Kapitel 27

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,,Aufstehen!", ertönte die Stimme meiner Mutter. Ich hasste diesen Moment. Müde rappelte ich mich auf und schaute auf die Uhr. Es war genau 6:30 Uhr. Ich machte mich fertig und kam frisch geduscht unten an. Dort frühstückte ich mit meinen Eltern und anschließend verließ ich gegen 7:30 Uhr das Haus.
,,Bis dann! Viel Spaß in der Schule!", rief mir mein Vater hinterher. Ich winkte noch kurz und ging dann Richtung Wald. Schließlich musste ich nur dadurch und dann einen kurzen Weg weiter und zack - dann war ich bei der Schule angekommen.
,,Lotte!", rief plötzlich jemand hinter mir. Ich drehte mich sofort um. Mir war klar, wer es war. Tyler kam zu mir gelaufen und ging anschließend neben mir her.
,,Hey", sagte er.
,,Hi."
,,Wie geht's dir?"
,,Gut."
,,Cool."
Er grinste. Den Rest des Wegs schwiegen wir. Kurz bevor wir die Schule betraten, schauten mich so viele an wie noch nie! Doch ich begriff ziemlich schnell, dass sie Tyler anstarrten und nicht mich. Die Obercoolen aus der Tanzschule kamen direkt auf uns zu.
,,Hey", sagte Liam und klopfte Tyler auf die Schulter. Ohne noch etwas zu sagen gingen sie weg. Na ja, auch egal. Alleine ging ich in die Schule. Vor meiner Klasse traf ich auch schon Finja und Lena und begrüßte sie, während ichmeine Schultasche ablegte, weil wir sowieso noch ein paar Minuten warten mussten, bis wir in die Klasse gehen konnten. Kurz vor dem Gong kam Tyler zu mir. Überrascht schaute ich ihn an.
,,Ich gehöre jetzt wohl in deine Klasse", meinte er und zog grinsend seine Augenbrauen hoch.
,,Okay", murmelte ich. ,,Herzlich Willkommen."
Ich grinste breit und ging dann herein. Tyler folgte mir.
Wir nahmen alle Platz. Er dagegen stand vorne vor der Tafel, weil Herr Birn es so wollte. Er war unser Mathelehrer und ja, wir hatten jetzt Mathe. Doch Tyler sollte sich vorher kurz vorstellen. ,,Also..", murmelte er und schaute mich an. ,,Ich bin Tyler und war für ein paar Jahre in Amerika, zusammen mit meinem Onkel und vor paar Wochen habe ich mich entschieden, zurück nach Deutschland zu ziehen und jetzt bin ich hier."
,,Sehr schön. Du kannst dich gleich hier vorne hinsetzen", meinte Herr Birn und zeigte auf den freien Platz neben Lena. Sie wurde schon ein wenig rot und spielte nervös mit ihren Haaren herum. Tyler hingegen ging lässig zu ihr, nickte freundlich und nahm anschließend neben ihr Platz.
Dann begannen wir mit Mathe. Wieder mal super spannend... - nicht. Ich schaute die ganze Zeit nur zu Lena und Tyler. Ich freute mich für sie. Ein paar Mal unterhielten sie sich. Immer wieder warf Lena einen Blick zu mir und schien mit mir um die Wette grinsen zu wollen. So glücklich hatte ich sie schon lange nicht mehr gesehen, obwohl mir klar war, dass sie sich in paar Tagen wieder in jemand anderes verlieben würde.
Als es irgendwann endlich zur Pause klingelte, kam Lena sofort zu mir gelaufen.
,,Oh mein Gott, der ist so süß!", rief sie mir nicht gerade leise ins Ohr.
,,Lena ist verliebt!", meinte Finja breit grinsend. Lachend gingen wir die Treppe herunter und machten uns dann auf den Weg zur Mensa. Dort gingen wir immer hin. Na ja, meistens. 
,,Hast du schon mal seine grünen Augen gesehen? Alter!", erzählte sie weiter. ,,Und seine Stimme! Er hat mich gefragt, ob er mein Radiergummi kurz ausleihen könnte!"
,,Wow", meinte ich lachend.
,,Ich gehe mir was kaufen", meinte Finja auf einmal und verschwand. Sofort kam Lena mir näher. ,,Charlie", sagte sie leise. ,,Kannst du mir was versprechen?"
,,Klar, was denn?"
,,Kannst du für mich bei Tyler ein gutes Wort einlegen? Ihr geht ja immer zusammen zum Tanzen. Das hab ich jedenfalls gestern gesehen."
,,Kann ich machen."
,,Danke!"
,,Bitte." Ich grinste, als ich sah, wie sehr sich Lena freute. Sie war eindeutig verknallt.
Auf einmal kam auch Tyler herein. Und zwar zusammen mit der Gang der Obercoolen. Auch Romina und Abby liefen mit ihnen mit, was mich wirklich nicht wunderte.
Liam schien sich mit Tyler gut zu verstehen. Ein paar von denen kauften sich etwas Leckeres und verschwanden wieder. Tyler schaute nur kurz zu uns, ging dann aber weiter, was mich ein wenig enttäuschte.
,,Er ist so cool", schwärmte Lena.
,,Na ja", mischte sich jetzt auch wieder Finja ein. Sie hatte schon immer einen komischen Geschmack, was Jungs anging. Deswegen war es kein Wunder, dass sie Tyler nicht so cool fand.
,,Ich bin schon ganz aufgeregt", meinte Lena auf einmal. Ach ja. Jetzt fiel es mir wieder ein. Gleich mussten wir unser Referat in Deutsch vortragen.

ChylerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt