Später in Spanien...
In meiner Ferienvilla angekommen, trage ich Flavia hoch ins Schlafzimmer. Sie ist immer noch komplett müde und schläft friedlich in meinen Armen, und es ist genau der Moment, in dem ich merke, dass sie mir an mein Herz gewachsen ist, denn sie war nicht so wie andere, und auch wenn sie kompliziert war, freute ich mich über jedes einzelne Detail, das ich neu entdecken konnte, ob es nun einfach oder kompliziert war.
Oben angekommen, lege ich sie in das grosse weiss bezogene Bett und decke sie zu. Da es aber doch ziemlich warm ist, öffne ich das grosse Fenster, und die leichte Decke weht es ab und an leicht hoch und legt sich dann wieder auf ihren Körper.
Das grosse Fenster reicht bis zum Boden, und man sieht perfekt auf das Meer. Ich mag es lieber, wenn es stürmt und das Wasser unruhig ist, aber das muss ja niemand wissen. Ich stehe kurz unter die kalte Dusche. Schliesslich wollte ich noch einige Dinge erledigen und musste dafür voll und ganz anwesend sein. Ich liebe Spanien, hier fühle ich mich viel wohler als in Russland, doch da ich die Mafia übernehmen musste, war ich verpflichtet, in Russland zu leben. Wegen dem Image und der Tradition, aber auch Jessica fühlt sich hier wohler, und ich werde ihr den Wunsch, hier zurückzuziehen, irgendwann erfüllen.
Als ich fertig bin, ziehe ich mir meine graue Jogginghose an. Allerdings meint sie, dass ich immer nur Businesskleidung trage und das doch nicht bequem sein kann. Um ihr zu zeigen, dass dem nicht so ist, würde ich sogar eine „My Little Pony"-Hose anziehen. Das heisst natürlich nicht, dass ich alles für sie tun würde, denn keine Person ist es wert, aber ich denke, sie könnte recht haben, und ich sollte echt mal mehr abwechslungsreiche Hosen anziehen. Jessica sagt auch schon immer, dass ich aufhören soll, dauernd meinen Anzug zu tragen. Ich setze mich also an den Tisch, der neben dem Fenster steht, klappe meinen Laptop auf und beginne, Mails abzuarbeiten, Termine zu vereinbaren und mich mehr über „Hype Industries" zu informieren. Hype Industries ist die Firma meines Bruders. Ich würde ihm sein Geschäft nicht zerstören, jedoch will ich seit dem letzten Vorfall sicherstellen, dass er nichts gegen mich und unsere Pläne hat. Jessica meint, dass ich mir eine Sekretärin zulegen soll, aber ich habe noch niemanden getroffen, dem ich wirklich vertraue.
Jessica arbeitete mal eine Weile für mich, da sie aber auch noch studiert, wurde es zu viel und sie „kündigte". Ich weiss, dass es nur noch zusätzlichen Stress für mich bedeutet, keine Sekretärin zu haben, aber ich mag den Stress und ich mag es, mich in die Arbeit zu stürzen, um alles um mich herum zu vergessen.
Etwa 3 Stunden später...
Es ist nun 19:00 Uhr. Es hat begonnen zu regnen und das Meer ist unruhig. Ich liebe es, wenn die Wellen dunkel und unruhig werden. In meinen Gedanken an die Wellen habe ich gar nicht mitgekriegt, wie Flavia wach wurde. Nun schaut sie mich an, als würde sie träumen. Ihr Blick ruht müde und doch intensiv auf mir. Sie muss wohl durch das Geräusch der Wellen wach geworden sein. Langsam lässt sie den Blick über mich gleiten. Ihre Augen begegnen noch verschlafen und verwirrt meinen, und als sie genug versucht hat, meine Gedanken zu lesen, landen ihre Augen auf dem Meer.
„Können wir raus?" fragt sie noch immer mit verschlafener Stimme. Obwohl es regnet und windet, müsste es wohl nicht um die 28°C sein. Also überlege ich nicht lange. Ich nicke und klappe meinen Laptop zu, denn auch ich könnte gut eine Pause vertragen. Sie springt förmlich auf mich zu, ihre Augen strahlen vor Freude. Doch sobald sie auch nur steht, bereut sie es. Ihre Beine beginnen zu zittern und ich gebe ihr keine Schuld, war ja klar, sie hatte lange geschlafen und ist zu schnell aufgestanden. Ich nehme sie also kurzerhand über die Schulter und trage sie runter zum Strand. Doch ab dem Moment, als ich sie auf meine Schulter lege, schlägt sie mir auf den Rücken und zappelt wie eine Verrückte. Doch die Schläge schmerzen nicht, es löst in mir mehr ein Gefühl der Belustigung aus. Sie wollte zum Strand, und der einzige Weg, sie schnell runterzukriegen, ohne ihre Beine zu überlasten, war nun mal, sie zu tragen.
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Mafia dances
RomansEine Geschichte über Rivalisierende Mafias eine Zwangshochzeit und Fakedating. Also eine ganz normale Lovestory oder? Flavia Rousso hat keinen anderen Ausweg: Um ihre Familie zu retten, wird sie an Alex Rodriguez, einen gefürchteten Mafia-Boss, verk...