Kapitel 29: Seifenblasen

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Am nächsten Morgen nahmen wir früh einen alten Gummireifen zurück zum Wieselkopf und verbrachten eine chaotische letzte Ferienwoche im Fuchsbau. An unserem letzten Abend saßen wir alle gemeinsam im Wohnzimmer. Ich unterhielt mich mit Charlie, er war ein angenehmer Gesprächspartner, auch wenn er mal nicht von seinem Beruf in Rumänien sprach. Stattdessen unterhielten wir uns über Gott und die Welt, wobei recht oft Woods große Schwester Flora in unserem Gespräch auftauchte.

„Ich denke, ihr geht jetzt alle nach oben und schaut nach, ob ihr beim Packen nichts vergessen habt!", rief Mrs. Weasley durch das Zimmer und unterbrach so unser Gespräch. „Nun los, und zwar alle..."

Ich lächelte Charlie entschuldigend zu, dieser nickte nur. Ich erhob mich und ging hinüber zu Fred, George und Emily, schließlich teilten wir uns eine Etage, da konnten wir auch gemeinsam hinauf gehen. Bei den dreien angekommen, erzählte ich ihnen kurz von Charlies beinahe Schwärmereien von Flora, dann gingen wir hinauf. Ich hatte sie nie kennengelernt, aber die Zwillinge wohl.

Auf unserer Etage trennten sich Emily und ich von den Jungs und wir gingen in unser Zimmer. Einmal links einmal rechts, mehr Flur gab es nicht. Das Haus der Weasleys war chaotisch, krumm und schief. Auf unseren Betten lagen der gefaltete Rest unserer Wäsche und je ein kleiner Notizzettel auf einem kleinen Geldbeutel. Ich griff neugierig nach dem Zettel und las mir die Notiz durch.

Ich war in euren Verließen, doch ich wollte euch den Spaß nicht verderben. Denkt bitte daran, euch am ersten Wochenende in Hogsmeade noch ein schönes Kleid für einen festlichen Anlass zu kaufen, ihr werdet dann wissen wofür. Das Geld sollte dafür reichen,

Molly

Ich lächelte und öffnete den kleinen Beutel. Mir schimmerten einige goldene Galeonen entgegen, doch das sollte genug für ein schönes Kleid sein. Außerdem hatte ich eh noch Gold im Koffer, ich hatte mehr davon als ich brauchte. Ich packte das Gold zu dem anderen in den Lederbeutel in meinem Koffer und unterhielt mich lachend mit Emily über Ideen für Ballkleider, wobei wir zu dem Schluss kamen, dass wir das im Geschäft entscheiden würden. Gerade als ich dabei war, Kleinkram platzsparend in meinem Kessel zu verstauen, in dem auch der Geldbeutel lag, kam Mrs. Weasley zur Tür herein, die Arme voller frisch gewaschener schwarzer Umhänge.

„Hier sind eure Uniformen, und viel Spaß beim Einkaufen wünsche ich euch", sagte sie und verteilte die Umhänge zwischen uns.

„Danke, Molly", äußerte Emily lächelnd und nahm ihre Umhänge entgegen. Mrs. Weasley lächelte ebenfalls und ging wieder hinaus. Sie bedachte mich zwar mit Notizen und Geschenken, doch sprach sie mich selten an. Dieses Mal war es Emily nicht aufgefallen, für gewöhnlich regte sie sich danach mehrere Minuten darüber auf und vor allem darüber, dass mir das herzlich egal war.

Am nächsten Morgen betrat ich die Küche gemeinsam mit meinem Bruder, Emily und den Chaos-Zwillingen. Mr. Weasley war bereits auf dem Sprung, ein Zwischenfall im Ministerium, oder so. Auch Percy wollte sich gerade auf den Weg zur Arbeit machen, mit der Begründung, dass er für Mr. Crouch ja so unentbehrlich sei.

„Ja, und weißt du was, Percy? Ich denke, bald wird er sogar deinen Namen kennen", sagte George todernst und ich prustete ungewollt los. Ich hatte fast schon wieder vergessen, dass Crouch bei der Weltmeisterschaft ständig Wetherby oder Ähnliches gesagt hatte. Fred grinste mich breit an

„Du kannst ja doch von alleine lachen!"

„Ja, stell dir vor, Fred Weasley, diese Fähigkeit ist angeboren", provozierte ich ihn frech. Und, wie sollte es auch anders sein, er ging darauf ein. Seine Augen funkelten, wie immer, wenn wir uns stritten

„Auch bei Slytherins?"

„Ich bin nicht als Slytherin auf die Welt gekommen, falls du dich erinnerst", erwiderte ich.

Die vergessene GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt