12. Kapitel

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Ich hatte gestern recht gehabt: Es regnete in Strömen, als wir aufwachten. Theresas Eltern waren schon wie immer auf der Arbeit, also machte ich mich auf die Suche nach den restlichen Blutbeuteln, die Damon gestern da gelassen hatte.

Theresa schlief noch und dabei beließ ich es auch.

Wo würde er das Blut hin getan haben? In den Kühlschrank? Wohl kaum, schließlich könnte es da jederzeit jemand gefunden haben. In die Kühltruhe? Ich ging nachsehen und wurde mit fünf Beuteln, des roten Lebenssaftes belohnt. Ich griff mir einen und nahm ihn mit. Es war schwieriger, als es aussah, das Blut aus dem Beutel, in ein Glas zu kriegen. Als ich es geschafft hatte, stürzte ich mich gierig darauf, denn meine Kehle hatte begonnen sich anzufühlen, als würde sie austrocknen und verbrennen. Das Blut linderte diesen Schmerz und mein Körper wurde ganz warm.

Das Glas war gerade leer, als Theresa schlaftrunken um die Ecke bog und mich begrüßte: „Hi, hast du schon was gegessen?" Erstaunt sah ich sie an. „Äh, Theresa... ich brauch nichts, aber ich kann dir gerne helfen, dir was zu machen." Auf ihrer Stirn bildeten sich Falten, während sie überlegte, warum ich nichts essen wollte. Als es ihr wieder einfiel, sagte sie: „Oh, entschuldige, ich schlafe wohl noch total..." Ich nahm sie an der Hand und zog sie lachend in die Küche: „Und genau deshalb machst du dir jetzt ein schönes Frühstück und ich mach den Kaffee." Sie stimmte zu und begann ein paar Leckereien aus dem Kühlschrank zu holen.

Es war etwa um zehn, als es an der Tür klingelte. Damon stand davor und nahm mich, kaum dass ich ihm aufgemacht hatte in den Arm und gab mir einen Kuss. „Na Schlafmütze, wie hast du geschlafen?" Ich verstand die Anspielung und antwortete unschuldig: „Herrlich, wieso fragst du?" Lachend küsste er mich noch einmal und ich sah hinter ihm ein Auto. Staunend löste ich mich von Damon. Es war ein schwarzer, wahnsinnig teuer aussehender Lamborgini!

„Wo hast du denn den her?" , fragte ich Damon respektvoll.

„Meinst du das Auto? Ach, der stand einfach so in der Garage vom Haus herum. Geld sammelt sich nun mal an, wenn du ewig lebst und dabei an irgendeiner Bank die richtigen Leute beeinflussen kannst." Nun musste ich doch schmunzeln. Der Typ war immer für eine Überraschung gut! Damit wir los konnten gab ich Damon nur noch einen letzten, schnellen Kuss und flitzte mit Vampir-Geschwindigkeit ins Haus, um Theresa zu holen.

Als wir uns in den Lamborgini setzten, war sie genauso perplex, wie vorher ich.

„Um ehrlich zu sein, hätte ich nie gedacht, dass ich mal in so einem Auto sitzen würde." , gestand sie uns und da konnte ich ihr nur zustimmen.

Wir fuhren zu Clara, um sie und Stefanie dort abzuholen. Während wir vorfuhren, staunten sie nicht schlecht. Das Auto war aber auch eine echte Schau! Ich stieg aus und wurde mit den Worten: „Wo hast du das den her?" von Clara begrüßt. „Tja," , sagte ich, „frag ihn!" Dabei zeigte ich auf den gerade aussteigenden Damon.

„Hi.", sagte er nur kurz. Anscheinend wollte er auch Clara und Stefanie testen. Ich musste ihm unbedingt bei Gelegenheit sagen, das er damit aufhören sollte, meine Freunde waren alle ok! Clara fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. Bevor ich irgendetwas sagen konnte, zog sie mich zu Seite: „Ist er das!?!"

„Ja, ist er. Und ich habe noch eine Überraschung für euch, aber vorher würde ich euch ihm gerne vorstellen." Wir gingen zurück zu den den andere und dort machte ich sie miteinander bekannt: „Stefanie, Clara, das ist Damon Salvatore, mein Freund. Damon, das und Clara und Stefanie."

„Hi!" Stefanie ging ganz normal auf ihn zu und gab ihm die Hand, doch Clara war etwas zurückhalten, schließlich kannte sie ihn aus den Bücher. „Er beißt nicht, Clara." , sagte ich zu ihr und zog sie zum Auto. „Wo wollen wir eigentlich hinfahren?" , fragte Stefanie, als sie mit Theresa und Clara auf der Rückbank saß.

Ich hatte neben Damon Platz genommen und antwortete: „Es gibt ein Haus, in dem ich wahrscheinlich wohnen werde, solange ich hier bin. Wenn es euch gefällt, könnt ihr, in den Ferien, auch dort bleiben. Wir haben uns vorhin darüber unterhalten." Das stimmte. Damon hatte mir vorhin den Vorschlag gemacht, dass ich zu ihm ziehen könnte und ich hatte es freudestrahlend angenommen, aber Theresa hatte nicht sehr glücklich ausgesehen, und so hatte ich Damon gefragt, ob meine Freunde, solange ich da war, auch bei mir bleiben konnten. Er hatte keine großen Einwende gehabt und gesagt, solange ich glücklich war, würde er alles mitmachen, doch in seinen Augen hatte ich gesehen, das er auch etwas enttäuscht war und mich lieber für sich alleine gehabt hätte. Er war daraufhin etwas verschnupft gewesen und ich machte ihm da nicht mal einen Vorwurf, doch das würde sich schon wieder geben...

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