Schweigend gingen wir weiterhin nebeneinander her. In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken, während ich nach Joshuas Hand griff und wir unsere Finger miteinander verschränkten. "Ich will auch nicht, dass du jemals wieder gehst."
Durchgefroren, aber glücklich, kamen wir eine gute Stunde später wieder an meinem Elternhaus an. Wir zogen unsere Schuhe aus und liefen ins Esszimmer, wo meine Mutter gerade das Essen auf den Tisch stellte. "Es hat sich nichts verändert", meinte ich, während wir uns zu meinem Bruder und dem Freund meiner Mutter an den Tisch setzten. "Das stimmt allerdings", lachte meine Mutter und wir begannen zu essen.
Nach dem Essen setzten wir uns alle zusammen ins Wohnzimmer und redeten viel, bevor es um halb drei klingelte. "Das werden Oma und Opa sein, komm, mach du auf", meinte meine Mutter, und so stand ich auf und ließ meine Oma, die alleine vor der Tür stand, ins Haus. "Der Opa kommt gleich, der holt noch dein Geschenk", sagte sie, bevor sie mich fest in ihre Arme zog: "Ach, Schätzchen, wir haben uns schon viel zu lange nicht mehr gesehen!" "Ja, das stimmt.", antwortete ich, als sie mich los ließ. "Oma, das ist der Joshua, mein Freund", stellte ich die beiden einander vor, während meine Oma Joshua kritisch begutachtete. "Schön, das freut mich", meinte sie dann, während es vor der Tür hupte. "Ich glaub fast, das ist für dich", meinte meiner Mutter wieder und ich blickte in lauter grinsende Gesichter. "Muss ich Angst haben?", fragte ich lachend, während ich die Haustür öffnete. "Das ist nicht euer Ernst", gab ich zurück und starrte den kleinen, roten Fiat 500 an, der in unserer Einfahrt stand. Auf diesem Dach war eine kleine Schleife. "Doch, das ist von uns und auch dein Vater hat was dazu beigetragen. Damit du uns vielleicht ein bisschen öfter besuchen kommst", meinte meine Mutter. Ich umarmte nacheinander alle, und auch meinen Opa, der aus dem kleinen Auto gestiegen war.
"Ihr müsst ganz bald wieder kommen, ja?", sagte mein Bruder, während er mich umarmte, "und ihr müsst wirklich schon gehen?" Er hatte sich, genau wie alle anderen, total gut mit Joshua verstanden, und ich vermisste ihn total, wenn ich unter der Woche in Mannheim war. "Ja, Kleiner, müssen wir. Ich hab morgen noch 'n Konzert, und wir fahren ja auch noch eine Weile. Aber du kannst mich jetzt ja mal wieder besuchen kommen!" "Klar, mach ich", meinte er und schlug dann mit Joshua ein. "Und du, pass mir gut auf sie auf!" Ich verabschiedete mich währenddessen von meinen Großeltern, bevor ich zu meine Mutter ging. "Mama, du fehlst mir voll!", meinte ich und sie umarmte mich. "Du mir auch. Viel Erfolg morgen, und fahr vorsichtig. Ach ja", meinte sie und flüsterte in mein Ohr: "Der passt total gut zu dir und ihr seit beide so glücklich, das ist so schön zu sehen." Grinsend nahm ich dann meine Tasche und ging an mein neues Auto, das ich gleich mit nach Mannheim nehmen wollte. Joshua würde mit seinem Auto auch nach Mannheim fahren, und da ich ein total vorsichtiger Fahrer war und immer zu langsam fuhr, hatte er meine Schlüssel für die Wohnung. Meine Familie und auch Joshua beobachtete mich, wie ich ins Auto stieg, mein Handy ans Radio anschloss und den Motor startete. Bitte würg es jetzt nicht ab, sagte ich mir nur, legte den Rückwärtsgang ein und parkte vorsichtig aus. Dann winkte ich noch einmal, bevor ich mich auf den Heimweg machte.
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Glückskatastrophe | JK32
Fanfiction"Ich will keine perfekte Beziehung. Ich will Gelächter, Streit und Flausen im Kopf. Ich will im Plural reden, und uns damit meinen. Ich will morgens als erstes deine Stimme hören, und abends als letztes dein Schnarchen. Ich will die Zukunft planen...