chapter 2

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Als er sich von mir löste, zwinkerte er mir noch zu und lief weiter. Mit meiner Fassung war es vorbei und ich ließ mich an dem Metallgitter nach unten rutschen und fing erstmal an, vor lauter Freude zu weinen. "Alles wird gut, Mausi", versuchte Carina mich zu trösten und ich nickte. "Holy Shit, es hat funktioniert!", freute ich mich. Die restliche Zeit in München verbrachten wir damit, Sehenswürdigkeiten anzuschauen und shoppen zu gehen.
Die nächsten Tage wieder daheim waren auch ziemlich verplant, da ich dringend eine Wohnung in Mannheim suchen musste, und so mit meiner Mutter tagsüber alle möglichen WGs anschaute und abends mich mit Instagram und meinen Freunden beschäftigte. Am Samstag Abend, ich hatte wieder zwei WGs angeschaut, von denen eine sehr ansprechend war, schreib mir dann plötzlich eine Freundin, mit der ich Abitur gemacht hatte.
*Nachricht von Larissa*: "Melli, bist du das nicht?" Dazu schickte sie mir einen Screenshot von einem Facebook Post. Verwirrt klickte ich drauf und saß kurz darauf senkrecht auf dem Sofa. Manuel Neuer hatte gepostet: "Diese Mädchen hat mir beim öffentlichen Training am 25.08. ein Fotobuch geschenkt. Ich möchte mich gerne persönlich bedanken. Du kennst sie oder bist sie? Bitte melde dich!" Dazu hatte er ein Foto von einer Seite des Fotobuchs gemacht, auf dem ein Bild von mir zu sehen war. Oha, das war wirklich ich. Als ich auf Facebook ging, bemerkte ich, dass mehrere Freunde mich unter dem Bild markiert hatten und ich beschloss, selber einen Kommentar zu schreiben: "Jap, das war ich. Die, die geheult hat wie ein Baby? :D" Dazu postete ich das Bild mit Manu, das ich gemacht hatte. Komplett verwirrt und glücklich ging ich an diesem Abend schlafen.
Am nächsten Morgen schien es mir, als würde mein Handy explodieren. Dreiundzwanzig neue Mails, fast vierzig neue Facebookbenachrichtigungen und einige neue Meldungen auf Instagram. Ich las mir alles durch, doch eine Facebooknachricht toppte alles: Von Manuel Neuer. Ich schüttelte den Kopf, war mir sicher, dass ich noch schlief und beschloss, erstmal zu duschen, damit ich wach wurde. Meine Familie war heute bei den Eltern vom Lebensgefährten meiner Mutter, ich würde um elf mit dem Zug nach Mannheim fahren und der WG, die ich am Tag zuvor besichtigt hatte, zusagen und den Weg zu Uni und Hochschule anschauen, um abends wieder zurück zu fahren. Geduscht, angezogen und mit gerichtetem Frühstück, Haferbrei mit Apfel, wagte ich wieder einen Blick auf mein Handy. Die Nachricht war immer noch da, ich hatte nicht geträumt: "Es scheint, als ob du echt die bist, die ich suche. Ich will mich gerne bei dir bedanken, deine Geschichte hat mich sehr bewegt. Wenn du mir deine Handynummer gibst, schreib ich dir auf WhatsApp, keine Sorge, ich gebe sie auch nicht weiter ;) Falls du das nicht möchtest, versteh ich das natürlich - aber ich würde mich freuen." Natürlich gab ich ihm meine Nummer, machte mich dann aber auch bald auf den Weg zum Bahnhof. Da ich noch keine Internetflat hatte, ließ mich mein Handy den Rest des Tages in Ruhe.

Glückskatastrophe | JK32Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt