32. Kapitel

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Die nächsten Tage waren verhältnismäßig ruhig. Wir hatten noch eine Woche, bis die Schule wieder beginnen würde und ich konnte nicht sagen, dass ich mich darüber freute: Früher hatte ich es gehasst, wenn die Ferien so lang waren, weil ich mich schnell langweilte und lieber in die Schule und meine Freunde sehen wollte. Doch jetzt hatte ich so viel Spaß mit Damon! Ich brauchte niemand anderen mehr. Er konnte mir alles beibringen. Wer brauchte es schon später, einen Text bis ins kleinste Detail analysieren zu können? Ich konnte den ganzen Tag mit Damon draußen herum ziehen und im Meer schwimmen gehen, oder wenn uns das einmal zu eintönig wurde, konnten wir kurzer Hand mit unseren eigenen Flügeln in ein anders Land fliegen und die Welt entdecken! Ich entdeckte auch in den folgenden Tagen, dass ich nicht nur meine Frisur einfach durch Vorstellungskraft verändern konnte, sondern meine ganze Kleidung! Es war genau wie beim ersten Mal mit meinen Haaren: Ich stand vor dem Schrank und durchsuchte ihn nach etwas wirklich coolem, was gerade zu meiner Stimmung passte, aber ich fand einfach nichts! Da kam mir die Idee. Ich stellte mich einfach, wie ich war (nämlich noch ins Handtuch gehüllt vom Duschen) vor den Spiegel und fuhr mit einer Hand meinen Körper entlang. Dabei stellte ich mir ein herrliches, kurzes, schwarzes Kleid vor, mit Spitze am Dekolleté und ganz vielen Falten am Unterteil, wie ein Ballkleid, und auch die passende Unterwäsche dazu. Ich fuhr mit der Hand bis hinunter zu den Füßen, die kurz darauf tatsächlich in spitzen-besetzten High Heels steckten. Daraufhin sah ich mich wieder im ganzen an. Und ich trug wirklich das Kleid, das ich mir vorgestellt hatte! Lachend drehte ich mich um die eigene Achse und ließ den Rock um mich herum fliegen. Es war, als würde ich mich jeden Tag weiter entwickeln und immer mehr sein... Inzwischen hatte Damon es sogar geschafft, mich zu überreden, mit ihm Jagen zu gehen. Noch am selben Abend, an dem ich das mit der Kleidung entdeckt hatte, gingen wir in ein paar Clubs und ließen uns eine Zeit lang einfach treiben und tanzten wie im Rausch... Dann sah Damon sie. Man muss schon sagen, er hatte einen exquisiten Geschmack. Er hatte in einer Ecke des Clubs in dem wir gerade waren, zwei Menschen entdeckt, die einander umschlungen hielten, doch zwischendurch sah man immer wieder kurz ihre Gesichter aufblitzen. Die junge Frau hatte langes brünettes Haar und eine Figur, wie ein Topmodel. Ihr Begleiter sah auch sehr gut aus: Schwarze kurze Haare und ein ziemlich durchtrainierten Körper. Insgesamt fand ich, er sah ein wenig wie Damon aus, aber ihm fehlte im Gegensatz zu meinem Liebsten das gewisse Etwas, dieses Feuer das einen Mitriss. Auf einen Wink von Damon hin, ließen wir uns tanzend durch die Menge treiben, bis wir auch in dieser Ecke angelangt waren. Damon Hände fuhren immer weiter meinen Rücken hinunter, bis ich begriff, was er vorhatte. Er wollte, das wir genau wie diese Paar aussahen und sich dann immer mehr an sie heranmachen. Ich hätte gegrinst, wenn nicht Damons Mund so drängend auf meinem gelegen hätte... Hingegen meiner Vermutung fand ich es wirklich toll so mit ihm jagen zu gehen und den Rausch zu spüren, den die Leute um uns herum in mir wach riefen.

Wir drängten uns jetzt immer näher aneinander und auch näher zu der Wand hin und damit zu dem Paar, doch ich hätte fast unseren Plan vergessen und alles um uns herum. Damon war einfach zu verführerisch und seine Küsse ließen meinen ganzen Körper glühen, als wir plötzlich gegen das Paar stießen. Da löste Damon sich von mir und kurz bevor der junge Mann (von Nahem sah er überhaupt nicht mehr aus wie mein Damon) etwas sagen wollte, beeinflusste Damon ihn und sogar gleich noch seine Begleiterin mit: „Denk nicht einmal daran, zu schreien. Wir wollen nur etwas von eurem Blut, es wird auch nicht wehtun.", sagte er noch und ließ bei den letzten Worten bereits seine Eckzähne aufblitzen. Blitzschnell stieß er seine Zähne in den Hals des Mädchen und überließ mir den Mann. Ich zögerte noch kurz, doch der Geruch des Blutes von dem Mädchen allein ließ mich schon schwach werden und in einen puren Rausch verfallen. Ich biss zu und wollte nie mehr aufhören. Es schmeckt wirklich so viel besser, als das Blut aus den Beuteln! Jetzt wusste ich, was Damon daran gestört hatte. Das andere Blut war einfach nur kalt und erschien mir gegen dieses hier richtig widerlich. Es war heiß und süß und so unbeschreiblich...

Viel zu schnell stieß Damon mich an und ich hörte seine Stimme: Genug! Hör auf.

Doch ich wollte nicht aufhören... Ich wollte noch einen Schluck...

Marie-Louis! Es reicht!

Marie!

Da besann ich mich wieder und riss mich selbst von dem Mann los. Keuchend holte ich kurz Luft um im Kopf wieder klar zu werden. Ich drehte mich zu Damon um. Er sah mich mit einem komplizenhaften Lächeln an und ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken sollte, aber er sah irgendwie ... stolz aus. Ich war sein Geschöpf und ich hatte meinen Test bestanden. Ich würde es noch etwas üben müssen, doch im Grunde konnte ich mich beherrschen und wir waren nicht mehr auf die Blutbeutel angewiesen...

Ab dem Moment waren wir zu einem perfekten Duo geworden. Wir suchten uns immer irgend ein junges Paar in einem der Clubs aus, nahmen etwas von ihrem Blut, ließen sie in irgendeiner Ecke ihren Rausch und die Erschöpfung ausschlafen und tanzten einfach weiter, bis es draußen wieder hell wurde.

Die Nächte verbrachten wir so in den Clubs und die Tage ließen wir am Strand vergehen. Im gesamten machten wir einfach, was wir wollten und niemand konnte uns davon abhalten. Ich schwebte nur noch in den Wolken (teilweise sogar wörtlich!), doch dann wurde unser Glück durch etwas getrübt, das sich in einem Wort zusammenfassen lässt: Schulbeginn.

Hallo, Leute :)) Ich hoffe das neue Kapitel gefällt euch und ich möchte mich bei euch entschuldigen.... Es tut mir wirklich sooo leid, dass ich so selten neue Kapittel veröffentliche, aber ich habe zur Zeit mega wenig Zeit, wegen Schule und so weiter... :( Entschuldigt.

Aber dennoch, oder gerade deswegen würde ich mich riesig über viele Votes und vor allem Kommentare freuen, weil mir das echt beim Schreiben hilft. :) Also sag ich schon mal DANKE !!! an euch alle und hoffe ihr mögt die Geschichte weiterhin, so seltsam es auch immer kommen mag... aber genau das ist doch das interessante, oder? ;)

xoxo, Marie

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