[53] Nichts ist in Ordnung!

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Levi brachte mich aus der Gefahrenzone.Ich konnte das Dröhnen der Titanen und die Schreie der Soldaten noch verschwommen hören. Eren und Reiner hatten wohl sich beide in ihre Titanformen verwandelt und kämpften gegeneinander.

Meine Freunde kämpften ebenfalls gegen die marleyschen Truppen, während Onyankopon das Luftschiff steuerte und versuchte, uns in der Luft zu halten.

Die Schmerzen in meiner Schulter waren mittlerweile unerträglich und ich verlor schnell Blut. Jede Bewegung ließ mich Sterne sehen, und meine Kräfte schwanden. Levi legte mich behutsam auf den Boden und kniete sich neben mich, seine Augen fixierten meine Wunde.

„Verdammt", flüsterte er, während er versuchte, den Blutfluss zu stoppen. „Du wirst durchhalten, (Y/N)."

„Levi...", keuchte ich, meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Es tut mir leid. Ich... ich konnte mein Versprechen nicht halten."

Er sah mich an, seine Augen funkelten vor unterdrückter Wut und Schuldgefühlen. „Es ist nicht deine Schuld", sagte er scharf. „Ich hätte dich niemals mitnehmen sollen. Das war mein Fehler."

„Aber ich wollte kämpfen...", versuchte ich, ihm zu erklären. „Ich wollte helfen."

„Du wolltest helfen, aber ich hätte dich besser schützen müssen", antwortete er, seine Stimme zitterte leicht, obwohl er versuchte, seine Fassung zu bewahren. „Du bist hier, weil ich zugelassen habe, dass du auf die andere Seite des Meeres mitkommst. Ich hätte es verhindern müssen."

Meine Augenlider wurden schwer, und die Welt um mich herum begann sich zu verdunkeln. „Levi... ich habe Angst", flüsterte ich. „Ich habe Angst, dass ich gleich..."

In meine Welt zurückkehre..

„Halt durch", unterbrach er mich streng, aber seine Stimme war weich. „Du musst noch etwas durchhalten!"

Doch ich wurde immer müder. „Levi... ich bin so müde."

„Nein, du darfst nicht einschlafen. Schau mich an, (Y/N). Bleib bei mir", befahl er und drückte meine Hand fest, als ob er mich damit im Hier und Jetzt halten könnte.

Was ist nur mit Ihm los? So habe ich Ihn noch nie erlebt..

Ich kämpfte gegen die Erschöpfung an, meine Augen versuchten, sich auf sein Gesicht zu konzentrieren. „Ich... ich werde es versuchen", flüsterte ich, obwohl ich wusste, dass es schon aussichtslos war.

In diesem Moment gab es eine massive Explosion in der Ferne, und das Gebrüll der Titanen verstärkte sich. Levi blickte kurz in Richtung des Lärms, dann wieder auf mich. „Wir holen dich hier raus, (Y/N). Das verspreche ich dir."

Sein Gesicht war das Letzte, was ich sah, bevor die Dunkelheit mich endgültig umschloss.



- Zurück in der Realität-

Mit einem Ruck wachte ich verschwitzt auf. Die vertrauten Geräusche meiner Wohnung umgaben mich - das Summen des Kühlschranks, das Tropfen des Wasserhahns in der Küche. Aber es war nicht die Geräuschkulisse, die ich erwartet hatte. Ich sollte im Kampf sein, inmitten meiner Freunde, doch stattdessen lag ich auf meinem alten, durchgelegenen drecks Sofa.

Mein Herz hämmerte in meiner Brust, als ich mich umsah. Die Wohnung war ein einziges Chaos. Überall lagen Klamotten und leere Instant-Food-Packungen. Die Gardinen waren zugezogen, sodass kaum Licht in den Raum drang.

„Nein, nein, nicht jetzt!", stieß ich aus, während ich hektisch aufstand.

Warum bin ich wieder hier? Ich muss zurück zu meinen Freunden! Sie brauchen mich! Ich kann nicht einfach hier sein!

Panik ergriff mich, und ich begann, in den Schubladen nach den Schlaftabletten zu suchen. Ich musste zurück. Schnell fand ich die Tabletten und kippte einen Haufen davon in meine Hand. Ich zögerte kurz, bevor ich sie in den Mund nehmen wollte.

In diesem Moment klingelte es an der Tür. Ich erstarrte und ließ die Tabletten hastig in die Hosentasche meiner Jogginghose gleiten. Wer konnte das sein? Mein Herz klopfte schneller, als ich zur Tür ging und sie öffnete.

Draußen stand meine Arbeitskollegin. Wie hieß sie noch gleich? Rina?

Dafür habe ich keine Zeit!, dachte ich genervt, als ich die Tür einen Spalt öffnete.

„Hey, (Y/N). Oh mein Gott, du siehst furchtbar aus. Was ist denn hier los?", sagte Rina, als sie mich sah. „Ich wollte mal nach dir sehen. Dein Briefkasten war voller Briefe, und seit du nicht mehr im Café arbeitest, hat niemand dich mehr gesehen. Dieser Kyo hat auch ständig nach dir gefragt. Komm, schau dir deine Briefe lieber einmal an, das ist sicherlich wichtig."

Kyo sucht nach mir? Ob er auf die Idee kam auch bei mir Zuhause zu suchen?

Ich seufzte schwer und nickte schließlich widerwillig. „Okay, komm rein."

Rina trat ein und sah sich um, ihr Blick wanderte über das Chaos in meiner Wohnung. Gemeinsam setzten wir uns an den kleinen Esstisch und begannen, die Briefe durchzugehen. Die meisten waren unbezahlte Rechnungen und Mahnungen. Rina schaute mich besorgt an, während ich einen Brief nach dem anderen öffnete. Ich hatte dicke Augenringe und war total verschwitzt.

„Du musst dich wirklich um deine Sachen kümmern, (Y/N). Das ist nicht gesund", sagte sie sanft.

„Ich weiß", murmelte ich, obwohl meine Gedanken ganz woanders waren.

Der letzte Brief war jedoch der schlimmste. „Meine Wohnung wird mir gekündigt. Ich habe drei Monate Zeit auszuziehen?", dachte ich geschockt, als ich die Worte las. Ich konnte es nicht fassen. Was sollte ich jetzt tun?

„(Y/N)?", fragte Rina vorsichtig. „Alles in Ordnung?"

Ich starrte auf den Brief, meine Hände zitterten. „Nein, nichts ist in Ordnung", flüsterte ich. „Nichts ist in Ordnung."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 12 ⏰

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Shifting | Levi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt