Es war zu viel.
In dem Lied steckte zu viel Gefühl, zu viel Emotion.
Der Text war über mich eingebrochen wie eine gigantische Welle. Eine Flut voller Schmerz, Verzweiflung und Einsamkeit.
Ich hab es lang versucht zurückzuhalten, aber es ging nicht.
Ich hätte garnicht erst anfangen dürfen zu spielen.
Die Zeilen passten einfach zu gut auf die Situation von mir und Juliet. Der Betrug, die Schwangerschaft.
Ich konnte es nicht leugnen.
Ich liebte sie sehr und hasste sie gleichzeitig.
Ich hasste mich dafür, dass ich sie liebte.
Ein Leben mit ihr konnte ich mir nicht mehr vorstellen. Sie hat mich hintergangen. Erst jetzt wurde mir klar, wieviele Frauen ich verletzt haben musste, und was diese fühlten. Das ist wohl mein Teil des Karmas.
In voller Härte.Pauls warme Hand schob mich behutsam Richtung Obergeschoss.
Ich konnte nichts sagen. Der Kloß in meinem Hals war zu groß.
Ich war so dankbar für Paul. Mir wäre auch jeder andere der Band recht gewesen, aber da Paul der einzige war, der über die Vorkommnisse der letzten Nacht bestens Bescheid wusste, war er nun der ideale Unterstützer für derartige Gefühlsausbrüche meinesgleichen.
Mein Kopf schmerzte stichartig. Zu viel habe ich in den letzten Tagen geheult und getrunken.Oben angekommen nahm mich Paul feste in den Arm und streicht mir dabei mit seiner rechten über meinen bebenden Rücken.
Nun konnte ich mich richtig fallenlassen.
All die Tränen, die ich mit Mühe und Not die letzten Stunden zurückgehalten habe, fanden nun ihren Weg auf Pauls Schultern.
Er stand einfach nur da, sagt nichts.
Das ist genau das, was ich gerade brauchte.
Jemand kam vorsichtig die Treppe herauf.
Ich drehte mich nicht um, mir war alles egal.
Hey, Richard, was ist denn los? Ist etwas passiert?" es war Schneiders besorgte Stimme.
Stille. Ich heulte weiterhin Pauls Schulter voll.
Nun spürte ich einen festen Druck auf meinem Rücken.
Schneider hatte seine Arme um uns gelegt.
Sofort stieg mir ein Duft nach Muskat und Kaschmirholz in die Nase.So standen wir eine gefühlte Ewigkeit.
Irgendwann kamen keine Tränen mehr.
Ich war erschöpft und konnte nicht mehr.
Mein Kopf dröhnte und mein Speichel schmeckte nach Eisen.
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Paulchard - Mein Herz brennt!
Fanfiction„Eine kurze Rückversicherung. Es war okay. Unsere Gesichter kamen aufeinander zu. Ich spürte einen kurzen Windstoß seines Atems, bevor seine Lippen meine berührten. Ein Blitzschlag durchfuhr mich. Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig. Meine Magengeg...