Hallo erstmal ^^ weil die lieben MIXscaper und @silentmissblack (irgendwie geht das grad nicht so wie ich will) sich die Zeit genommen und meine Fragen aus dem Fragenkapitel (sehr kreativ) beantwortet haben, kommt das Kapitel jetzt schon ;) Danke euch beiden (und jedem, der es sonst noch machen wird) *-*
Gähnend schlug ich die Augen auf. Irgendwie kam ich mir ziemlich ausgeruht vor, obwohl ich doch gestern so spät ins Bett gegangen war. Schlagartig fiel mir alles wieder ein. Damons Jacke auf dem Stuhl vor meinem Bett bewies mir, dass ich nicht geträumt hatte. Jetzt, bei Tageslicht kam mir die ganze Sache noch komischer vor, im Moment war ich mir sogar sicher, dass ich irgendwelche Drogen genommen hatte, andernfalls hätte ich doch niemals zugelassen, dass Damon mich küsste......oder? Ein gehässiger Teil von mir flüsterte bösartig, dass ich es nicht nur zugelassen, sondern sogar genossen und erwidert hatte. Ärgerlich wischte ich den Gedanken zur Seite, vermutlich hatte mein Ausbilder noch herzlich über meine Naivität gelacht, nachdem ich verschwunden war. Gott, wie konnte ich nur so blöd sein. Wütend schwang ich mich aus meinem Bett, als mir endlich auffiel, was hier so komisch war: Sarah und Anne waren nicht da. Alarmiert schoss mein Blick zur Uhr, es war 7:55.
"Scheiße, scheiße, scheiße." Fluchend schlüpfte ich in meine Klamotten, ich würde es niemals pünktlich zum Training schaffen und das ausgerechnet, wenn die neuen Rekruten kamen. Panisch sah ich in den Spiegel und richtete notdürftig meine Haare. Für ein ausgewogenes Styling hatte ich definitiv keine Zeit, ein normaler Pferdeschwanz würde wohl reichen müssen. Das Frühstück konnte ich ebenfalls vergessen, stattdessen war jetzt wohl eine Runde Frühsport angesagt. Ohne einen Blick zurück sprintete ich los. Warum hatten Sarah und Anne mich eigentlich nicht geweckt? Ach ja, ich schlug mir selbst gegen die Stirn, ich hatte vergessen ihnen zu sagen, dass mein durch Krankheit bedingter Urlaub vorbei war. Beinahe hätte ich die nächste Abzweigung verpasst, hielt mich aber gerade noch rechtzeitig an der Ecke fest und schlitterte in die richtige Richtung. Ein Blick auf eine Uhr an der Wand verriet mir, dass es bereits sieben Minuten nach acht war. Bis ich die Halle ereicht hätte, wäre es schon viertel nach, außer....
Mit einem Satz wich ich zwei entgegenkommenden Frauen aus und rannte am Aufzug vorbei. Über die Treppen sollte ich schneller sein, wenn ich mir nicht gerade das Genick brach.
Ohne weiter zu zögern ließ ich die Stufen Stufen sein und sprang einfach über das Geländer. Der Aufprall war hart, aber nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte. Überraschenderweise hatte ich mir nichtmal den Fuß verknickt und im Gegensatz zu Liz' Behauptung schmerzte auch mein Bein nicht. Erleichtert legte ich auch das letzte fehlende Stück zurück und bremste direkt vor der Tür ab. Für einen Moment blieb ich lauschend stehen, tatsächlich konnte ich Stimmen hören. Damon schien den Neuen gerade zu erklären, wie das hier so ablief, doch genaue Wörter verstand ich nicht. Ich holte tief Luft und zog die Tür auf.
"....und Lola könnte sich eigentlich gleich nochmal dahin stellen, irgendwie fehlt da noch ein Loch, nicht wahr, Prinzessin?" Offenbar hatte jemand gefragt, was es mit den Schusslöchern in der Wand auf sich hatte.
"'tschuldigung, ich hab verschlafen." Ich versuchte möglichst bedrückt deswegen auszusehen, in der Hoffnung, dass Damon mir die Verspätung durchgehen ließ. Mit einem unwilligen Nicken signalisierte er mir, dass ich zu dem Rest meiner Gruppe gehen konnte und ich lief erleichtert zu ihnen.
Anne hatte gleich wieder ein schlechtes Gewissen. "Wenn ich gewusst hätte, dass du heute kommst, hätte ich dich geweckt. Ich dachte, ich würde dir einen Gefallen tun, wenn ich dich ausschlafen lasse." Ich lächelte und gab mir Mühe, sie nicht doch noch anzuschreien. "Kein Problem, ich hätte Bescheid sagen sollen. Haben die sich wenigstens schön gegruselt?" Fragend sah ich zu den neuen Rekruten, von denen immer noch ein Teil auf das Blut am Boden starrte. Lukas grinste. "Wahrscheinlich mehr, als du damals. Dass du jetzt wegen der Verspätung fast nochmal drangewesen wärest, hat ihnen vermutlich den Schreck ihres Lebens eingejagt." Ich fing ebenfalls an zu lachen und beobachtete die blassen Gesichter. "Eigentlich hätte Damon das wirklich machen müsste, dann hätte sich garantiert niemand erlaubt zu spät zu kommen." Für einen Moment traf mein Blick den meines Ausbilders und plötzlich wusste ich wieder, warum ich ihn gestern geküsst hatte; ich war einfach hoffnungslos und unrettbar in ihn verliebt, das konnte allmählich nicht mal ich abstreiten.
"Lola?" Die Gruppe der neuen Rekruten war inzwischen bei uns angekommen und ein schwarzhaariger Junge sah mich ungläubig an. Ich brauchte ein paar Sekunden, ehe ihn erkannte, doch dann stieß ich einen leisen Freudenschrei aus und fiel ihm um den Hals.
"Tim! Ich glaubs nicht, ich dachte ich sehe dich nie wieder." Wir grinsten uns an. "Das selbe gilt für mich, damit dich hier zu treffen hätte ich am allerwenigsten gerechnet. Du bist gewachsen." Er musterte mich von Kopf bis Fuß, was ich ihm nicht verdenken konnte. Das letzte Mal, dass wir uns gesehen hatten, lag vier Jahre zurück, seit dem hatte ich mich ganz schön verändert.
"Ich störe euer Wiedersehen ja nur ungern, aber wir sind nicht zum Spaß hier." Damons kritischer Blick brachte uns dazu auseinander zu gehen. Was gerade passiert war, ging ihm gewaltig gegen den Strich, das sah ich. "Prinzessin, Lukas, Zoey und Kevin; ihr bleibt hier, der Rest geht ne Runde laufen." Niemand rührte sich, bis Jackson vortrat. "Warum müssen die nicht rennen? Und wie lange sollen wir eigentlich laufen?" Damon schnaubte abfällig und machte einen Schritt auf ihn zu. "Du läufst solange, bis ich sage, dass du aufhören kannst." Er wartete ein paar Sekunden. "Wirds bald?!" Wie auf Kommando stürmten plötzlich alle los, nur die Neuen und wir vier blieben zurück. Zugegeben, ich hatte mir dieselbe Frage wie Jackson gestellt, doch wir würden die Antwort sicher bald erfahren. Unser Ausbilder bedeutete uns mit einer Handbewegung ihm zu folgen und zögernd setzten die Ersten sich in Bewegung.
"Sag mal, stimmt das? Also, dass er auf dich geschossen hat." Tim ging neben mir und sah mich besorgt an. Ich zuckte nur mit den Schultern, dachte er wirklich, dass das ein Scherz war? "Ja."
"Und warum?" Er schien es noch immer nicht glauben zu können. "Ich hab Scheiße gebaut, okay? Mach einfach, was er sagt, dann passiert dir das nicht." Vermutlich würde innerhalb der nächsten paar Stunden eine Legende mit mir als Hauptperson über diese Wand entstehen, doch das würde ich wohl nicht verhindern können.
"Prinzessin!" Mit einem entschuldigenden Blick zu Tim lief ich nach vorne zu Damon.
"Was denn, bist du etwa eifersüchtig?" Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen. "Habe ich denn einen Grund dazu?" Er sah mich auf eine merkwürdige Art an, die mich dazu bewegte wieder ernst zu werden. "Nein. Er war früher wie ein großer Bruder für mich, mehr lief da nicht."
"Freut mich." Wir waren stehen geblieben und er zog mich überraschend zu sich und küsste mich. Vermutlich war ich knallrot als er mich losließ, trotzdem versetzte ich ihm einen spielerischen Stoß vor die Brust.
"Was sollte das denn?" Er schmunzelte und legte einen Arm um meine Taillie. "Darf ich nicht mal meine eigene Freundin küssen?" Ich verdrehte die Augen und versuchte meinen rasenden Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bringen. Wie konnte es sein, dass dieser Mann mit einer einzigen Berührung dafür sorgen konnte, dass mein Puls derartig hochschoss und meine Beine anfingen zu zittern? Inzwischen hatten uns auch die anderen erreicht, ich vermied es Lukas oder Zoey, die inzwischen auch zu meinen Freunden gehörte, anzusehen. Obwohl ich mich riesig freute, dass Damon tatsächlich zu mir stand und nicht so tat, als wäre gestern nichts passiert, war es mir furchtbar unangenehm, dass er mich so selbstverständlich in aller Öffentlichkeit geküsst hatte.
"In den nächsten drei Tagen läuft hier sozusagen euere Probezeit ab; ihr könnt in dieser Zeit immer noch sagen, dass ihr woanders hinwollt, aber überlegt euch das gut. Ich werde hier niemanden wieder aufnehmen, der aus einer Laune heraus beschließt doch lieber Arzt zu werden und dann merkt, dass das nichts für ihn ist, verstanden?" Damon sah die neuen Rekruten eindringlich an. Toll, ich durfte nicht sagen, dass ich woanders hinwollte. Missmutig verschränkte ich die Arme und versuchte Damons Arm um meine Mitte zu ignorieren.
"Jetzt habt ihr eure erste Chance zu gehen, wir machen eine Art Crashkurs, damit ihr erstmal wisst, worauf ihr euch eigentlich einlasst. Zoey, wirf mal." Ich registrierte erst jetzt, dass wir vor den Zielscheiben stehen geblieben waren. Gespannt beobachtete ich, wie Zoey zögernd vortrat und sich ein Messer schnappte. Die Ziele standen weiter weg als sonst, wovon sie sich jedoch nicht irritieren ließ. Innerhalb von Sekunden hatte sie gezielt und mit einer lockeren Bewegung geworfen. Blitzend drehte sich das Messer in der Luft, um haargenau in das Ziel, das das Herz eines Menschen symbolisierte, zu treffen. Beeindruckt sah ich die Rothaarige an, ich hätte vermutlich meilenweit daneben getroffen.
"Das kann ja nicht so schwer sein." Ein schmächtiger Junge grinste überheblich. Damon zog überrascht eine Augenbraue nach oben. "Du kannst es gerne versuchen, ich wette du schaffst es nicht mal auf zwei Meter in die Nähe des Ziels." Das ließ sich der Junge nicht zweimal sagen und warf. Selbst ich sah, dass er die völlig falsche Technik hatte; erwartungsgemäß fiel das Messer einige Meter weit weg zu Boden. Damon lachte spöttisch, woraufhin dem Kerl das Blut in den Kopf schoss. "Einfach, wie? Du kannst es dann wieder holen, tu dir keinen Zwang an."
Auf diese Art durchquerten wir allmählich die Halle. An jeder Station musste einer von uns vieren etwas vormachen. Lukas stellte seine Treffsicherheit beim Schießen unter Beweis, Kevin überwand die Kletterwand und allmählich bekam ich ein ganz blödes Gefühl. Damon hatte mich bis jetzt noch nicht losgelassen, doch ich spürte, dass ich nicht verschont bleiben würde; im Gegenteil, wahrscheinlich hatte ich wieder die schlechteste Karte gezogen.
Inzwischen waren wir bei den Matten angekommen und meine Befürchtungen verstärkten sich noch, als Damon den restlichen Rekruten, die noch immer durch den hinteren Teil der Halle liefen, bedeutete herzukommen.
"Niemand von euch wird jemals so kämpfen können, aber nur, damit ihr mal seht, was theoretisch möglich ist." Schmunzelnd zog er mich auf die Matten.
"Das ist jetzt nicht dein Ernst", zischte ich ihn wütend an. Kaum war ich von der Krankenstation entlassen, sollte ich mich schon wieder verprügeln lassen? Vielleicht hätte ich doch im Bett bleiben sollen.
Erschrocken wich ich einem Schlag aus und begab mich endlich in Verteidigungsposition. "Ich war noch nicht so we...." Erneut duckte ich mich reflexartig, vielleicht sollte ich endlich mal anfangen zu kämpfen. Während ich vor einem Tritt zurücksprang, versuchte ich selbst einen Treffer zu landen. Natürlich hatte ich nicht getroffen, wäre auch zu schön gewesen. Ein Schlag gegen meine Schulter ließ mich kurzzeitig zu Boden gehen, wo ich blitzartig nach Damons Fuß griff und mit voller Kraft zog. Damit hatte ich ihn tatsächlich überrascht, denn er fiel. Doch anstatt nach hinten, fing er sich ab und landete stattdessen auf mir - wenn ich nicht rechtzeitig zur Seite gerollt wäre. Offenbar nicht weit genug, denn er griff nach meinem Knöchel. Oh nein, ich wusste genau, was jetzt kommen würde. Ohne nachzudenken schleuderte ich ihn schnell einige Meter weit weg und rappelte mich auf. Innerhalb von Sekunden war Damon wieder bei mir und diesmal konnte ich nicht rechtzeitig reagieren. Mit einem leisen Schrei flog ich auf die fünf Meter entfernte Wand zu. Ich würde mit voller Wucht dagegen knallen und mir mit ein bisschen Pech den Kopf so hart anstoßen, dass ich wieder auf der Krankenstation landen würde. Doch der Aufprall blieb aus, stattdessen lief ich tatsächlich an der Wand lang; offenbar hatte das Training sich so stark in mein Gehirn eingebrannt, dass ich handelte, ohne nachzudenken. An der höchsten Stelle stieß ich mich ab, machte einen Salto und wirbelte im selben Moment, in dem ich den Boden berührte mit erhobenen Fäusten herum. Das alles spielte sich innerhalb von Sekunden ab, doch mir kam es vor wie eine Ewigkeit.
Schwer atmend war ich an der selben Stelle stehen geblieben; nach einem kurzen Moment ließ Damon meine erhobene Hand los, er hatte anscheinend schon hier gestanden und auf mich gewartet, als ich noch in der Luft war.
"Gut, es geht ja doch." Er nickte mir anerkennend zu, es war das erste Mal, dass mir dieser Stunt in einem richtigem Kampf gelungen war.
"Als ob das echt gewesen wäre, schon allein dieser Sprung war doch nur Show." Der blöde Typ von vorhin feixte schon wieder. Aus irgendeinem Grund entfesselte das eine ungeheure Wut in mir und ich trat auf ihn zu und schickte ihn mit einem gezielten Faustschlag zu Boden; vermutlich hatte ich ihm nicht mal die Nase gebrochen, aber ich spürte trotzdem eine unheimliche Genugtuung.
"Willst du wissen, wie oft ich gegen diese Wand gekracht bin, ehe ich diese Show beherrscht habe?" Mit einer kurzen Handbewegung ließ ich ihn in die Luft schweben und mit voller Kraft in die Wand knallen. Doch anstatt ihn fallen zu lassen, ließ ich ihn dort stöhnend hängen. "Sehr oft, glaub mir. Und es ist kein sonderlich angenehmes Gefühl, wenn einem dabei die Rippen brechen. Du kannst es gerne ausprobieren." Ich setzte zu einer weiteren Bewegung an, doch eine Hand auf meiner Schulter stoppte mich. "Es reicht, Lola." Widerwillig löste ich den Druck von dem Idioten, sodass er zu Boden fiel. Augenblicklich verrauchte meine Wut wieder, sodass ich kaum glauben konnte, dass sie gerade noch dagewesen war. Hustend richtete sich der Junge auf und schwankte in unsere Richtung.
"Du verdammtes Miststück, du fühlst dich auch nur so sicher, weil du die Hure von ihm bist." Ich spürte, wie ich kalkweiß wurde und wollte schon vortreten, als Damon mich zurückhielt.
"Weißt du, was ich noch weniger leiden kann, als Feiglinge?" Betont ruhig ging er auf den lebensmüden Jungen zu, der nur den Kopf schüttelte. Offenbar war er sich ziemlich sicher, dass Damon ihm nichts tun würde. Das war ein gravierender Fehler.
"Dann sage ich's dir: Leute, die das Maul aufreißen und jemanden beleidigen, von dem sie nicht die leiseste Ahnung haben." Sein Schlag war vermutlich 10-mal härter als meiner vorhin und ich konnte deutlich das Knacken brechender Knochen hören. Stöhnend ging der Typ in die Knie und hielt sich die blutende Nase, doch Damon war noch nicht fertig mit ihm. Ich zuckte erschrocken zusammen, als er ihm auch noch fest in die Seite trat, dass würde mindestens ein paar angeknackste Rippen geben. Inzwischen war der Junge völlig zu Boden gegangen und versuchte sich irgendwie zu schützen; was natürlich unmöglich war, vor Damon konnte man sich nicht schützen. Wütend stellte er ihm einen Fuß auf die Kehle und drückte zu.
"Ich warne dich, wenn du es hier nochmal irgendjemanden gegenüber an Respekt mangeln lässt, wünscht du dir nie hierher gekommen zu sein." Die Worte waren nur noch ein drohendes Knurren und ich war, genau wie alle anderen hier, extrem froh nicht dort zu liegen.
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Caeth-Die Rebellen || #Wattys2015
Science FictionVorweg eines noch - das ist mein erstes Buch und ich verstehe mittlerweile selbst nicht mehr alles, was ich hier geschrieben habe. Allen, die sich dennoch daran wagen, wünsche ich natürlich trotzdem viel Spaß :D. ____ 2061, Amerika Einige Menschen...