Kapitel 6: Neue Freunde

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Seine Sicht:

Als ich nach den Ferien wiederkam, gestand ich mir nicht ein, dass ich es eigentlich schön fand, Eleanor wiederzusehen. Ich merkte, dass sie sich etwas anders benahm als zuvor, obwohl sie immer noch Zeit mit ihrem Bruder, Emily und den anderen verbrachte, sah ich sie auch oft allein im Gemeinschaftsraum, oder auf den Gängen.

Als sie eines Nachmittags über das Gelände strich, folgte ich ihr unauffällig, ich wollte wissen, was sie vorhatte. Eine leichte Gänsehaut kroch meine Arme entlang. War es eine Vorahnung oder das Wetter?

Doch stattdessen wurde ich von ihrem Bruder und dessen Freunden abgelenkt. Durch das Fenster von Hagrids Hütte sah ich einen kleinen Drachen auf dem Tisch! Würde Potter sich in den nächsten Wochen etwas erlauben, dann hätte ich meinen Spaß! Nur leider ging auch das etwas nach hinten los. Ich lieh mir unter gekonntem Vorwand ein Buch von dem Wiesel, als der gerade im Krankenflügel lag, darin fand ich einen Brief, wann sie den Drachen loswerden wollten, doch dummerweise erwischte mich Professor McGonagall, bevor ich sie fand. Als ausgleichende Gerechtigkeit wurden auch Potter und die Granger gefangen und wir mussten, gemeinsam noch mit diesem Spinner Longbottom unserer Strafe absitzen, welche unschöner Weise darin bestand, im verbotenen Wald nach einem verletzten Einhorn zu suchen...

Zum Glück überstand ich die Nacht ohne weitere Blessuren und ohne, dass jemand etwas erwähnt hätte. Ich hatte schon ziemliche Angst gehabt in diesem verdammten Wald, aber zugegeben hätte ich das nie, vor allem nicht vor Potter und den anderen. Vor allem dieses seltsame Kapuzending hatte mir eine Riesenangst eingejagt...

Die Führung, die Gryffindor nach dem Spiel gegen Hufflepuff gehabt hatte, hatten sie wieder verloren und das allein war schon Grund genug, sie weiter zu ärgern. Auch Eleanor schien die Strafe angemessen gefunden zu haben, sie schien mehr über alles zu wissen, als sie immer zugab, aber sie redete eh kaum, vor allem nicht mit mir...

Ihre Sicht:

Ich lief allein durch die Gänge von Hogwarts. Ich war auf dem Weg zur Bibliothek, es wurde langsam an der Zeit, ein wenig Stoff für die Prüfungen zu wiederholen. Oft strich ich auch über das Gelände und suchte nach abgelegenen Ecken. Ich wollte herausfinden, was ich konnte, doch so richtig traute ich mich nicht. Wahrscheinlich funktionierte daher auch nichts richtig, selbst fliegen klappte nicht gut.

Ich wollte mich in der Bibliothek mit Emily treffen und wir wollten gemeinsam Zaubertränke lernen, das einzige Fach, welches wir akut gemeinsam hatten. Nicht, dass uns das davon abgehalten hätte, auch für die anderen Fächer gemeinsam zu lernen, jedoch wollten wir heute Zaubertränke machen.

Doch auf dem Weg hinauf wurde ich von den Zwillingen eingeholt, die sich lachend zu mir gesellten.

„Hallo Lea, wir haben uns gefragt-"

„-ob du uns vielleicht verraten kannst, wo unsre Kleine steckt", beendete Fred den Satz.

„Natürlich kann ich, aber warum sollte ich?", fragte ich und setzte meinen Weg fort.

„Weil wir dir sonst ganz fürchterlich weh tun werden?", fragte Fred mit einem bösen Grinsen. Ich blieb stehen.

„Mein lieber Fred Weasley. Du tust ganz sicher keinem Mädchen etwas zuleide und mir schon gar nicht. Das traust du dich nicht", sagte ich zuckersüß und sah in seine haselnussbraunen Augen hinauf. Sein Lächeln flackerte kurz.

„Und warum sollte ich gerade dir nichts tun?"

„Weil ich Harrys Schwester und Emilys Freundin bin, darum. Und weil du dann niemanden mehr hast, der sich deine niveaulosen Kommentare lange genug anhört, um zu antworten", erwiderte ich bitterböse grinsend und ließ die beiden verdutzten Zwillinge stehen.

Die vergessene GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt