chapter 15

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"Ich hab mich glaub fünf Mal verlaufen, dabei war Theresa's Beschreibung gut eigentlich. Aber ich hätte es ohne mein Handy nicht gefunden", begrüßte mich Joshua, der schon auf mich wartete, als ich nach der Vorlesung aus dem Unigebäude kam. Er hatte einen Hoodie an und eine Cap auf und lehnte an der Wand neben der Tür. "Ging mir des erste Mal auch so", lachte ich. "Ja was machen wir jetzt?", fragte Joshua und stieß sich von der Wand ab. "Keine Ahnung. Wär ich alleine würd ich entweder in die Bücherei gehen und lernen oder nach Hause fahren und lesen oder schlafen oder so", meinte ich nur und konzentrierte mich auf einen Fleck an der Wand hinter Joshua. Wieso auch immer, ich traute mich nicht, ihn anzuschauen. "Dann lass uns halt ne Tour durch Mannheim machen oder so?", schlug Joshua vor und ich nickte. "Okay."
Unsere 'Stadttour' bestand daraus, dass wir einfach nur durch die Straßen liefen, einen kurzen Abstecher zur Bücherrei, die mein Lieblingsplatz war, seit ich studieren ging, machten und anschließend ins Café Journal gingen. "Was magst du denn trinken?", fragte mich Joshua, nachdem wir uns in einer Ecke des Cafés niedergelassen hatten. "Heiße Zitrone wäre super", meinte ich, woraufhin Joshua aufstand und sich in die Schlange von Menschen einreite, die anstanden, um etwas zu trinken und zu essen holte. Ich checkte kurz mein Handy, als Joshua auch schon wieder mit einem Tablett ankam. Darauf befanden sich zwei Tassen, einmal heiße Zitrone und einmal ein Cappuccino, und zwei Teller mit zwei verschiedenen Muffins. "Oh nice, danke, wie viel kriegst du?", fragte ich, nachdem er das Tablett abgestellt und sich wieder zu mir gesetzt hatte. "Gar nix, das geht auf mich", meinte er und nahm seine Tasse, um einen großen Schluck zu trinken. Ich sah ihn an und musste lachen, da er jetzt über seiner Oberlippe einen Milchschaumbart hatte. "Was denn?", fragte er und fuhr sich mit seiner Zunge über den Mund, aber trotzdem blieb ein Rest Milchschaum hängen. "Komm mal her", meinte ich immer noch lachend, und als er sich dann zu mir beugt, entfernte ich mit meinem Daumen den restlichen Milchschaum. Joshua sah mir direkt in die Augen und ich hatte ein Kribbeln im Bauch. "So, jetzt gehts", meinte ich und zog schnell meine Hand zurück. Damit ich nichts mehr sagen musste, packte ich meinen Muffin aus der Verpackung und begann ihn zu essen.
Irgendwas hatte sich geändert, die Stimmung zwischen uns war nicht mehr so unbeschwert und lustig, es war zwar immer noch wundervoll und echt angenehm mit ihm, aber es war eine gewisse Spannung in der Luft. Als wir das Café verließen und uns zu Fuß wieder auf den Weg zu meiner Wohnung machten, fragte ich: "Wie lang bleibst du eigentlich?" "Ich muss morgen um drei wieder in München sein. Also muss ich so um halb elf los, weil ich muss davor noch kurz nach Hause, bevor wir Training haben." "Okay", meinte ich und freute mich total, da das hieß, dass er nochmal bei mir übernachten würde. Während wir so schweigend nebeneinander her liefen, berührten sich unsere Hände zufällig. Zuerst murmelte ich leise "Sorry" und zog meine Hand weg, aber als sie sich dann wieder berührten, folgte ich meinem Bauchgefühl und verschränkte meine Hand mit Joshuas. "Du hast schon echt kleine Hände", meinte dieser, und als ich ihn ansah, grinste er glücklich vor sich hin. Da bildete sich auch auf meinem Gesicht ein großes Grinsen und ich meinte: "Kommt vor." Händchenhaltend liefen wir dann weiter zu meiner Wohnung.

Glückskatastrophe | JK32Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt