Kapitel 27

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Defne's pov:

Nachdem der Abend mit Can und Ece voller Lachen und entspannten Gesprächen zu Ende gegangen war, hatte ich mich gerade in mein Zimmer zurückgezogen, um den Tag Revue passieren zu lassen. Ich war noch dabei, meine Haare zu öffnen, als mein Handy vibrierte.

Kenan: „Kannst du kurz kommen? Es ist wichtig."

Mein Herz schlug schneller, wie immer, wenn sein Name auf meinem Display erschien. Ohne groß nachzudenken, griff ich nach meiner Strickjacke, zog sie über meinen Satin Schlafanzug und machte mich auf den Weg zu seinem Zimmer.

Kenans Tür war nur angelehnt. Ein schwaches Licht fiel durch den Spalt, und als ich sie vorsichtig öffnete, sah ich ihn.

Er saß auf dem Boden, die Hände in sein Haar vergraben, sein Atem unregelmäßig und schwer. Sein Körper schien zu zittern, und sein sonst so kontrolliertes Gesicht war in einer Weise verzerrt, die ich bei ihm noch nie gesehen hatte.

„Kenan?" Meine Stimme war leise, aber die Sorge darin war nicht zu überhören.

Er hob den Kopf, seine Augen fanden meine, und für einen Moment schien er mich gar nicht zu erkennen. Dann schüttelte er den Kopf, als wolle er mich wegschicken.

Ich ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen und kniete mich vor ihn, mein Herz schwer bei seinem Anblick.

„Ich brauche keine Hilfe," murmelte er, aber sein Atem war flach, und seine Hände zitterten merklich.

„Doch, das tust du." Meine Stimme war entschlossen, aber sanft. Ohne zu zögern griff ich nach seinen Händen, schloss meine Finger um seine, um ihn zu erden. „Kenan, schau mich an."

Er hob den Blick, seine Augen voller Schmerz und Unsicherheit. Es war ein Anblick, der mir fast den Atem raubte – dieser Mann, der sonst so unerschütterlich wirkte, war in diesem Moment so zerbrechlich.

„Atme mit mir," flüsterte ich, meine Hände fest um seine geschlungen. Ich begann, tief und gleichmäßig zu atmen, hoffte, dass er meinem Rhythmus folgen würde.

Langsam beruhigte sich sein Atem ein wenig, aber die Spannung in seinen Schultern blieb. Ich wusste, dass Worte hier nicht ausreichen würden.

Ohne groß nachzudenken, beugte ich mich vor und drückte einen sanften Kuss auf seine Stirn. „Ich bin hier," sagte ich leise, meine Lippen nur einen Hauch von seiner Haut entfernt.

Sein Blick flackerte, seine Hände klammerten sich an meine, und ich spürte, wie er langsam die Kontrolle zurückzugewinnen begann. Doch ich wollte nicht aufhören – wollte ihn mehr spüren lassen, dass er nicht allein war.

Ich ließ meine Lippen vorsichtig über seine Stirn wandern, dann zu seiner Wange. „Du bist nicht allein, Kenan," flüsterte ich erneut, und diesmal schien er die Worte wirklich zu hören.

Sein Atem wurde schwerer, aber auf eine andere Weise. Langsam hob er eine Hand und legte sie an meine Taille, als würde er sich an mir festhalten. Ich konnte die Wärme seiner Haut durch den Stoff meines Pyjamas spüren, und es jagte mir einen Schauer über den Rücken.

Ich zögerte, aber nur für einen Moment. Dann legte ich meine Hände an seine Wangen und sah ihm in die Augen, bevor ich meine Lippen sanft auf seine legte. Es war kein verlangender Kuss, sondern eine zarte Berührung, ein stilles Versprechen, dass ich bei ihm war.

Zu meiner Überraschung erwiderte er den Kuss, zögerlich zuerst, dann intensiver. Seine Hände griffen fester an meine Taille, zogen mich näher, bis ich fast auf seinem Schoß saß.

„Defne," murmelte er gegen meine Lippen, seine Stimme gebrochen, aber voller Wärme.

„Shh," flüsterte ich, ließ meine Finger durch sein Haar gleiten. „Du musst nichts sagen."

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⏰ Letzte Aktualisierung: 2 days ago ⏰

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