chapter 22

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Theresa fing an zu grinsen und stand dann auf. "Thomas kommt heute Abend noch, dann gehen wir zu seinen Eltern übers Wochenende. Also ich bin dann erst Sonntag abend wieder da." "Okay, alles klar, viel Spaß!", meinte ich und auch Joshua murmelte: "Viel Spaß!" Theresa lachte nochmal, bevor sie in ihr Zimmer ging. "Und wir?", fragte Joshua. "Morgen gehen wir zu meiner Familie nach Hause, und heute können wir in die Stadt gehen?", schlug ich vor und Joshua nickte. Wir zogen uns beide warm an, bevor wir wieder nach draußen gingen. Mittlerweile hatte es doch etwas geschneit und es schneite immer noch, sodass ich laut überlegte: "Sollen wir in den Park gehen? Ich mag Schnee, und falls es zu kalt ist, können wir da auch Kaffee trinken gehen." Joshua nickte nur, bevor ich noch meckerte: "Ba, meine Hände sind viel zu kalt." Als hätte er nur auf so etwas gewartet, nahm Joshua meine kleine Hand in seine, nur um unsere Hände dann zusammen in seine Jackentasche zu stecken.
Den gesamten Weg zum Park liefen wir nur schweigend nebeneinander her, aber nicht so "peinliche Stille" schweigend, sondern so, dass wir beide die Gesellschaft des anderen einfach nur genossen. Joshua ließ meine Hand nicht mehr los, aber als wir im Park angekommen waren, löste ich mich von ihm und drehte mich einmal um die eigene Achse. Winter war meine liebste Jahreszeit, und schon als Kind hatte ich es genossen, dick eingepackt durch das schwere Weiß zu tappen. Ich hörte ein Lachen neben mir, bevor ich das Gleichgewicht verlor und direkt in Joshuas Arme purzelte. Dieser fing mich gleich auf und sah mich an. "Sorry", murmelte ich, aber ich konnte meinen Blick nicht von ihm lösen. "Alles gut, die Anfälle, mir einfach in den Armen zu liegen, hast du wohl immer mal wieder", sagte er, zog mich wieder auf meine Beine und strich mir über die Wange. "Melli", begann er, bevor er mir immer näher kam, stockte dann aber mitten im Satz. "Joshua", flüsterte ich seinen Namen, und er schloss die kleine Lücke zwischen unseren Lippen. Klar hatte ich schon von vielen Freundinnen die detailliertesten Erzählungen über den ersten Kuss bekommen, aber niemand hatte mich darauf vorbereitet, wie es wirklich war. Es fühlte sich an, als wären unsere Lippen nur füreinander gemacht geworden. Unter meiner warmen Jacke bildete sich auf meiner Haut eine Gänsehaut, und ich konnte nicht anders, als zu grinsen. In meinem Bauch explodierte ein Feuerwerk und als wir uns wieder voneinander lösten, musste ich ihn erstmal umarmen, um wieder Luft zu bekommen. Er hatte mir den Atem geraubt, er hatte alles zum leuchten gebracht, er hatte mich komplett gemacht. Ich konnte spüren, dass Joshua ein Stein vom Herzen fiel, als ich ihn wieder ansah und sagte: "Das war das beste in der Woche." Anstatt mir zu antworten, zog er mich wieder an seine Brust und küsste mich auf meinen Haaransatz.
Breit grinsend und händchenhaltend liefen wir durch den Park und immer wieder mussten wir anhalten, um uns zu küssen. Es gab nichts besseres, als jemanden zu küssen, den man liebte. Und es gab nichts schöneres, als Zeit mit dieser Person zu verbringen, Händchen zu halten und lachten durch den Schnee zu laufen.

Glückskatastrophe | JK32Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt