den Kopf, was sie denn gemeint hatte.
Jedoch lang ließ man mich nicht mit meinen Gedanken allein. Wutentbrannt kam mir Harry entgegen als ich gerade auf dem Weg zu Verwandlung war.
„Lea warte", noch war sein Tonfall ruhig. Jedoch, wenn es keinen Spitznamen gab, dann war irgendwas im Argen. Ich war spät dran und hatte keine Lust zu diskutieren. So ging ich mit Theo, Blaise und Draco einfach weiter. Schlechte Idee.
„Eleanor Lily Potter, bleib sofort stehen!", fauchte er. Noch nie hatte er mich bei meinem vollen Namen genannt. Ich wandte mich um.
„Was denn?", fragte ich gelassen. Dass sich die Jungs jetzt verdünnisieren, konnte ich wohl abschreiben.
„Muss ich dir das ernsthaft sagen?", rief er beinahe und riss an meinem bandagierten Arm. Vollkommen perplex sah ich zu, wie die Schlinge riss.
„Was tust du da?", fragte ich irritiert.
„Beweisen, dass ihr spielen könnt!", schnaubte er zurück. Jetzt wurde ich böse.
„Bitte was?! Du vergewaltigst meinen Arm nur, weil ihr gegen Hufflepuff spielen müsst? Du blamierst mich vor meinen Freunden, wegen Quidditch?"
„Du hast keine Freunde!", falscher Satz. Ich handelte ohne Nachzudenken. Der bandagierte Arm holte aus und schlug Harry flammend ins Gesicht. Er krachte zu Boden. Brandblasen wuchsen auf seiner Wange. Die Brille war zu Boden gefallen und zerbrochen. Tränen stiegen in seine Augen.
„Niemand redet so mit mir, auch du nicht. Ich habe meinem besten Freund versprochen, nicht zu spielen und ich werde es halten. Und wenn du jetzt noch ein Wort sagst, muss Gryffindor Samstag ohne Sucher spielen", fauchte ich. Harry schluckte, senkte den Kopf und schwieg. Ich wandte mich um und ging wutschnaubend davon.
„Che ragazza fiammeggiante", kommentierte Theo und pfiff durch die Zähne. Auch er wusste von meinem Talent, mich selbst in Brand zu stecken – so nannten es die anderen zumindest. Auch wenn ich nicht genau verstanden hatte, was er da auf italienisch gesagt hatte, feixte ich kurz in seine Richtung.
„Der war gut", sagte Blaise anerkennend. Ich nickte ihm kurz zu. Draco sagte nichts, er war jedoch so rot angelaufen, wie die Haare der Weasleys es nicht werden konnten.
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Die vergessene Geschichte
FanfictionEleanor Lily Potter ist Harry Potters Zwilling. Doch für gewöhnlich spricht niemand über sie, die meisten wissen nicht einmal, dass sie existiert. Bei den Dursleys sind sie gleich, denn sie mögen beide nicht, doch sobald sie nach Hogwarts kommen, än...