Am nächsten Morgen saßen alle bereits beim Frühstück. Justin setzte sich, wie jeden Tag, auf seinen reservierten Platz. An seinem Tisch saß gegenüber sein Freund Nick, der bereits auf ihn gewartet hatte. "Sie wissen gar nichts. Reicht das jetzt? Kann ich aufhören, herum zu schleichen, wie ein Krimineller?", wollte er wissen und erntete dafür einen verständnislosen Blick seines Gegenübers.
"Stell dich nicht so an, Nick. Du weißt doch gar nicht, was kriminell ist. Für dich ist es schon kriminell hier abends herum zu laufen, wenn Zimmeraufenthalt angeordnet wurde. Du und dein verdammtes, braves Leben. Du wirst niemals erfahren, was wirklich kriminell ist", sagte er und aß seinen Pfannkuchen.
"Vielleicht will ich das auch gar nicht wissen". Der Dunkelhaarige schaute in der Cafeteria umher. "Meinst du, dass sie uns bald sagen können, wie es Tom geht?"
"Keine Ahnung. Juckt mich auch nicht", kam es kurz von dem Blonden, der in Ruhe sein Frühstück genießen wollte.
"Vielleicht geht es ihm ja doch schon besser und er ist stabil. Vielleicht..."
"Sag mal Nick, kannst du einfach mal die Fresse halten?". Genervt sah Justin ihn an. Der dunkelhaarige Mann wusste, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen war, in dem er sich besser zurück halten sollte. Zu groß war seine Angst, um die eigene Sicherheit. Seit letzter Nacht, wusste er nicht mehr, wie er den aggressiven Blonden einschätzen sollte. Er war unberechenbar. Gerade als er einen Schluck von seinem Orangensaft trinken wollte, bemerkte er, dass unter dem Personal Unruhe ausbrach.
"Holen Sie Ariana da sofort weg, Frau Dr. Gomez ", befahl die Leiterin und zog damit die Aufmerksamkeit der Patienten auf sich. Nick wandte sich seinem gegenüber sitzenden Freund zu. "Was da wohl los ist? Weißt du was darüber, Justin?"
"Alter, ich habe dir gestern schonmal gesagt, dass ich keine Glaskugel besitze. Ich wäre dir echt dankbar, wenn du für die restliche Zeit beim Frühstück, einfach dein Maul halten könntest". Genervt aß er weiter. Justin fragte sich, wann der sensible Dunkelhaarige endlich verstehen würde, dass ihn das alles hier nicht interessierte. Es interessierte ihn nicht, ob es jemandem schlecht ging, jemand ein Problem hatte oder irgendwas auf der Station nicht in Ordnung war. Er wollte mit niemandem näher etwas zu tun haben.
Nach einigen Momenten sah Nick, dass die neue Ärztin mit Ariana Grande das Gebäude betrat. Scheinbar hatte man sie aus dem Park der Einrichtung geholt. Blut verschmiert.
"Oh mein Gott", sagte der junge Mann zu sich selbst. Was war mit ihr passiert?"Seht ihr?", kam es von der zierlichen Brünetten. "Das war er wieder"
Plötzlich lachte einer der Patienten laut los. "Hey Grande, war das wieder der Geist?!", rief er durch die Cafeteria und alle lachten.
Auf einmal hob der tätowierte Justin seinen Arm und es wurde sofort still im Saal. Jeder wusste, dass sie jetzt leise zu sein hatten. "Das reicht jetzt, Leute. Esst weiter", sagte der Blonde laut genug, dass alle es hören konnten. Auf der Stelle begannen alle weiter zu essen, als wäre nie etwas gewesen. Verwundert und zugleich beeindruckt, schaute Selena den jungen Mann an. Sowas hatte sie noch nie zuvor gesehen. Dann bemerkte sie, wie die Patientin, die sie noch immer am Arm festhielt, unruhig wurde.
"Könnten Sie mich bitte hoch in mein Zimmer bringen?", fragte sie mit leiser Stimme. "Ich würde mich jetzt gerne schnell unsichtbar machen"
Verwirrt schaute die unerfahrene Ärztin den gut gebauten Pfleger Daniel Stirling an. Dieser nickte ihr beruhigend zu. "Schon okay, Frau Dr. Gomez. Ich übernehme das", erklärte er und führte die dünne Frau zum Fahrstuhl.
Währenddessen lief ein etwas älterer Mann an der jungen Ärztin vorbei."Dann werde ich mich mal auf den Weg machen und diese Schweinerei beseitigen", sagte er und verließ die Einrichtung in Richtung des Parks.
"Wer ist das?", wollte Selena wissen. Die Leiterin Frau Dr. Foster erklärte es ihr.
"Das ist Alfred. Unser Hausmeister. Er wird das da draußen für uns beseitigen", sagte sie. "Gut, dass wir ihn haben. Er ist hier wirklich die gute Seele des Hauses"
"Was meinte die Patientin eigentlich damit, dass sie sich unsichtbar machen wollte?", fragte sie interessiert.
"Sie leidet an einer Form von Schizophrenie und lebt dadurch in ihrer eigenen Welt. Sie leidet unter starken Wahrnehmungsstörungen und glaubt, dass sie sich durch das "Abziehen" ihrer Haut unsichtbar machen kann", begann die blonde Frau zu erklären. "Natürlich zieht sie sich ihre Haut nicht wirklich ab aber in ihrer Fantasie tut sie das. Im Grunde genommen ist sie aber harmlos. Sie gehört zur Station oben. Dort sind die schwereren Fälle angesiedelt. Manchmal verirrt sie sich hier her und irrt hier herum. Das stört uns aber nicht, da sie keine Gefahr darstellt"
Langsam bemerkte die junge Frau, dass sie hier noch so viel über die Einrichtung und die Patienten lernen musste, wenn sie deren Verhalten und deren Beziehungen zueinander verstehen wollte. Sie war sicher, dass die Zeit in der Einrichtung sehr spannend werden würde.
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Psychopath
FanfictionDer heute 21 jährige Justin Bieber wurde vor 5 Jahren von der Polizei an einem grausamen Tatort gefunden. Seine Eltern wurden brutal ermordet. Seitdem lebt er in einer psychiatrischen Einrichtung. Die Ärzte haben ihre Schwierigkeiten damit, eine ein...