J I S U N G
______AM NÄCHSTEN MORGEN wurde ich von meinem überaus lauten Wecker aufgeschreckt, welcher in mein Ohr förmlich schrie. Komplett verwirrt zuckte ich hoch in eine nahezu kerzengerade Körperposition und blickte auf mein Handy herunter, welches gerade bei zwei Prozent Akku sich nochmal die beste Mühe gemacht hatte, um mich aus meinem Schlaf zu reißen.
Nach dieser Realisation spürte ich auch,
wie die unnormale Wärme an meiner Wange sich linderte. »Oh man«, raunte ich vor mich hin und rieb mir einmal unvorsichtig mit meinen Zeigefingern über meine geschlossenen Augen.Es dauerte bestimmt mehr als zwei Minuten, bis ich mich aus meinem Bett aufraffen konnte und mein Ladekabel in mein Handy steckte. Mit langsamen und schlurfenden Schritten zerrte ich mich in die Küche, wo ich schon von einem putzmunteren Christopher begrüßt wurde, der mir den Kaffee quasi in die Hand drückte, bevor ich überhaupt etwas sagen konnte. Dabei sagte er noch ein etwas zu glückliches:»Guten Morgen, Sonnenschein.«
»Morgen«, murrte ich nur zurück und lehnte mich mit am Rand der Küchenfläche ab. Der Arm, der die Tasse hielt, wurde von meinem anderen, freien Arm gestützt. Offensichtlich war ich noch so verschlafen, dass selbst eine Kaffeetasse zu viel für mein Gemüt war.
»Lange Nacht, hm?«, hakte Chris nach und schnibbelte nebenbei an den Zutaten für unser Mittagessen herum. Zuerst wollte ich einfach nur nicken, aber da mein Mitbewohner zu sehr auf seine Kochkünste konzentriert war, hätte dies wenig Sinn für unsere Konversation gegeben. »Kann man so sagen«, antwortete ich also letztendlich dann doch und nahm meinen ersten Schluck.
Wie auf Knopfdruck verzog sich meine Miene, als ich den ekelhaften Geschmack des puren Koffeins in meinem Mund schmeckte. »Bah!«, stieß ich nur angewidert hervor und verzog mein Gesicht, »Möchtest du mich vergiften?«
Ich trank meinen Kaffee nur mit Milch. Für mich gab es da keine andere Variante oder Möglichkeit, wie ich es sonst genießen könnte. Aber Chris lachte nur und scherzte:»Anders kriegt man dich ja nicht von deiner Trance aus Late-Night-Flirterei mit diesen Typen heraus.«
Auch wenn es ziemlich selbstverständlich war, schenkte ich ihm einen unwissenden Blick. Für einen Moment sah er zu mir, als würde er eine abweisende Reaktion erwarten, aber er hatte immerhin nicht gelogen. Wozu also lügen?
»Hätte ich gewusst, dass du dich tatsächlich so darin verfängst, dann hätte ich mir eine wirkliche Bestrafung für dich ausgedacht.«
»Naja, gestern hatte ich zur Abwechslung mal eine interessante Konversation. Nicht der übliche Mist, wenn du verstehst«, gab ich von mir und setzte meinen schlurfenden Gang zum Kühlschrank fort, wo ich den absolut miserablen Kaffee mit Milch aufpimpen musste.
Während ich meinen Kopf also in den besagten Kühlschrank steckte und nach meinem Ziel Ausschau hielt, fragte Chris nach:»Interessant, also? Jetzt möchte ich aber Details hören. Wie heißt er? Wie ist er so? Wann ist euer erstes Date?«
Mit einem Rollen meiner Augen griff ich nach der Milch und stellte beides kommentarlos auf der Theke ab. Darauf folgte ein überraschter Einatmer meines Freundes.
»Sag bloß, ihr hattet schon ein Date?« Seine Stimme hob sich um mindestens drei Oktaven, als er zu glauben schien, meine Stille als ein Zeichen seiner akkuraten Vermutung zu sehen. Ich seufzte und drehte mich zu ihm, antwortend:»Nein, hatten wir nicht. Sein Name ist Minho und er ist ein schlechter Mensch. Nicht der Rede wert.«
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𝗙𝗔𝗞𝗘 | 𝖬𝖨𝖭𝖲𝖴𝖭𝖦
Fiksi PenggemarNach einer verlorenen Wette muss Jisung sich auf der Dating Plattform "Love-Shot" anmelden und sich dort für vier Wochen aufhalten. Minho wurde von seinen Freunden ein Streich gespielt und ebenfalls auf dieser App angemeldet. Jisung ist ein schüchte...