Glückskatastrophe | JK32

chapter 11

Dienstag und Mittwoch waren sehr langweilig, nur Vorlesungen und üben, abends telefonierte ich einmal mit Michelle, einmal mit meiner Mama und sonst machte ich nicht viel. Joshua hatte sich seit Sonntag abend nicht mehr gemeldet, also seit er mich um ein Date gefragt hatte. Mittwoch abend beschloss ich dann Nina zu schreiben: "Hey meine Liebe, wie geht es euch denn? Ich fand es super bei euch, ihr seit total liebenswert. Aber ich hab mal ne Frage. So was jungsbezogenes :D. Ja. Also, ich hoff bei euch ist alles super :) Melli". Dann aß ich noch etwas, sah mir eine Folge Grey's Anatomy an, bevor ich dann ins Bett ging.
Als ich am nächsten Morgen nach dem Duschen auf mein Handy sah, sah ich, dass Nina geantwortet hatte: "Süße, mir geht es super! Und Manu auch, ich soll dich grüßen und sagen dass du einer der besten Menschen bist die er kennt (was ich auch so sehe)! Also, schieß los, was hat Joshua angestellt? ;)" Lachend legte ich mein Handy auf die Seite und beschloss, ihr abends in Ruhe zu antworten.
Da ich ja mit Valli kochen wollte, holte er mich um halb fünf vor dem Hörsaal ab, sodass wir dann zusammen zu seiner Wohnung liefen. "Na, wie war dein Tag?", wollte er wissen, nachdem er mir mein Instrument und meinen Notenständer abgenommen hatte. "Ich kann das auch selber tragen!", versuchte ich zu protestieren und ihm das Zeug wieder abzunehmen, aber er ließ keinen Widerspruch zu. "Ja, war gut! Und bei dir?", fragte ich. "Ja doch auch. Ist es okay wenn wir Risotto kochen? Du isst doch auch vegetarisch oder?", wollte er wissen. "Das weißt du noch? Es ist doch jetzt eineinhalb Jahre her dass wir das letzte Mal Kontakt hatten, und das auch nur weil ich dir geschrieben hab dass ich dich mag." "Natürlich merk ich mir sowas.", meinte er und ignorierte gekonnt den letzten Teil meines Satzes.
Eine Stunde später hatten wir fertig gekocht, wir unterhielten uns die ganze Zeit über die Uni und vermieden private Gesprächsthemen. Als wir gegessen und aufgeräumt hatten, setzten wir uns mit einem Bier in der Hand auf die Couch. Jetzt trat zum ersten Mal an diesem Abend die typische peinliche Stille zwischen uns ein. "Ja und sonst so?", fragte ich irgendwann und traute mich nicht, Valli in die Augen zu sehen. "Ich weiß nicht", meinte er leise, was mich dazu brachte, ihn anzuschauen. "Wärst du nicht du würde ich dich jetzt küssen", sagte er und mein Herz machte einen Hüpfer. Melli, nein, sagte ich mir, dieser Typ hat dir letztes Jahr schon Mal das Herz gebrochen. "Sorry, ich kann das nicht."