26. Kapitel

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Da fiel mir wieder etwas ein und ich löste mich von Damon.

„Warte...“ , ich musste mich kurz sammeln, „Du... du hast gesagt, die Kugel wäre tödlich gewesen.“ ´Aber wir leben´, dachte ich. Wie konnte das sein?

„Ich weiß es auch nicht. Jim, mein Freund, hat gesagt, niemals wäre jemand zurück gekommen. Er hat selbst versucht sie zu finden, denn es gab mal eine Sage, dass sie einem alles geben könnte, was man wolle. Aber er hat sie nie gefunden.“

Da hörte ich eine Stimme in meinem Kopf. Ich kann es ihr einfach nicht sagen! Sie darf es nicht wissen. Was... ?!? Woher kam diese Stimme plötzlich? Sie erinnerte mich irgendwie an...

„Damon, was darf ich nicht wissen?“ Erschrocken sah er mich an. Also hatte ich recht gehabt: Ich hatte gerade gehört, was Damon gedacht hatte. Aber warum jetzt? Warum hörte ich sie gerade jetzt? Hatte das etwa auch mit der Kugel zu tun? Was darf ich nicht wissen? Hat das, dass ich dich jetzt auch hören kann, mit der... Sphäre zu tun? , dachte ich ganz bewusst, und stellte mir vor, wie Damon den Gedanken empfing. Tatsächlich sah er mich, leicht traurig lächelnd, an und antwortete mir auf die gleiche Weise: Es hat ja doch keinen Sinn, es dir verheimlichen zu wollen. Die Sphäre der Nacht und des Meeres ist eigentlich nicht nur tödlich... , sie macht auch jeden und alles, was sie je sieht zu... Monstern.

Nun war ich völlig perplex. Monster? Es war doch an uns alles wie immer! Wenn man von meinen Haaren absah.

Nun musste ich es doch laut hören: „Monster? Damon, war dein Freund betrunken, oder was? Wir sitzen hier. Ganz normal, wie immer.“

„Ich weiß, aber... Er war nicht betrunken, Engel. Er war völlig nüchtern und ich glaube ihm. Er ist noch älter, als ich und Stefan und er hat nicht umsonst so lange überlebt.“ , versuchte Damon mir zu erklären.

„Aber, wenn er sie gesucht hat... ?“ , begann ich, doch wurde von Damon unterbrochen: „Er hat sie gesucht, ja. Aber nicht gefunden. Er hat erst nach seiner Suche erfahren, dass sie tödlich ist und so weiter. Jim war dann auch ziemlich froh, dass er sie nicht gefunden hatte.“

Tödlich,... Monster,... irgendetwas stimmte da doch nicht! Uns war nichts geschehen. Wir waren wie sonst auch.

Da kam mir plötzlich eine Idee: „Was, wenn es einen Auslöser geben muss?“

Erstaunt sah Damon mich an, doch ich fühlte die Zustimmung, die er spürte. Es konnte möglich sein... Und wie hieß das Ding gleich noch? Sphäre der...

... der Nacht und des Meeres. , vollendete Damon meinen gedachten Satz.

Das könnte es sein! Also sollten wir das meiden, oder? Bei diesem Gedanken, schrillten in mir alle Alarmglocken. Es war nicht richtig. Das mit den Haaren, diese... Gabe... konnte von nichts schlechtem sein, was einem zu einem Monster machte. Durch meine Überlegungen hindurch, hörte ich Damons Stimme: „Stimmt, das habe ich dir noch nicht gesagt... Ich habe auch eine solche... Gabe erhalten, wie du sie nennst.“ Fragend sah ich ihn an.

Ob er dieselbe erhalten hatte, wie ich, oder eine andere?

Trotz der sehr ungewöhnlichen Situation, war ich gespannt und neugierig. Andererseits, was war hier eigentlich überhaupt noch normal, hm?

„Ich kann... Naja, am besten ich zeige es dir.“ , dabei streckte er eine seiner Hände vor und ich dachte im ersten Moment, ich sollte sie nehmen, doch er entzog sie mir. Nun war ich wirklich neugierig.

Blitzartig leuchtete seine Hand auf, so grell, dass ich die Augen schließen musste. Als ich sie wieder öffnete, lag (Ich konnte es zuerst nicht glauben!) ein dickes Paket Geldscheine in seiner Hand. Obenauf, lag ein 200 $- Schein. Erstaunt, ließ ich meine Hand zu dem Geld wandern und sah Damon an.

„Aber,... was einem zu einem Monster macht, schenkt einem doch nicht noch solche Gaben! Dam, weißt du, was wir alles machen könnten?“ , fragte ich ihn. Meine Gedanken überschlugen sich beinahe: Wir konnten so manche Schulden abbezahlen; endlich, aus diesem viel zu kleinen Haus ausziehen, ein perfektes Leben haben, so wie ich es mir immer gewünscht hatte.

Da streckte Damon wieder die Hand aus und ich machte schon einmal die Augen zu, da ich ahnte, was er nochmal tun würde. Ich sah durch meine Lider wieder das helle Leuchten und als ich dann meine Augen wieder öffnete, lag allerdings kein Geld in Damons Hand, sondern an dessen Stelle lagen dort ein Haufen DVD´s von Filmen wie Dracula, Nosferatu und so weiter. Jetzt war ich noch verblüffter.

„Ich kann nicht nur Geld wie aus dem Nichts entstehen lassen, Engel, sondern alles, was du willst. Es gibt sicher eine Grenze, doch die habe ich bis jetzt noch nicht entdeckt...“, erklärte Damon mir.

Ab da war ich mir sicher: „Wir müssen zurück. Zurück zu dieser Sphäre.“

„Nein, Engel, wir können nicht!“

„Doch,“ , widersprach ich ihm. „wir können und wir müssen einfach. Sie kann einfach nicht böse sein! Komm mit!“

Mit diesen Worten stand ich auf und rannte förmlich die Treppen hinunter und aus dem Haus hinaus. Ich hörte schnelle Schritte hinter mir und wusste, dass Damon mich gleich eingeholt haben würde, wenn ich nicht einen Schritt zulegte. Aber das ging hier nicht, ich war auf der größten Straße im Umkreis, mit etwa 30 Leuten.

Sofort bog ich in eine Seitengasse ein und wechselte ins Vampir-Tempo. Der Weg war relativ weit, aber bei dieser Geschwindigkeit, erschien es mir nur wie ein kleiner Sprint.

Fünf Minuten später stand ich an dem Strand, von dem wir heute Morgen erst weggegangen waren. ´Na wollen wir doch mal sehen´, dachte ich und rannte schnell in voller Bekleidung ins Wasser bevor mich Damon aufhalten konnte.

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