12.Kapitel

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Hey Leute ich muss mich mal wieder über Wattpad beschweren ._. Ständig verschiebt es das 12.Kapitel vor das 10. und ich mach's immer wieder richtig aber naja. Jedenfalls richtet euch bitte wirklich nach dem Kapitel-Titel, der ist garantiert richtig und dann lest ihr eben sozusagen ein Kapitel weiter hinten, das die richtige Kapitelnummer hat zuerst. Wäre auch ganz lieb, wenn ihr mir in so einem Fall Bescheid geben könntet, ich werde versuchen es öfters zu kontrollieren.

Zitternd klammerte ich mich einen Moment an Damon fest; meine Beine fühlten sich an wie Pudding, diese Kletterpartie hatte mir mehr zugesetzt als ich erwartet hätte. "Es ist nicht so einfach jemanden blind zu vertrauen, den man gerade mal ein paar Wochen kennt", murmelte ich genervt; wollte er mir ernsthaft befehlen, ihm zu vertrauen? Das war einfach nicht möglich, mal ganz davon abgesehen, dass seine Launen mir zu sprunghaft waren, als das ich mich darauf verlassen könnte. Damon setzte gerade zu einer wahrscheinlich nicht sonderlich freundlichen Antwort an, als die Glocke zur Mittagspause ertönte. Erleichtert verschwand ich bevor er mich aufhalten konnte. Im Speisesaal angekommen suchte ich mir ein großes Stück Lasange und einen Wackelpudding als Nachtisch aus und setzte mich schließlich an unseren Stammtisch.
"Hey, Lola, schön, dass du mal wieder aufgewacht bist." Paul grinste mich kauend an. "Es war echt zu genial, wie du Damon besiegt hast."
"Nicht wahr? Das sollte ich wiederholen." Ebenfalls lachend begann ich damit zu essen; am liebsten würde ich mich gleich nochmal in den Kampf stürzen, aber abgesehen von meinen schmerzenden Rippen beunruhigte es mich ein wenig, dass ich offenbar so viel Kraft verbraucht hatte, dass ich zwei Tage durchschlafen musste. Ich würde also lieber noch ein paar Tage warten; das ich noch öfters die Chance bekommen würde meine Kräfte zu erproben war mir bereits klar.
"Ich kann überhaupt nicht verstehen, dass du jetzt gleich wieder zum Training gehen musstest, das ist sowas von unverantwortlich." Liz schüttelte missbilligend den Kopf, jetzt kam die Ärztin in ihr durch. Vermutlich hatte sie sogar recht, aber im Moment war mir das ziemlich egal. Ich zuckte als Antwort nur mit den Schultern. "Hey, dafür habe ich heute gleich zwei Komplimente von Damon bekommen."
"Ernsthaft? Er war mal halbwegs nett?" Sarah sah sich ungläubig nach unserem Ausbilder, der ein paar Tische weiter saß, um. Anscheinend war das tatsächlich eine Seltenheit, schon ich war ja überrascht gewesen, doch meine Freunde waren schon länger hier und wussten von daher auch besser, dass Damon eigentlich fast nie nett war. Grinsend schaltete sich nun auch Anne in unser Gespräch ein. "Und dann hat Lola alles durch ihre große Klappe wieder kaputt gemacht." Verwirrt blinzelte ich sie an. "Das hast du mitbekommen?" Damit hatte ich nun nicht gerechnet, ich dachte, dass niemand in der Nähe gewesen war.
"Naja, ich hatte euch gerade beobachtet, sonst hätte ich das auch nicht bemerkt." Anne sah mich entschuldigend an, anscheinend war es ihr peinlich, dass sie uns dabei gesehen hatte. "Warum solltest du dich eigentlich von der Kletterwand fallen lassen?", lenkte Lukas vom Thema ab. Diese Episode war also auch nicht unbemerkt geblieben. Lustlos begann ich damit meinen Pudding auf meinem Löffel rumwackeln zu lassen und zog eine Grimasse. "Lach nicht, aber ich bin nicht mehr runtergekommen; ich war einfach zu klein."

Inzwischen hatte ich nicht wenig Lust das weitere Training für heute zu schwänzen, doch jetzt konnte ich auch nicht mehr kneifen. Vielleicht sollte ich Damon soweit provozieren, dass er doch noch dafür sorgte, dass meine Rippen vollständig durchbrachen. Dann hätte ich zumindest einen ordentlichen Grund fürs erste nicht mehr weitermachen zu müssen.
"Prinzessin herkommen!" Großartig, meine Hoffnung, dass er plötzlich dringend irgendwo hin musste löste sich in Luft auf. Seufzend machte ich mich im Schneckentempo auf den Weg und versuchte herauszufinden, was er jetzt vorhatte.
"Geht's eigentlich noch langsamer?" Ungeduldig schnauzte mein Ausbilder mich an, was mich wiederum zu einer, seiner Meinung nach viel zu frechen, Antwort bewegte. "Ja geht es, soll ich's mal probieren?" Provozierend verlangsamte ich meine Schritte noch weiter. Zu meiner Verwunderung quittierte er das nur mit einem genervten Schnauben und überbrückte den übrigen Abstand zwischen uns selbst. "Ich will, dass du lernst mir zu vertrauen...."
"Und ich will Schokolade", unterbrach ich ihn. Dafür kassierte ich vorerst zum Glück nur einen wütenden Blick, doch wenn ich so weiter machte, konnte ich mich wirklich bald wieder auf der Krankenstation melden.
"Treib es nicht zu weit, Prinzessin, ich kann dir auch ziemliche Schmerzen zufügen ohne deinen Rippen weiter zu schaden", knurrte er mich an. Zugegeben, die Drohung saß, ich wollte mir lieber nicht vorstellen, was er alles mit mir anstellen würde. "Jedenfalls musst du mir vertrauen, wenn ich beispielsweise sage, dass du aus dem Fenster springen sollst, dann musst du das ohne zu zögern machen. Im Krieg haben wir keine Zeit für solche Kinderreien." Toll, also sollte ich mich umbringen, wenn er das verlangte? Das beruhigte mich jetzt wirklich total, mal ganz davon abgesehen, dass wir keinen Krieg haben. Wohlweislich schluckte ich meinen nächsten Kommentar runter und hoffte, dass der Satz, den ich stattdessen wählte, akzeptabel war. "Würde ich ja gerne, aber ich kann einfach nicht auf Knopfdruck jemandem vertrauen." Ein leichtes Grinsen huschte über Damons Gesicht. "Ich weiß, deswegen werden wir jetzt ein Vertrauenstraining durchführen." Misstrauisch beobachtete ich, wie er sich in Bewegung setzte und hinter mich stellte. "Nicht umdrehen." Genervt begab ich mich wieder in meine ursprüngliche Position und versuchte herauszufinden, was das werden sollte. "Und jetzt?" Ich gab mir Mühe einen neutralen Ton anzuschlagen, um ihn nicht noch weiter zu verärgern.
"Jetzt, Prinzessin, wirst du dich nach hinten fallen lassen." Sein spöttischer Tonfall veranlasste mich dazu mich umzudrehen. "Ernsthaft? Ich soll mich einfach fallen lassen, obwohl ich mir dabei sonstwas für Kopfverletzungen zuziehen könnte?" In diesem Moment sah ich meinen Ausbilder zum ersten Mal die Augen verdrehen. "Ich fang dich doch auf, was denkst du denn?" Er bedeutete mir mit einer genervten Handbewegung ihm wieder den Rücken zuzudrehen. Unsicher stand ich da und versuchte meine aufkeimende Angst in den Griff zu bekommen; natürlich würde er mich auffangen, sonst wäre ja auch die winzige Vertrauensbasis meinerseits zerstört. Augen schließen oder offen lassen, das war hier die nächste Frage. Eigentlich wollte ich mir das lieber nicht ansehen, andererseits kam ich mir mit geschlossenen Augen so orientierungslos vor.
"Bist du schon eingeschlafen oder warum dauert das so lange?" Damons belustigte Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich schwöre, wenn er mich fallen lässt, rede ich kein Wort mehr mit ihm. Schließlich schloss ich doch die Augen, breitete aus irgendeinem Grund die Arme aus und ließ mich nach hinten kippen. Im selben Moment, in dem mein Fall gestoppt wurde, wurde ich wieder nach vorne gedrückt, sodass ich zu meiner Freude wieder sicher auf eigenen Füßen stand.
"Siehst du, so schwer ist es doch nicht. Nochmal." Diesmal zögerte ich nicht lange und ließ mich erneut fallen. Doch irgendwie fing mich niemand auf und automatisch knickte ich die Beine ein, um mich abzufangen. Gleichzeitig spürte ich, dass Damon mich plötzlich doch festhielt. Vorwurfsvoll funkelte ich ihn an. "Ich dachte du fängst mich??" Am liebsten würde ich ihm sein belustigtes Grinsen aus dem Gesicht schlagen, doch da ich mich noch immer in seinen Armen befand, war ich nicht wirklich in einer geeigneten Position dafür. "Ich hätte dich schon noch gehalten, nur keine falsche Angst. Nochmal und diesmal versuchst du nicht dich abzufangen, vertrau mir einfach." Er schob mich wieder zurück und ich versuchte widerwillig erneut mein Glück. Obwohl Damon mich fing, konnte ich auch dieses Mal nicht verhindern, dass ich kurz vorher einknickte. "Was hatte ich gerade gesagt?" Unzufrieden musterte mein Ausbilder mich, was mich erstrecht aggressiv machte. "Tut mir leid, das war ein Reflex", brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor; nur knapp konnte ich mich davon abhalten einen weniger angemessen Kommentar hinterher zu schieben. Damon zuckte nur gelangweilt mit den Schultern. "Dann schalt ihn gefälligst aus." Leichter gesagt als getan, Reflexe konnte man nicht so einfach abschalten. Ich murmelte ein paar unverständliche Schimpfwörter und versuchte mich zu konzentrieren. Eigentlich musste ich ihm nur vertrauen, mein Körper musste begreifen, dass es nicht nötig war den Fall zu verhindern. Langsam schloss ich die Augen,versuchte mir vorzustellen, dass ich in ein weiches Bett fallen würde und kippte nach hinten. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis zwei Hände an meinen Armen meinen Fall abrupt stoppten. Erschrocken öffnete ich die Augen, diesmal hatte ich es tatsächlich geschafft vollständig zu fallen und befand mich nur wenige Zentimeter über dem Boden. "Gut", mit einem Ruck zog Damon mich nach oben, "Jetzt mal mit offenen Augen."
"Was? Das schaff ich niemals....", entsetzt sah ich ihn an. Wenn ich meine Augen nicht schließen durfte, konnte ich mir ja nicht einmal einreden, dass ich nicht möglicherweise auf den harten Boden knallen würde. "Seit wann bist du denn so pessimistisch, Prinzessin? Abgesehen davon wars das sowieso noch nicht, es kommt noch schlimmer, glaub mir." Für einen Moment nahm sein Grinsen wieder boshafte Züge an, ehe er mich wieder rüde herumdrehte. Seufzend ergab ich mich meinem Schicksal und gab mir größte Mühe alles richtig zu machen. Nach dem 5.Versuch hatte ich dann endlich Erfolg und wollte schon erleichtert aufatmen, als mich das Funkeln in den Augen meines Ausbilders daran erinnerte, dass ich noch nicht alles ausgestanden hatte. Er positionierte mich ein Stück von sich weg, sodass wir uns ansehen konnten. Auf meinen fragenden Blick breitete er einladend die Arme aus und grinste mich an. "Fallen lassen, Prinzessin." "Du spinnst wohl, ich bin doch nicht wahnsinnig", ungläubig sah ich ihn an und wartete darauf, dass er mir sagte, dass er mich nur verarscht hatte. Zu meinem Bedauern schien er das nicht vor zuhaben, denn zog nur erwartungsvoll eine Augenbraue hoch und sah mich ungeduldig an. "Wirds bald? Ich hatte nicht vor hier den ganzen Tag rumzustehen." Misstrauisch verschränkte ich die Arme vor der Brust, ich würde das ganz sicher nicht machen. "Nein."
"Wenn du bei eins immernoch da stehst, führen wir das ganze hier anders durch; dann werf ich dich von einem Dach runter und du darfst mir vertrauen, dass ich dich dabei nicht komplett umbringe." Das war ja wohl ein Scherz, das würde er doch wohl nicht wirklich machen, oder?
"Drei...zwei.." Okay, ausprobieren wie weit er tatsächlich gehen würde wollte ich nicht, also ließ ich mich entgegen meiner Überzeugung doch noch fallen. Ich sah den Boden auf mich zukommen und hätte mich erneut reflexartig abgerollt, wenn Damon mich nicht rechtzeitig festgehalten hätte. Kopfschüttelnd ließ ich mich wieder hochziehen. "Warum quälst du mich so? Hast du überhaupt eine Ahnung, welche Überwindung es mich gekostet hat das zu machen? Das war schrecklich."
"Spring mal von einer 30 Meter hohen Brücke, das kostet Überwindung. Eigentlich hatte ich noch etwas mit dir vor, aber weil ich heute einen guten Tag habe, kannst du meinetwegen verschwinden." Verblüfft starrte ich meinem Ausbilder hinterher, der in Richtung Tür verschwand. Sonst ließ er mich doch immer bis spät in die Nacht trainieren, was war denn los, dass er mich jetzt schon in Frieden ließ? Kurz entschlossen rannte ich ihm hinterher, ich hoffte einfach mal, dass er mir das nicht übel nehmen würde.
"Warum kann ich jetzt schon gehen, hast du noch was vor?" Ich musste schon fast joggen, um mit ihm Schritt halten zu können, doch ich ließ mich nicht abschütteln.
"Weißt du eigentlich, dass du viel zu neugierig bist?" Er warf mir einen genervten Blick zu und wurde tatsächlich etwas langsamer, damit ich nicht so rennen musste. "Ja, weiß ich und du hast meine Frage nicht beantwortet."
"Ich statte deinem geliebten Verlobten einen Besuch ab." Belustigt wich er meinem Tritt aus, ich fand das überhaupt nicht komisch. "Nenn ihn nicht so, weder liebe ich ihn, noch akzeptiere ich, dass ich ihn heiraten soll, lieber schmeiß ich mich vor den nächsten Zug." Schweigend gingen wir weiter, bis wir einen Abzweig des Ganges erreichten, der anscheinend zu den Zimmern der voll ausgebildeten Rebellenmitgliedern führte. "Tust du mir einen Gefallen?" Überrascht sah ich auf, das hörte sich ja schon fast wie eine Bitte an. Trotzdem blieb ich vorsichtig. "Kommt drauf an..."
"Misstrauisch wie immer, mhm?" Das spöttische Lächeln war zurückgekehrt. "Keine Sorge, ich verlange nicht, dass du hinterrücks jemanden um die Ecke bringst. Ich wollte dich nur bitten dich aus der ganzen Sache mit Newton raus zuhalten. Aus irgendeinem Grund hat er es echt auf dich abgesehen und ich will nicht, dass du ihm in die Hände fällst." Perplex blinzelte ich ihn an, damit hatte ich nun nicht gerechnet. "Du machst dir doch nicht etwa Sorgen um mich, oder? Aber wenn es dich beruhigt, ich habe nicht vor diesem Idioten noch einmal über den Weg zu laufen."
"Gut, ich verlass mich drauf." Er nickte mir ernst zu und ließ mich dann völlig verwirrt allein stehen.

Caeth-Die Rebellen || #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt