21. Kapitel

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Ich wachte in meinem Zimmer auf. Wie war ich hier her gekommen? „Ich habe dich gestern hoch getragen und ins Bett gelegt.", sagte Damon und grinste mich, von der Bettkante aus, an.

„Himmel, ich bin immer noch total müde...", seufzte ich darauf und wollte schon weiter schlafen, als mir plötzlich ein Gedanke kam und ich mich halb aufrichtete: „Wie spät ist es überhaupt? Ist Mom schon da?"

„Keine Sorge, sie ist noch nicht da, denn es ist gerade mal 10 Uhr vormittags." Erleichtert ließ ich mich wieder in die Kissen fallen: Sie würde erst in zirka 6 Stunden nach Hause kommen. Aber der Gedanke hatte mich einmal wach gerüttelt und ich konnte nun nicht mehr schlafen, also stand ich auf und zog mir eine kurze Jeans und ein etwas längeres T-Shirt aus dem Schrank. „Sag mal," , fragte ich Damon, „haben wir hier eigentlich auch was zu trinken?"

Ich merkte schon wieder, wie meine Kehle anfing, sich trocken anzufühlen.

„Während du geschlafen hast, hab ich uns was besorgt. Liegt in der Kühltruhe." Ich flitze runter und holte zwei Beutel heraus. Als ich in die Küche kam, hatte Damon schon Gläser für uns gefunden und er goss es auch hinein, denn bei mir hatte das in den vergangenen Monaten nur schwer funktioniert.

Während wir tranken, zeigte ich Damon das Haus. Jetzt, da wir die letzten Monate in seinem verbracht hatten, kam es mir richtig beklemmend und einengend hier drin vor.

„Wo willst du eigentlich wohnen? Hier? Ich weiß nämlich immer noch nicht, wie ich es Mom erklären soll..." , fragte ich ihn deshalb. „Ich hatte es vor, ja. Natürlich nur, wenn du nichts dagegen hast... ?" Ich schüttelte den Kopf: Ich hatte nichts dagegen, schließlich hasste ich es, wenn er mich alleine ließ! Er redete also weiter: „Ich dachte, wir würden sie manipulieren! Oder bedeutet sie dir so viel?" , fragte er mich beinahe schnippisch. Ich hatte nicht das beste Verhältnis zu meiner Mom, aber sie manipulieren... ? Ich war hin und hergerissen. Ich fand es nicht richtig, aber andererseits, irgendwann würde sie merken, dass ich nicht alterte und dass ich nichts mehr aß... „Es wäre das einzig richtige." , flüsterte mir Damon zustimmend zu.

Ich ließ es mir noch einmal durch den Kopf gehen. Eigentlich wäre es ja zu ihrem eigenen Schutz... , oder?

„Na gut,", sagte ich schließlich, gerade als wir wieder in meinem Zimmer zurück waren, „tun wir es, aber sie soll trotzdem wissen, dass wir zusammen sind! Sie soll nur nicht bemerken, dass ich jetzt anders bin und du auch. Sonst lässt du sie in Ruhe, klar?" Grinsend sah er mich an: „Alles klar. Aber warum soll ich es tun? Du kannst es doch auch!" Es stimmte: Wir hatten geübt und dadurch, dass ich ziemlich stark war, konnte ich, jeden, noch so willensstarken Menschen manipulieren.

„Na schön, ich mach es, wenn du dich so schwach fühlst..." , neckte ich ihn, mit einem unschuldigen Blick und setzte mich auf mein Bett. „Ist auch besser." , antwortete er mir und ließ sich nahe neben mir sinken.

„Deine Mom kommt erst später zurück, hast du gesagt... Was machen wir denn da jetzt? , fragte er mich. „Ich weiß auch nicht... wie wäre es hiermit?", schlug ich vor und zog ihn noch näher zu mir. Doch ich küsste ihn nicht, sondern ich sah ihm die ganze Zeit über in die Augen und ließ uns beide bewusst dieses Kribbeln auskosten, kurz bevor man sich küsste. Doch schließlich konnte Damon anscheinend meinen geöffneten Lippen nicht mehr widerstehen und legte seinen Mund auf meinen. Er küsste mich ganz sanft und süß. Ich fuhr mit einer Hand seinen Hals entlang und spürte, wie seine Hände meinen Rücken entlang nach oben fuhren. Doch anscheinend hatte mein Körper sich doch mehr in Richtung Vampir verändert, denn plötzlich fühlte ich etwas Nasses an Damons Hals: Ich hatte ihn versehentlich gekratzt und jetzt lief eine dünne Linie Blut seinen Hals hinunter. „Nimm es.", hörte ich Damons heisere Stimme dicht an meinem Ohr. Da zu widerstehen wäre idiotisch gewesen. Mein Mund legte sich auf den kleinen Schnitt und ich sagte leicht daran. Doch es war bei weitem nicht genug und so biss leicht zu und es kam immer mehr Blut. Ich konnte nicht davon ablassen, bis ich in meinem Geist leise seine Stimme hörte: Genug.

Da löste ich mich von Damon und sah ihn an. Er war seltsam blass und hatte Schwierigkeiten mich zu fokussieren. Aus meiner Erfahrung heraus, die sich hauptsächlich auf Bücher bezog, wusste ich, dass ich zu viel genommen hatte.

Wie selbstverständlich fügte ich mir selbst mit meinem Fingernagel einen relativ tiefen Schnitt zu und setzt mich auf Damons Schoß, damit er leichter an das Blut herankam.

Ohne das Worte nötig gewesen wären, legte er seine Hand an meinen Kopf und legte ihn sich zurecht. Als er mein Blut trank war es mit das schönste Gefühl, das ich kannte. Es füllte mich vollkommen aus und ich konnte förmlich in Damons Seele sehen. Sie lag offen vor mir und zeigte mir, wie sehr er mich liebte und begehrte.

Ich wollte nicht, dass es endete, doch Damon löste sich viel zu früh wieder von mir und ließ sich weiter nach hinten auf mein Bett fallen. Er zog mich mit sich und so blieben wir sehr lange liegen und genossen einfach die Nähe das anderen, die durch unseren Blutaustausch noch berauschender geworden war.

Ich verlor jegliches Zeitgefühl, während ich einfach auf Damons leisen, stetigen Herzschlag lauschte und war richtig überrascht, als ich sah, dass vor dem Fenster meines Zimmers langsam das Licht rötlicher wurde und sich der Sonnenuntergang näherte.

So, also das sind die neuen Kapitel... :) Ich hoffe sie gefallen euch und wollte euch nochmal echt um Kommentare bitten. Es lesen zwar knapp 500 Leute die Geschichte (und dafür bin ich euch echt sooooo dankbar!!!!), aber ich hab trotzdem das Gefühl als würde die Story niemanden interessieren... Und deswegen: Ich werde das nächste Kapitel erst online stellen, wenn ich mindestens einen Kommentar von euch habe. :) Und das ist nicht böse gemeint oder so, aber ich will eben einfach eure Meinung zu meiner Fantasiewelt hören!

xoxo Marie

Ein lebender MythosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt