chapter 23

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Durchgefroren und bis über beide Ohren strahlend kamen wir zwei Stunden später wieder zurück in unsere Wohnung. Im Park hatte Joshua gemeint es wäre witzig, mich mit Schneebällen zu bewerfen, woraus schlussendlich eine wirkliche Schneeballschlacht wurde. "Du hast ganz rote Backen", sagte Joshua, als ich meine Jacke auszog und meine Schuhe ins Regal stellte. "Ja, ich weiß, ist im Winter immer am schlimmsten, hab ich wohl von meiner Oma geerbt. Die hat auch immer rote Backen." "Ach was, das ist doch süß!", meinte Joshua und zog mich an meinen Hüften zu sich hin, um mir erst über die Backe zu streichen, bevor er mir vorsichtig wieder einen Kuss auf die Lippen drückte. Jedes mal fühlte es sich besonders an, und jedes mal fühlte ich mich, als müsste ich gleich vor Glück explodieren. Als wir uns lösten, musste ich lachen, weil ich mir das vor zwei Monaten nie vorstellen hätte können. "Du bist glücklich, oder?", fragte Joshua, während wir ins Wohnzimmer gingen. "Ja, ich hab ja jeden Grund dazu", lachte ich, "Willst du Kaba oder Kaffee? Tee muss ich dir ja gar nicht anbieten." "Kaba, bitte!"
Mit unseren zwei Tassen kuschelten wir uns wieder aufs Sofa und begannen einfach nur zu reden. Joshua erzählte viel von seiner Familie und seinen Freunden, bevor wir uns dann beide umzogen und uns ins Bett legten. Wir lagen beide auf der Seite, sodass wir uns anschauen konnten. "Ich glaub, ich hab mich in dich verliebt, Melli", brach Joshua irgendwann das Schweigen. "Also, nein, ich glaub es nicht nur, ich weiß es." Wieder begann ich bis über beide Ohren zu grinsen. "Ich mich auch in dich. Also so richtig, von Kopf bis Fuß.", antwortete ich. Joshua legte seine Hand an meine Backe und streichelte mich zärtlich. "Wieso hast du dich eigentlich von deiner Exfreundin getrennt?", fragte ich schüchtern. Als ich sah, dass Joshua nachdachte und nicht gleich antwortete, schob ich hinterher: "Also du musst nicht antworten. Das war nur so ne Frage." "Nee, nee, alles gut. Ich musste nur nachdenken, was ich antworte. Also es lief wirklich gut zwischen uns. Aber sie hat in Leipzig studiert und gelebt, und wir haben uns am Ende nur alle paar Wochen mal gesehen, weil sie dann auch oft abgeblockt hat und mich nicht sehen wollte. Das hat mich halt einfach mit der Zeit kaputtgemacht, wenn du jemanden so sehr liebst, und es kommt nichts zurück. Und dann musste ich mir halt überlegen, was wichtiger ist für mich, dass es mir gut geht oder meine Liebe zu ihr. Es war mir wichtiger, dass es mir gut geht, weil daran kaputt zu gehen, das wäre es nicht wert. Und sonst hätte ich dich ja nicht kennen gelernt." Ich schluckte, und sah, dass es für Joshua nicht leicht war, darüber zu reden und beugte mich zu ihm rüber und küsste ihn auf die Backe. "Das wäre natürlich fatal, wenn wir uns nicht kennen gelernt hätten." Daraufhin tauchte wieder das schiefe Grinsen auf Joshuas Gesicht auf. "Ich bin so froh, dass ich dich hab, Melli. Du bist so ein toller Mensch, und du bist wunderschön für mich.", meinte er noch und zog mich wieder in seine Arme. "Schlaf gut", murmelte ich und atmete tief ein. Joshua roch immer nach Seife, etwas Pfefferminz und einfach Joshua. "Träum süß, meine Liebe", flüsterte er und küsste mich auf die Wange, bevor wir beide einschliefen.

Glückskatastrophe | JK32Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt