76. Kapitel

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Nun, dieses Kapitel wird zugegebenermaßen etwas langweilig, aber das muss ja auch mal sein. Und alle Lamon-Fans werden möglicherweise einen Kommentar schreiben *hust...* Und ich update jetzt, weiiiiiiil...Schokolade.

Die nächsten Tage verbrachte ich beinahe ununterbrochen in meinem Zimmer. Ich hatte gehofft, mich mit dem alten Tagebuch ablenken zu können, doch es brach nach dem Eintrag, in dem der Autor berichtete, dass er zu einer Versammlung der Aufständischen gehen wollte, ab. Was dort passierte oder warum dies der letzte Eintrag war, würde ich wohl nie erfahren. Ich konnte nur spekulieren, dass die damaligen Rebellen die Vorgänger unserer heutigen Regierung waren. Ob sie eine derartig starke Kontrolle geplant hatten oder sich beim Anblick der derzeitigen Verhältnisse kleinlaut beschweren würden, wusste wohl niemand mehr.
Also war auch diese Möglichkeit abzutauchen vorbei und ich hatte Zeit - Zeit, um nachzudenken. Und das tat ich; oft stundenlang, während ich auf meinem Bett lag und an die Decke starrte, ohne wirklich etwas wahrzunehmen.
Zu Beginn hatten mich meine Freunde häufig besucht und sich besorgt erkundigt, was los war. Ich hatte ihnen die Wahrheit gesagt, auch wenn es einigen seltsam vorkam, worüber ich so lange nachdenken konnte. Liz war die Einzige, die den eigentlichen Grund zumindest erahnen konnte, doch auch ihr erzählte ich nichts von dem Gespräch mit Damon.
Ich wollte diesbezüglich meine eigene Entscheidung treffen, ohne von jemand anderem beeinflusst zu werden. Auch wenn ich mir sicher war, diese schon getroffen zu haben, hatte Damon Zweifel in mir geweckt.
Zweifel, die mich nächtelang wach hielten, verhinderten, dass ich mich mit etwas anderem beschäftigen konnte. Egal, was ich versuchte, meine Gedanken wanderten immer wieder in die Vergangenheit, rekapitulierten unser Gespräch immer und immer wieder.
Und so kam es, dass ich mich erneut entschied. Ob ich es bereuen würde, konnte ich nicht ahnen, doch alles war besser, als vor lauter Grübeln nicht mehr schlafen oder sich auf etwas anderes konzentrieren zu können.
Ich lief durch die, schon wieder, leeren Gänge und ärgerte mich im Stillen über das Schicksal, Gott oder wer auch immer dafür verantwortlich war, dass ich gerade dann, wenn ich dringend jemanden brauchte, der mir sagte, wo Damon war, niemandem über den Weg lief. Ich befürchtete, dass ich es mir wieder anders überlegen könnte, wenn ich mich nicht bald überwand und mit ihm sprach.
"Colin?", fragte ich hoffnungsvoll, als ich tatsächlich jemanden vor mir entdeckte. Er drehte sich stirnrunzelnd um, ehe sein Gesicht einen überraschten Ausdruck annahm. Mit mir hatte er offensichtlich am allerwenigsten gerechnet.
"Nur ganz kurz - kannst du mir sagen, wo ich Damon finde?"
"Warte mal, du willst zu Damon? Sollte ich mir Sorgen machen?", er starrte mich verblüfft an, schien dann jedoch zu beschließen, dass es eigentlich egal war. "Also meines Wissens nach müsste er mit sehr großer Wahrscheinlichkeit in seinem Zimmer sein, seit Claras Tod hat er es kaum verlassen. Ähnlich wie du, scheint mir."
Tja, wenn ich jetzt noch wüsste, wo besagtes Zimmer - Sekunde, wer war gestorben? "Sagtest du gerade, Clara wäre tot?", wiederholte ich geschockt. Sie hatte doch noch vor ein paar Tagen mit mir geredet und gesagt, dass sie diesen Supermutanten-Schwachsinn auf keinen Fall unterstützen würde und jetzt sollte sie tot sein? Einfach so? Wir waren zwar nicht sonderlich eng befreundet gewesen, trotzdem traf mich diese Nachricht. Sie war doch kaum älter als ich gewesen.
"Ja, bei einem Einsatz, als sie ein Kommunikationszentrum der Regierung lahm legen wollten, ist eine Tretmiene hochgegangen. Sie hatte keine Chance", antwortete Colin bedrückt. "Damon war dabei, seit dem spricht er mit niemandem mehr."
"Er -? Oh Gott, das ist ja schrecklich." Und ich blöde Kuh hatte ihm auch noch kurz vorher gesagt, dass er alle Hoffnungen auf eine Beziehung mit mir begraben konnte. "Ich ... ich muss mit ihm reden."
Colin schüttelte resigniert den Kopf. "Habe ich schon versucht - glaub mir, das willst du nicht. Wenn er dir nicht gleich die Tür vor der Nase zuknallt, wird er dich vermutlich anschreien, so hat er jedenfalls auf mich reagiert." Und dennoch würde ich es versuchen. Wahrscheinlich hätte ich es sogar verdient, angeschrien zu werden. Anstatt mitzubekommen, dass seine Schwester getötet wurde und er auch noch dabei war, hatte ich mich nur mit mir selbst beschäftigt.

Caeth-Die Rebellen || #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt