Vergiss uns nicht - Richard

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Diese Jungs sind ein Pflaster für meine Seele.
Dies war einer der wenigen Abende, bei denen es nicht um Rammstein ging.
Sondern um uns.
Wir hatten viel Spaß, aßen Pizza und verfielen in tiefgründige Gespräche.
Nach diesem Abend schäme ich mich, ihnen mein Leid nicht vorher anvertraut zu haben.
Wie mussten sie sich fühlen?
Ich hielt mir mit den Fingern die Schläfen.
Langsam zeigte der Alkohol seine negative Wirkung und wurde wieder daran erinnert, weswegen ich Alkohol womöglich vermied. Ich saß, nur noch mit Hose bekleidet auf der Couchgruppe und mich holte wieder diese unerträgliche Einsamkeit ein.
Ich schaute das erste Mal seit mehreren Stunden auf mein Handy.
Ich goß mir den Rest trockenen Primitivo ins Glas und starrte auf den erleuchteten Bildschirm.
Drei neue Nachrichten:
Zwei davon von meinen Bandkollegen.
Schneider: „Wenn du jemanden zum reden brauchst, ich bin da."
Paul: „wenn einer nicht mithält, dann halten wir sofort! Vergiss das nicht. Vergiss uns nicht."
Ich lächelte. Ein Zitat aus unserem Song „Haifisch" könnte hierbei nicht passender sein. Wir haben heute wirklich angehalten, trotz kommender Konzerte.
Ich schickte beiden ein Herz. Zum fehlerfreien schreiben großer Liebesbekundungen fühlte ich mich nicht im stande. Ich widmete mich der letzten Nachricht.
Ich spürte den Alkohol sehr deutlich. Jedoch war ich mir nicht sicher, ob die aufsteigende Übelkeit vom massiven Wein- und Tequilakonsum kam, oder von der unbeantworteten Nachricht auf meinem Handy.
Juliet: „Können wir reden?"

#Paulchard - Mein Herz brennt! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt