Kapitel ~ 36

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Aufgeregt zog sich Demi zurück in die Polizeistation, um sich mit ihren Akten auseinander zu setzen. Jahrelang hatte sie sich mit dem Mann beschäftigt, der sie damals beinahe umgebracht hatte. Sie war seinen blutigen Spuren gefolgt und sie wusste, dass die Eltern nicht die einzigen Opfer des blonden Mannes gewesen waren. Er hatte noch viel mehr Menschen umgebracht und noch vielmehr Leben zerstört, als die meisten ahnten. Niemand wollte wahr haben, dass er nicht so unschuldig war, wie ihn die Menschen gerne gesehen hätten. er war gefährlich, berechnend und absolut kaltblütig. Das Einzige, war Demi damals das Leben gerettet hatte, war Glück. Der pure Zufall. Nichts weiter. Sie wäre tot gewesen, wenn es nach dem Plan des Mannes gelaufen wäre. Unsicher suchte sie sich alles zusammen, was sie die letzten Jahre über ihn gesammelt hatte. Akten und berichte über junge Frauen, die Selbstmord begangen hatten und Berichte über junge Frauen die einem Verbrechen zum Opfer gefallen waren und ermordet wurden. Alles trug seine Handschrift aber die junge Polizistin konnte ihm keinen einzigen dieser Fälle nachweisen. Er war schlau und er wusste, wie man Spure verwischte und Menschen manipulierte. Darin war er gut. Er war der Beste.

"Scheiße", sagte sie leise zu sich selbst, als sie merkte, dass es kein einziges Detail gab, was sie übersehen hatte. Sie kannte diese Akten mittlerweile auswendig und hoffte, doch immer noch darauf, dass sie etwas übersehen hatte, was irgendwann dazu führen würde, dass man dieses Monster einsperren konnte. Plötzlich hörte sie Geräusche draußen. Direkt vor dem Fenster ihres Büros.
"Du dreckiges Schwein..... willst du wieder deine Psychospielchen mit mir abziehen? Kannst du gerne haben", sagte sie, als sie nach ihrer Waffe griff und diese Schussbereit hielt, während sie sich dem Fenster näherte. Langsam öffnete sie es und zielte nach drauf. "Flossen hoch, du Scheißkerl!" schrie sie in die Dunkelheit, als plötzlich ein Mann vor dem Fenster auftauchte und die Hände hoch nahm.

"Hey Hey Demi... entspann' dich", sagte er und lächelte. Es war ihr Kollege Wilmer Valderrama. Ein gut aussehender und erfahrener Polizist. Der Mann, der sie die letzten Jahre ausgebildet hatte.
"Wenn du die Kriminellen so behandelst, dann musst du dich nicht wundern, wenn die dir an den Kragen wollen", lachte er.

"Was zur Hölle machst du im Dunkeln vor meinem Fenster?", fragte sie, als sie langsam die Waffe senkte und durchatmete.

"Ich wollte dich zum Essen einladen. Du solltest Feierabend machen und mal auf andere Gedanken kommen", gab er charmant und besorgt zurück.

"Geht nicht. Ich wollte das alles hier noch durchgehen. Ich glaube, dass ich ihn bald endlich in der Hand haben könnte..."

"Demi, komm schon. Das hat auch noch bis morgen Zeit. Du warst den ganzen Tag in dieser Irrenanstalt... Du solltest dich dringend etwas entspannen, sonst drehst du bald auch noch durch. So weit entfernt bist du ja scheinbar nicht mehr", lachte er.

"Spinner" sagte sie leise zu sich selbst, warf dann einen kurzen Blick auf ihre Akten und sah dann wieder raus zu ihrem Kollegen. "Ja, okay. Ich komm". Vielleicht hatte Wilmer eine Idee,, wie sie weiter vorgehen konnte. Er hatte schon viele Serienmörder und Wahnsinnige Psychopathen gestellt. Er wusste genau, wie man so etwas anstellte. Zusammen fuhren beide in ein Diner, was ganz in der Nähe des Polizeireviers lag. Hier hatten sie vor Jahren zum ersten Mal zusammen gegessen, als sie ihre Prüfung bestanden hatte. Es war ein besonderer Tag für sie gewesen, denn ab diesem Tag durfte sie offiziell nach dem Mann suchen, der sie damals hatte umbringen wollen. Sie setzten sich wie gewohnt an den selben Platz wie jedes Mal und bestellten genau das, was sie immer bestellten, wenn sie abends da waren.

"Der Typ hat eine Katze abgeschlachtet" begann Demi sofort zu erzählen. Wilmer, der direkt gegenüber von ihr saß, schaute sie verwundert an.

"Was? Der Typ an der Theke da vorne? Quatsch", lachte er. "Bill würde niemals irgendeinem Lebewesen was antun"

"Nicht der.....Justin Bieber...."

"Demi", begann er. "Komm schon, entspann' dich mal"

"Nein wirklich.... Hör' mir zu.... Ich habe diese Frau wieder getroffen, die er damals auch fest gehalten hatte. Sie arbeitet jetzt als Psychologin in dem Wohnheim, in dem er wohnt und er macht sie total fertig. Er ist nachts in ihre Wohnung eingestiegen und hat ihre Katze abgeschlachtet. Einfach so...als Warnung oder so...", erzählte sie und beobachtete dabei den geschockten Gesichtsausdruck ihres Partners.

"Das ist echt abartig.....warum macht der sowas"?

"Weil er total gestört ist. Er will sie umbringen, wenn sie sich ihm in den Weg stellt und mit mir, will er genau das gleiche machen, wenn ich mich nicht sofort von dem Wohnheim dort verziehe"

"Und.... wirst du gehen?"

"Niemals... Selena braucht Hilfe..... und der Typ wird das zurück bekommen, was er uns beiden angetan hat", sagte Demi sicher,als endlich der bestellte Kaffee kam.

PsychopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt