38. Kapitel

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Die Musik dort war immer total laut und man fühlte fast nur den Bass, nur die Drinks waren ziemlich lasch... Aber die menschlichen Drinks waren umso besser. Im Sutra traf man immer ein paar der Jugend der Reichen und Schönen von Orange County. Und die waren nur allzu willig, wenn es um eine kleine Blutspende ging...

Wir parkten direkt vor dem Eingang und ich warf dem Park-Boy den Autoschlüssel zu. Wir reihten uns gar nicht erst in die lange Schlange der Wartenden ein sondern gingen direkt zum Eingang. Der Türsteher erkannte uns schon von weitem und nahm das Seil von der Absperrung beiseite. Ich lächelte ihm kurz lasziv zu und hakte mich dann wieder bei Damon ein.

Wir gingen zuerst auf die Tanzfläche und wiegten uns in den lauten Bässen. Ich liebte das wirklich. Und Damon tanzte echt gut... Währenddessen sahen wir uns schon einmal um, wer heute unser Spender sein könnte... Da sah ich plötzlich Monica. Sie hatte sich auch hübsch gemacht und tanzte ziemlich eng mit einem jungen Mann... der sah allerdings nicht aus wie Jason. Ich gab Damon ein Zeichen, auf das hin wir etwas näher zu ihnen tanzten. Als wir bei ihnen angekommen lächelte ich Damon listig an. Pass auf, jetzt kommt's! Ich ließ mich wie leicht betrunken in Monicas Richtung taumeln und rempelte sie an. Erschrocken drehte sie sich zu mir um. Zuerst erkannte sie mich gar nicht, doch als ich dann sagte, „Oh, sorry!" sah sie mich genauer an und war dann nicht weniger erschrocken und rückte etwas von dem Typen ab, mit dem sie eben noch so eng getanzt hatte. Ich tat, als hätte ich sie eben erst richtig bemerkt: „Oh, Monica! Entschuldige, ich hab wohl etwas zu viel getrunken... Was machst du den hier? Oh, und wer ist das denn...?" Ich musste fast schreien, damit sie mich richtig verstand, aber das machte mir gerade auch nichts aus.

„Ähm, naja... David hat mich vorhin angerufen und ich dachte, warum nicht, also... Äh, kann ich kurz mit dir reden?"

„Na klar." Ich sah sie gespannt an und blieb ganz bewusst mitten auf der Tanzfläche stehen.

„Unter vier Augen."

„Oh, achso, ja sicher!"

Daraufhin gingen wir in einen der Waschräume des Clubs, in dem man die Musik nur noch ziemlich dumpf hörte. Ich sah dort noch einige andere, die ich kannte und schickte sie raus, auch wenn sie mich etwas sauer ansahen, bis Monica und ich allein waren. „So, also was ist los?", fragte ich.

„Das was du da eben gesehen hast... also das mit David und mir... das sah nur so aus, als hätte ich mit ihm geflirtet..."

„Ich fand das sah nach etwas mehr aus, als nach flirten."

„Ja... aber du darfst es Jason nicht erzählen, ja? Ich... ich liebe ihn ja, aber er ist manchmal so... mir fehlt gerade das richtige Wort..." Sie wand sich richtig unter meinem Blick und ich beschloss, dass ich sie damit genug gequält hatte, ich hoffte nur, dass es ihr eine Lehre sein würde. Jason war zu lieb, als dass sie ihn einfach betrügen durfte.

„Ach, mach dir keine Gedanken.", sagte ich so freundlich ich konnte und lächelte sie an. „Ich verrate Jason nichts, aber du solltest dir wirklich überlegen, ob dir das alles so recht ist..."

„Was meinst du?", sie war etwas verwirrt, aber ich hatte mich absichtlich etwas nebulös ausgedrückt. „Denk einfach darüber nach.", meinte ich seelenruhig und tat so, als müsste ich mich im Spiegel zurecht machen, obwohl meine Haare schon perfekt in Wellen über meinen Rücken lagen.

Danach sagte ich ihr noch mit einem Küsschen auf die Wange „Tschüss!" und ging dann wieder aus dem Waschraum, um Damon zu suchen. Ich ließ Monica einfach stehen und spürte, wie ihre Gedanken schon wild durcheinander wirbelten.

Damon wartete auf mich an der Bar und reichte mir sobald ich neben ihm stand ein Glas Whisky. „Wie lief es?", fragte er mich mit einem hinterhältigen Grinsen. „Ach, ganz gut. Ich glaube sie überlegt es sich das nächste Mal besser, bevor sie mit einem anderen Jungen als Jason ausgeht. Oder sie trennt sich von Jason und hat danach freie Bahn. Soll mir jetzt aber auch egal sein, hast du schon jemanden gefunden?"

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