27. Kapitel

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Kaum dass ich im Wasser war, spürte ich es. Ein merkwürdiges Ziehen in den Beinen, aber ich beachtete es zuerst nicht groß, weil ich mich darauf konzentrierte die Sphäre wieder zu finden. Schließlich, als ich auf dem Grund des Meeres war, konnte ich es nicht mehr ignorieren, so weh tat es. Ich dachte mich hätte etwas gebissen, als sich um mich herum eine Kugel bildete. Erschrocken prallte ich zurück, aber genau gegen die Wand der Kugel.

Draußen sah ich nun Damon, er war endlich da. Verdammt, warum hatte ich ohne ihn gehen müssen?! Doch was... ? Jetzt bildete sich auch um ihn eine dieser Kugel und auch er war gefangen.

Plötzlich wurde der Schmerz in meinen Beinen stärker, kaum auszuhalten ohne zu schreien und ich verlor das Bewusstsein.

Warum war es so dunkel? Alles um mich herum war schwarz, selbst in meinem Kopf, in meinen Erinnerungen war alles dunkel, ich konnte mich an nicht erinnern, oder doch... Ich war bei Damon, er küsste mich,... nein das war ein Traum. Oder? Meine Güte, das wurde ja langsam zur Gewohnheit, dass ich jeden Tag mindestens einmal in Ohnmacht fiel.

Aber was ist das dann für eine Stimme? „Marie, komm schon, wach auf! Marie-Louis!"

Ruckartig riss ich meine Augen auf. Und sah ihn. Ich hatte doch nicht geträumt.

„Na endlich, Marie! Komm, wach auf! Du hattest recht!" , sagte er zu mir, aber ich verstand ihn nicht. Mit was hatte ich recht gehabt?

Da sah ich mich das erste Mal um und erkannte wo wir waren.

Wie konnte das schon wieder sein? Um mich herum sah ich nur Algen, Sand und... Wasser. Wir waren auf dem Grund des Meeres!

„Wie... wie kommen wir hier her?" , fragte ich, als ich endlich meine Sprache wiedergefunden hatten. Doch ich schlug mir die Hand vor den Mund. Warum konnte ich überhaupt unter Wasser reden?! „Ich weiß es nicht.", beantwortete Damon meine Frage. „Und du hattest Recht!!!" , redete er weiter. Er war richtig aufgeregt und das mochte bei ihm was heißen, sonst gab er auch immer vor, dass ihn nichts überraschen konnte. Doch jetzt überschlugen sich seine Worte nahezu: „Marie! Es stimmt! Die Sphäre ist nicht tödlich, sie dich nur an! Wenn du ein Monster sein sollst, will ich wissen, was ein Engel ist!!!"

'Was redet er da für einen Unsinn von Engeln und Monstern?', fragte ich mich, doch meine Worte blieben mir im Hals stecken, als an mir hinunter sah: Ich hatte eine Flosse!!! Eine richtige Schwanzflosse, wie Meerjungfrauen sie hatten, war da anstatt meiner Hose! Sie war mit unzähligen goldenen Schuppen besetzt, einzelne glänzten sogar wie Diamanten. Jetzt sah ich auch an Damon hinunter: Er hatte auch eine Schwanzflosse, nur das seine eher schwarz war, mit schimmernden Schuppen, die wirkten, als wären sie aus Obsidian oder ähnlichen Edelsteinen. Ich war sprachlos. Wieso war mir das vorher nicht aufgefallen?! Wir trugen aber beide noch unsere ganz normalen T-Shirts!

„Was ist los, Engel? Warum sagst du nichts?" , während er das sagte, versuchte ich ihm meine Worte zu übermitteln, per Gedankenübertragung. Was soll das? Ich wollte zwar immer eine Meerjungfrau sein, aber... wie sollen wir hier überleben? Wir sind doch trotzdem noch Vampire?, dachte ich. Das war leichter, als es auszusprechen. Und ich traute meiner Stimme immer noch nicht. Damon antwortete mir auf die gleiche Art: Das werden wir schon noch herausfinden. Du hast dir doch auch immer diese Filme angesehen, wo Meerjungfrauen zu normalen Menschen wurden. An Land.

Ja, aber das war doch alles nur ausgedacht!

Na und? Ich sollte doch, nach dem was die Forschung und so weiter sagt, doch auch nicht existieren.., Während er das sagte, spürte ich in ihm den unbändigen Drang endlich loszulegen und nicht hier herum zu sitzen. Er wollte diese neue Möglichkeit voll auskosten. Er steckte mich förmlich mit seinem Tatendrang an und so fragte ich ihn telepathisch, während ich ihn listig anlächelte:

Wie hast du mal gesagt? Du lässt mir meinen Spaß und ich dir deinen?

Ja, genau. Nun sah mich Damon verwirrt an. „Also dann, los!" , sagte ich laut und stieß mich vom Boden ab.

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