Kapitel 36: Kimmkorn's Artikel

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An diesem Montag freute ich mich schon darauf, nach Geschichte der Zauberei an die frische Luft zu kommen. Das Wetter war schön und ich hoffte darauf, dass Hagrid nach den Einhörnern nicht wieder mit irgendwelchen Monstern ankam.

Wir verließen das Schloss in aller Ruhe. Von den Gewächshäusern aus sah ich Harry, Ron und Emily angelaufen kommen. Hermine war seit dem Frühstück verschwunden. Ich vermutete, dass das an dem Artikel aus der Hexenwoche lag, wo sie als Harrys Freundin bezeichnet worden war. Das war total absurd, sie war nicht Harrys Typ, außerdem stand er im Moment schließlich auf Cho Chang, aber das band ich niemandem auf die Nase.

„Potter, hast du dich von deiner Liebsten getrennt? Warum war sie denn beim Frühstück so durch den Wind?", rief Pansy hinter mir zu meinem Bruder hinüber. Dieser ignorierte sie wissend, das Beste, was man mit Pansy tun konnte.

Vor Hagrids Hütte angekommen entdeckten wir einen Stapel voller Kisten und ich hoffte inständig, dass er nicht wieder irgendwelche Kröter angeschleppt hatte. Mir hatten die letzten dicke gereicht. Doch in den Kisten befanden sich flauschige schwarze Geschöpfe mit langen Schnauzen und spatenähnlichen Vorderpfoten. Ein wenig erinnerten sie mich an große Maulwürfe.

„Das sind Niffler", erklärte Hagrid, nachdem wir uns alle versammelt hatten. „Man findet sie meist unten in Bergwerksstollen. Sie stehn auf Glitzerzeug... da seht ihr's schon." Einer der Niffler war plötzlich aus der Kiste geschnellt und wollte Pansy ihre Uhr vom Arm beißen. Kreischend stolperte sie zurück. Draco und ich grinsten uns böse an. „Nützliche kleine Schatzsucher", fuhr Hagrid mit glücklichem Unterton fort. „Dachte, wir machen uns heut 'nen lustigen Vormittag mit denen. Seht ihr das dort drüben?" Er deutete auf ein Stück umgegrabener Erde vor seiner Hütte, das ich von weitem für ein Blumen- oder Gemüsebeet gehalten hatte. „Ich hab dort 'n paar Goldmünzen vergraben. Wessen Niffler nachher die meisten Goldmünzen ausgräbt, kriegt von mir 'nen Preis. Ihr müsst nur eure Wertsachen ablegen, dann sucht ihr euch 'nen Niffler aus und macht euch bereit, sie loszulassen."

Ich schob meine Kette unter meine Klamotten und hoffte inständig, dass der Niffler nicht versuchen würde, mir die Ohrringe aus den Ohren zu beißen. Dann näherte ich mich den Kisten und hob einen der Niffler heraus. Sie waren so weich, wie sie aussahen. Er schnüffelte neugierig an meinem Ohr, sah mich dann allerdings mit großen Augen an und beließ es dabei. Mir schien, er ahnte, was ich war.

„Wartet mal", sagte Hagrid, als er die Kisten kontrollierte, „da ist noch 'n Niffler übrig... wer fehlt hier? Wo ist Hermine?"

„Sie musste sich verarzten lassen", erwiderte Ron leise.

„Erklären wir später", murmelte nun Harry, denn nicht nur ich hatte neugierig gelauscht.

So viel Spaß wie heute machte Pflege magischer Geschöpfe selten. Die Niffler tauchten in das Beet, als wäre es ein Teich und kamen immer mit neuen Goldmünzen in der Schnauze zurück, welche sie in den Schoß des Schülers fallen ließen, der ihn losgeschickt hatte.

„Kann man die auch als Haustiere kaufen, Hagrid?", fragte Ron voller Begeisterung und ich sah, dass sein Schoß bereits mit Goldmünzen gefüllt war.

„Da wäre deine Mum nicht so glücklich, Ron, die bringen ganze Häuser zum Einsturz diese Niffler. Ich schätze, sie haben jetzt fast alle", fügte er an und ging um das Stück Erde herum, während die Niffler fleißig weiter tauchten. „Ich hab doch nur hundert Münzen vergraben. Oh, da bist du ja, Hermine!"

Ich wandte den Kopf und sah Genannte auf uns zukommen. Ihre Hände waren dick bandagiert und sie sah ziemlich elend aus. Auch die anderen Slytherins, Pansy voran, beobachteten ihr Eintreffen.

„Gut, schauen wir mal, wie ihr abgeschnitten habt!", sagte Hagrid, wohl auch, um von Hermine abzulenken. „Zählt eure Münzen! Und es hat keinen Zweck zu stehlen, Goyle", fügte er an, als er merkte, dass Goyle mir Münzen stibitzen wollte, um sie in seiner Tasche verschwinden zu lassen. „Das ist Leprechaun-Gold. Löst sich nach 'n paar Stunden auf."

Die vergessene GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt