Ein lebender Mythos

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1. Kapitel

Hm, wie fängt diese Geschichte an? Eigentlich hat sie keinen genauen Anfang, und erst recht kein richtiges Ende. Aber irgendwie sollte dieses Buch schließlich beginnen. Also, ich denke es begann vor ein paar Jahren, als ich mich für die "Dunkle Seite" zu interessieren begann. Ich war schon immer faszinierter von Vampiren, Hexen, und anderen magischen Geschöpfen.

Mir wäre wirklich nur in meinen Träumen in den Sinn gekommen, dass ich einmal zu genau diesen Geschöpfen gehören würde und bei ihnen sogar etwas Besonderes werden würde.

Mein Name ist Marie-Louis und dies ist meine Geschichte.

Es war vor genau 3 Jahren, als ich die letzten Sachen meine Koffer packte, um in den Ferien zu meinen Freunden in Deutschland zu reisen.

Ich bin Deutsche, ja, aber meine Mom und ich sind, als ich 12 war, nach Costa Mesa in der Nähe von Los Angeles gezogen. Dort lebten wir in einem kleinen Haus in der Nähe des Zentrums. Ich hatte also die eine Hälfte meines bisherigen Lebens in Kalifornien verbracht und die Andere in Deutschland und nun war ich wieder auf dem Weg nach Hause. Ich nahm nur noch ein paar dünne T-Shirts aus meinem Kleiderschrank und konnte dann auch schon die Koffer zu machen, weil der Rest schon in ihnen war. Es war leider nur ein einfacher Kleiderschrank, obwohl ich schon oft von einem riesigen, begehbaren Kleiderzimmer geträumt hatte. Aber so etwas Extravagantes war in unserer derzeitigen Situation eben nicht drin. Wir waren nicht hochgradig verschuldet, oder so, aber es war eben auch nicht einfach.

Mom war die einzige, die arbeiten gehen konnte, weil ich noch zur High School musste und die Schulgebühren waren nicht gerade niedrig. Aber ich verdränge solche Gedanken immer.

Sie machten mich traurig. Dieses Mal verdrängte ich sie auch. Ich wollte an so etwas denken...

Ich wollte mich eigentlich auf die nächsten 2 Monate freuen, in denen ich mit meinen Freunden unternehmen konnte, was ich wollte! Ich hoffte, dass es phantastisch werden würde. Aber auch da machte ich mir ein paar Sorgen, denn ich hatte sie nun schon ein Jahr nicht mehr gesehen! Endlich konnte ich meine Koffer in Mom´s Auto heben und damit dann zum John-Wayne-Airport fahren. Mom und ich hatten verabredet, dass sie es sich später von dort wieder abholen würde. Im Abflugterminal war ziemlich viel los, aber dank vieler Reisen mit meinen Großeltern, als ich noch kleiner war, wusste ich genau, wo ich hin musste, um mein Gepäck am richtigen Schalter abzugeben und danach schnell durch die Personenkontrolle zu kommen.

Als ich im Wartebereich war, gab es nichts mehr zu tun und ich sah mich etwas in den Läden um. Uhren, Schmuck, Parfüms, Taschen. Eben der übliche Kram, den man sich als Tourist vielleicht kaufen würde. Ich wollte mich gerade setzen, um etwas zu lesen, als der Schalter freigegeben wurde, damit sich die Passagiere meines Fluges auf ihre Plätze begeben konnten.

Es ging schnell voran und ich saß schon 10 Minuten später auf meinem Platz in der zweiten Reihe. Als alle eingestiegen waren, war ich überrascht, aber auch froh, dass die beiden Plätze neben mir frei geblieben waren.

Doch plötzlich wurde die Tür des Flugzeuges noch einmal aufgemacht, um einen jungen Mann herein zu lassen. Er sah die Stewardess an und, ich weiß nicht wieso, aber es war, als würde sie ihn gar nicht sehen. Wie geblendet.

Und anscheinend hatte sich das Glück wieder einmal auf meine Seite geschlagen, denn er ging auf einen der beiden freien Plätze neben mir zu. Ohne sich umzusehen setzte er sich auf seinen Platz. „Auch Hallo.“, sagte ich etwas beleidigt und sah ihn mir genauer an. Er sah wirklich gut aus. Das musste man sagen. Sein Haar war pechschwarz und sein ganzer Körper war muskulös gebaut, aber seine Haut war ungewöhnlich blass, dafür dass er hier in L.A. gewesen war.

Sein Gesicht hatte außerdem etwas an sich, was nicht so ganz zu passen schien. Sicher, es war wunderschön mit seinen feinen und ebenmäßigen Zügen, aber es waren seine Augen, die mich irritierten. Sie waren so schwarz, wie ein Himmel ohne Mond und Sterne. Jetzt verstand ich die Stewardess: Diese Augen waren es gewesen, die sie so verwirrt hatten.

Nun sah er mich auch an. „Was? Warum schauen Sie mich so an?“ sprach er mich mit einem aggressiven Unterton an. Ich war ein wenig vor den Kopf gestoßen, aber ich ließ es mir nicht anmerken und sagte frech und mit leichter Ironie: „Entschuldigung, aber ich wollte nur sehen, wer die nächsten 8 Stunden neben mir sitzt!“ Anscheinend nahm er mich nun erst einmal richtig wahr. Er sah mich nämlich mit beinahe stechendem Blick von oben bis unten an. Ich wusste, was er sah: Ein 17-jähriges, schlankes Mädchen mit blonden, schulterlangen Haaren, die Augen hinter einer großen Sonnenbrille verborgen und einem hübschen sonnen-gebräunten Teint; an den Füßen High Heels, die bei jeder Anderen lächerlich, aber bei mir beinahe selbstverständlich wirkten.

„Aha.“, sagte er nur, als er saß und sich sofort die Kopfhörer seines iPods in die Ohren stöpselte. Ich war schon etwas beleidigt... ich war nicht eingebildet, aber das man mich wenigstens aufgrund meines Aussehens wohlwollend ansah, war ich dann doch gewohnt... Na, das konnte ja heiter werden.

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