5. Kapitel

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5. Kapitel

Zuerst gingen wir zu New Yorker , das war schon immer unser liebster Shop gewesen und es gab dort die coolsten Party- Klamotten: T-Shirts ohne Träger, aber mit tausenden von Pailletten und Hosen, die alle das gewisse Etwas hatten. Ich hatte nicht viel Geld mit, also suchte ich mir nur ein Top aus, auf dem That's a nice little nothing you're wearing! stand und ein großer, goldener Kussabdruck zu sehen war. Die anderer suchten sich auch ein paar Sachen aus: Theresa ein Paar total süßer Ballerinas; ein kurzes Kleid mit freiem Rücken für Clara und Stefanie ein T-Shirt mit einem zwinkernden Smiley. Nachdem wir bezahlt hatten, gingen wir noch zu Thalia, weil Clara und ich uns das neue Buch von unserer liebsten Vampir-Buchserie holen wollten.

Als ich es in der Hand hielt musste ich an gestern denken.

War es wirklich Damon Salvatore gewesen, mit dem ich mich unterhalten hatte? Das Aussehen und Verhalten hätten gestimmt, so viel konnte ich sagen. Schade war nur, dass ich ihn nie wieder sehen würde.

In dem Augenblick wusste ich noch nicht, dass ich mich irrte:

Als wir die Bücher bezahlt hatten und uns mit Stefanie und Theresa im Café treffen wollten, sah ich plötzlich einen jungen Mann von hinten, der wie Damon aussah. Ich dachte schon, ich wünschte mir so sehr, ihn wieder zu sehen, dass ich jeden für ihn gehalten hätte, aber dann drehte er sich um... Ich zerrte Clara schnell zu dem Tisch von den anderen und sah ihn mir noch einmal genau an: Ja, das war er mit seiner schwarzen Lederjacke, den dunklen kurzen Haaren und natürlich seinen feinen Gesichtszügen, die nun zum Vorschein kamen, als er seine Ray-Ban-Sonnenbrille abnahm!

„Oh Gott,...", stöhnte ich auf. Das durfte nicht wahr sein.

„Was ist los? Hast du ein Gespenst gesehen? Du bist ja ganz blass." , fragte mich Theresa, aber ich konnte nicht antworten ich war wie hypnotisiert, den er hatte mich entdeckt und (konnte das sein?) er lächelte mich beinahe an und sah mir direkt in die Augen. Ich nahm alles andere nur noch wie durch Watte wahr, auch als Stefanie sagte: „Da hilft wohl nur eins.", und mich so fest in den Arm kniff, dass ich fast aufgeschrien hätte.

„Was sollte das?!?", fragte ich sie, aber Clara antwortete mir: „Na, bei dem Anblick würde ich auch so wegtreten..." Sie war offensichtlich meinem Blick gefolgt und sah nun auch, wer mich entdeckt hatte. „Versteckt uns lieber, anstatt ihn anzuschmachten!" , sagte ich, denn ihre Reaktion, auf jemanden der nur in einem Buch existieren sollte, half mir nicht wirklich. „Wieso willst du dich verstecken?" , fragte Theresa, die ihn nun auch entdeckt hatte.

„Erkennt ihr denn nicht, wer das ist? Nicht mal du?" , fragte ich Clara und hörte mich jetzt wahrscheinlich völlig übergeschnappt an, aber das Risiko ging ich ein.

„Doch...", antwortete diese und tauschte einen Blick mit Theresa und Stefanie, der nichts Gutes zu bedeuten hatte... Ich hatte es geahnt, als die drei plötzlich im Chor riefen: „DEIN DATE!!!"

„Nein, dass kann nicht euer ernst sein! Seid ihr verrückt, in so einer Situation daran zu denken? Das ist Damon Salvatore und kein x-beliebiger Junge, den man einfach mal so anquatscht!" , zischte ich ihnen zu.

Theresa sah mich mit großen Augen an: „Damon Salvatore? Woher kennst du denn seinen Namen. Er..." begann Theresa, wurde aber von Clara unterbrochen: „Damon Salvatore? Ist das dein Ernst?" Sie hatte endlich erkannt, wer er war.

Stefanie sah zwischen uns hin und her. „Du solltest uns jetzt besser schnell aufklären, sonst hast du gleich ein Problem!" , drohte sie mir albern, offensichtlich hatte sie den Ernst der Lage noch nicht erkannt.

„Himmel!" seufzte ich und begann zu erzählen: „Gestern, auf dem Flug, saß ich neben dem Typen dort." Ich deutete mit meinem Blick auf Damon. „Er war total unfreundlich und da habe ich es irgendwann aufgegeben mit ihm reden zu wollen. Als wir dann ausgestiegen sind und unsere Koffer holen konnten, hab ich mir meinen auch genommen... Aber ich wäre beinahe hingefallen und plötzlich war er neben mir. Er hat mich aufgefangen. Da hat er mir dann auch seinen Namen gesagt und die Ähnlichkeit mit der Beschreibung aus dem Buch ist einfach zu groß, als dass es anders sein könnte..." Mein Bauch kribbelte immer noch bei der Erinnerung an seinen Blick...

Clara war nun auch schockiert: „Du willst uns damit sagen, dass das dort drüben Damon Salvatore ist, der eigentlich nur in unserer Fantasie und im Fernsehen existieren sollte?!" „Genau das. Und wahrscheinlich hört er gerade jedes Wort mit!", ich bekam langsam richtige Panik, wenn ich daran dachte, dass wir möglicher Weise in, naja, tödlicher Gefahr schwebten... „Oh, verdammt!!!" , rutschte es mir heraus, als ich sah, dass Damon auf uns zukam. Ich sah die anderen panisch an, doch sie waren wie eingefroren, als er sie ansah.

„Mist, jetzt habe ich wirklich ein Problem!" , flüsterte ich mir selbst zu.

Er hatte jetzt unseren Tisch erreicht und sah mich seltsam beschwörend an.

Wollte er etwa... ?

„Hi, ich glaube, wir kennen uns.", sagte er so natürlich als würde er nicht gerade nebenbei meine Freunde lähmen. Ich konnte nicht anders und antwortete ihm frech: „Aber natürlich! Sie sind der, der mich 8 Stunden lang ignoriert hat."

Darauf sah er mich nur geschockt an. Also hatte ich recht gehabt: Er wollte mich manipulieren, doch es hatte nicht geklappt und ich habe nicht so reagiert wie er es gewollt hatte.

„Ich weiß, wer sie sind", ließ ich ihn wissen. Er sah nicht überrascht aus. „Das habe ich auch schon mitbekommen... Ich denke, wir sollten uns unterhalten, wenn du willst, dass deinen Freunden nichts passiert!" , zischte er mir zu, drehte sich um und gab mir damit zu verstehen, dass ich mit ihm kommen sollte. Was hätte ich anderes machen sollen, als aufzustehen und hinter ihm her zu gehen?

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