chapter 9

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"Melli ist verli-hiebt, Melli ist verli-hiebt", sang Nina fröhlich vor sich hin, als wir zu Manu's Auto liefen. Dazu tanzte sie an Manu's Hand wie ein kleines Kind, was mich zum Lachen und auch Manu zum schmunzeln brachte. "So ein Schwachsinn", meinte ich dann aber immer noch lachend und sah auf den Boden. "Ein Scheiß bin ich verliebt." "Okay, red es dir nur ein.", meinte Nina, als sie sich wieder ein bisschen beruhigt hatte. "Also, dann interessiert es dich ja auch nicht, dass Joshua mich die ganze Zeit über dich ausgefragt hat und nicht aufhören konnte, über dich zu reden.", gab Manu seinen Senf dazu, und öffnete gleichzeitig sein Auto. "Nö, überhaupt nicht", meinte ich und fing trotzdem an zu grinsen. Nina beugte sich zu Manu und flüsterte ihm so laut ins Ohr, dass ich es auch hören konnte: "Sie hat uns angelogen!" Lachend startete Manu sein Auto und gemeinsam fuhren wir zu den beiden nach Hause.
"Danke, dass ich bei euch sein durfte!", sagte ich und schloss Nina fest in die Arme. "Das war ja definitiv nicht das letzte Mal, dass du da warst! Und wir können ja auch skypen oder telefonieren!", meinte Nina und umarmte mich nochmals. Dann sah ich Manu an, der seine großen Arme ausbreitete und mich an sich zog. "Danke, Manu", meinte ich und grinste. "Übrigens, ich fangirle definitiv immer noch für dich." Das brachte die beiden wieder zum Lachen, ich nahm meine Tasche und meinen Koffer und stieg in den Zug. In einem hinteren Abteil war noch alles leer, und so hatte ich genug Platz. Als ich mich auf einen der Sitze fallen ließ, ging ich in Gedanken noch mal das Wochenende durch und kam aus dem Grinsen nicht mehr raus. Ich zog dann meine Kopfhörer aus meine Handtasche und machte Musik an, da in diesem Moment der Zug losfuhr.
Auf ungefähr der Hälfte der Strecke riss mich ein Handyklingeln aus meinen Gedanken. Verwirrt sah ich mich um, bemerkte dann aber, dass es mein Handy war. Nach einem Blick auf das Display war ich noch verwirrter, da mich eine unbekannte Nummer anrief. "Hi?", meldete ich mich. "Hey, ich bin's", antwortete eine mir nur zu vertraute Stimme. Mein Herz begann schneller zu schlagen, und meine Hand zitterte. "Hi Joshua", sagte ich und fragte dann: "Was gibt's denn?" "Ich wollte nur deine Stimme hören. Und du hast mir gefehlt!", sagte er. "Dabei sind es jetzt, warte kurz", ich sah auf meine Uhr, "Drei Stunden vergangen seit wir uns nicht mehr gesehen haben." "Drei Stunden zu viel.", meinte Joshua. Das ganze Gespräch war nicht viel mehr als eine einzige Flirterei, und selbst als ich in Mannheim an Hauptbahnhof angekommen war, wollte er nicht auflegen, da er wissen wollte dass ich sicher nach Hause kam. "Ich bin gleich daheim", versuchte ich ihn wieder davon zu überzeugen, endlich schlafen zu gehen, aber er gab nicht nach. "Wenn du die Treppen hochgelaufen bist, leg ich auf. Außerdem.. wollte ich noch etwas fragen." "Ja?", meinte ich, "Was denn?" "Also, ja", stotterte Joshua. "Jetzt frag schon. Du bist doch sonst nicht so schüchtern." "Können wir uns bald wieder sehen? Also du und ich? Vielleicht sowas wie ein Date?" Mein Herz machte einen Hüpfer und meine Beine fühlten sich an, als wären sie aus Wackelpudding. "Klar. Also sehr gerne. Also ja", meinte ich aufgeregt und musste dann über mich selbst lachen, sodass ich fast gegen die Haustür gelaufen wäre. "Ich bin jetzt daheim", meine ich und sagte noch: "Danke!"

Glückskatastrophe | JK32Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt