chapter 32

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Dienstag und Mittwoch waren so ziemlich die unspektakulärsten Tage überhaupt, morgens immer Vorlesung, mittags Unterricht oder lernen und abends entweder üben oder schlafen. Mittwoch Abend hatte ich dann nochmal mit Nina telefoniert, die mich am nächsten morgen am Bahnhof abholen würde, danach hatte ich meinen kleinen Koffer und meinen Rucksack gepackt, bevor ich total erledigt
ins Bett gefallen war. Nachdem ich am nächsten Morgen meinen Wecker zwei Mal auf schlummern gestellt hatte, war ich endlich aus dem Bett gekrochen, hatte mir einen pinken Hoodie, auf dem in knallgelb "YETI" stand, und eine bequeme Jeans angezogen, bevor ich gefrühstückt hatte und dann in die Uni gegangen bin. Die eine Vorlesung, die ich nur hatte an dem Morgen, war unglaublich langweilig und ätzend gewesen, sodass ich froh war, als ich um halb zwölf das Unigebäude verlassen konnte und wieder zurück zu meiner Wohnung lief. Dort schnappte ich mir meinen Koffer, meinen Rucksack, packte die wichtigsten Sachen von meiner Unitasche in meinen Rucksack (Geldbeutel, Mädchentäschchen, Taschentücher und Kopfhörer), schnappte mir dann noch was zu Trinken und was zu Essen (Süßkram und ein Brot mit Aufstrich) aus der Küche und schmiss ein Buch in meinen Rucksack, bevor ich aus der Wohnung hetzte, damit ich den Bus zum Hauptbahnhof noch erwischte.
Eine halbe Stunde saß ich mit meinen Ticket in der Hand, dem Rucksack zwischen meinen Beinen und meinem Koffer unter dem Sitz im Zug und sah aus dem Fenster, während der Zug sich langsam aus dem Bahnhof bewegte. Warum auch immer, ich fand Bus und Zug fahren total entspannend, ich war immer total produktiv während der Fahrten und irgendwie konnte ich mich dann mal auf was anderes als auf meinen Alltag konzentrieren. So auch während dieser Zugfahrt. Ich hörte Musik, fing endlich ein Buch an, das ich schon längst hatte lesen wollen und aß mein essen, was mir einen missbilligenden Blick von dem alten Mann einbrachte, der mir direkt gegenüber saß.
"Oh, Melli! Ich bin so froh, dass du da bist!", meinte Nina, als sie mich fest in ihre Arme schloss. "Ich auch! Du glaubst gar nicht, was für ein komischer Mann in der Bahn war..", begann ich meine Bahngeschichte zu erzählen, während wir zusammen zu ihrem Auto liefen. Manu war wieder bei irgendwelchen Freunden, weil Nina und ich ja einen Mädelsabend machen wollten, ein bisschen Wellness für Zuhause, was leckeres Kochen und einfach nur reden. An ihrem Auto angekommen, packten wir mein Zeug in den Kofferraum, bevor wir uns nach vorne setzten. Ohne zu fragen schnappte ich mir das AUX-Kabel, schloss mein Handy an und drehte die Musik laut auf, während wir beide mitsangen und unseren Spaß hatten.
Bei Nina und Manu angekommen, stellte ich mein Gepäck ins Gästezimmer, bevor ich mir eine bequeme Jogginghose anzog und wieder zu Nina ging. Sie hatte solange eine große Kanne Tee gekocht, die sie mit ins Wohnzimmer nahm und sich dann hinsetzte und mich mit großen Augen ansah. "Was denn?", fragte ich lachend und setzte mich im Schneidersitz auf das Sofa. "Ich will Details! Alle Details!", meinte Nina und begann ihren Tee zu trinken. "Ja, wo soll ich anfangen", druckste ich rum und Nina begann laut zu lachen: "Sonst redest du wie ein Wasserfall, aber wenn es um deinen Boi geht bist du schüchtern oder was." "Ja schon", meinte ich und Nina erwiderte: "Ich weiß nicht viel. Manu sagt immer was Joshua ihm erzählt wär ein 'Männergeheimnis', fragt nicht wieso. Und du erzählst ja auch nix." "Also", begann ich, "dass war so..."

Glückskatastrophe | JK32Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt