Seine Sicht:
Dieses Jahr ging ich mit meinem Vater allein in die Winkelgasse. Wir besuchten Borgin&Burkes, wo mein Vater einige wenige seiner Gifte verkaufte, die bei uns im Keller unter dem Salon lagerten. Ich beobachtete interessiert die Auslagen und war in Gedanken so weit weg, wie es nur möglich war. Ich hatte das unglaubliche Bedürfnis, Eleanor einmal zu mir nach Hause einladen zu können. Aber ich hatte das Gefühl, dass sie das niemals wollen würde. Wir sprachen ja kaum miteinander und wenn, dann stritten wir uns nur. So kehrten meine Gedanken kurzzeitig wieder zu dem Kellerraum unter dem Teppich im kleinen Salon zurück. Was genau in all den Schränken war, wusste ich nicht, manchmal fragte ich mich, ob ich es überhaupt wissen wollte...
Bei Florish&Blotts trafen wir auf die Weasleys im Schlepptau hatten sie Eleanor und ihren Bruder. Während er mal wieder für Fotos herhalten musste, sah ich, wie sie in Büchern über Stammbäume blätternd durch die etwas leereren Abteilungen der Buchhandlung schlenderte. Sie schien all den Aufstand dort unten gar nicht wahrzunehmen. Ließ sie der Rummel um ihren Bruder wirklich kalt? War sie kein bisschen neidisch? Ich verstand sie nicht. Ich wollte sie aber verstehen...
Dieser Lockhart war ein ekliger Kerl mit blondem Haar und stets einem falschen Lächeln im Gesicht. Das sollte unser neuer Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste werden? Mit der Schule ging es echt bergab! Zu meiner Freude sah ich, dass Eleanor die Nachricht nicht begeisterter aufnahm. Da entdeckte ich ihren Bruder und somit einen gekonnten Vorwand, meine schlechte Laune an jemandem auszulassen.
„Wette, das hat dir gefallen, Potter?", fragte ich, sobald ich hinter ihm stand. Er drehte sich zu mir um. „Der berühmte Harry Potter, kann nicht mal in eine Buchhandlung gehen, ohne auf die Titelseite der Zeitung zu kommen"
„Lass ihn in Frieden, er hat das alles gar nicht gewollt", sagte die kleine Weasley neben ihm.
„Potter, du hast ja eine Freundin!", schnarrte ich genüsslich und sah, wie das Mädchen roter anlief als ihre Haare. Inzwischen hatte sich Eleanor dazu gesellt. Sie stand mehr oder minder zwischen uns beiden, aber doch daneben. Dann kamen auch der Weasley und die Granger.
„Oh, du bist es", sagte der Weasley genauso abfällig, wie ich ihn musterte. „Wette du bist überrascht, Harry hier zu sehen?"
„Nicht so überrascht wie darüber, dich in einem Laden zu treffen, Weasley", gab ich eiskalt zurück. „Ich vermute mal, deine Eltern werden einen ganzen Monat lang hungern müssen, um das ganze Zeug bezahlen zu können"
Im nächsten Moment wollte der Weasley sich auf mich stürzen, doch Granger und Potter packten ihn am Umhang, während Eleanor einen Schritt zwischen uns alle trat, sodass sie mich hätte beschützen können. Warum tat sie das? Was wollte sie gegen den deutlich größeren Weasley ausrichten?
„Ron! Was tust du da, das ist Unsinn hier drin, lass uns rausgehen", hörte ich Mr. Weasley sagen. Im selben Moment spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und hörte eine mir nur zu bekannte Stimme, ich schluckte unbemerkt.
„Schön, schön, schön - Arthur Weasley", sprach Vater kühl.
„Malfoy", erwiderte Mr. Weasley und nickte.
„Viel Arbeit im Ministerium, wie ich höre. Diese ganzen Hausdurchsuchungen...ich hoffe, man bezahlt Ihnen die Überstunden?", fragte Vater und zog ein altes, ramponiertes Buch aus dem Kessel der kleinsten Weasley. „Offensichtlich nicht. Meine Güte, was nützt es, eine Schande für die gesamte Zaubererschaft zu sein, wenn man nicht einmal gut dafür bezahlt wird?"
Ich sah, wie auch Mr. Weasley rot wurde.
„Wir haben sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was eine Schande für die Zaubererschaft ist, Malfoy"
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Die vergessene Geschichte
FanfictionEleanor Lily Potter ist Harry Potters Zwilling. Doch für gewöhnlich spricht niemand über sie, die meisten wissen nicht einmal, dass sie existiert. Bei den Dursleys sind sie gleich, denn sie mögen beide nicht, doch sobald sie nach Hogwarts kommen, än...