Kapitel ~ 53

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Justin, der unbemerkt von allen auf dem Dach des Wohnheims saß, beobachtete alles von oben. Er sah, dass die Leiterin gerade auf dem Weg in das Gebäude ging. Dieses lag auf der anderen Seite des Parks. Er wusste, dass Ariana dort war, denn zuvor hatte er mitbekommen, wie Frau Dr. Foster es einer unbekannten Person am Telefon erzählt hatte. Aus dem Weg schaffen, wollte sie Ariana, weil sie auf Dauer einfach eine zu große Last für sie war. Die junge Patientin schien Dinge zu wissen, die sehr belastend für die Ärztin waren, denn sonst würde sie sich nicht solche Mühe damit machen, die Dunkelhaarige ruhig zu stellen. Normalerweise schien sie alle sofort zu töten, die ihr auf die Schliche kamen... also warum stellte sie Ariana monatelang ruhig, statt sie sofort zu beseitigen? Irgendwie schien sie für die Blonde von Nutzen zu sein.

Während die Ärztin das Gebäude betrat, kletterte Justin wie gewohnt die Außenfassade hoch. Nichts konnte ihn aufhalten. Weder Türen noch irgendwelche Gebäude, denn der junge Mann hatte sich über Jahre hinweg ein unglaubliches Können antrainiert. Er war in der Lage nahezu jedes Hindernis zu überwinden. Er konnte Bäume, Wände und Gebäude hoch klettern. Leise kletterte er an der Außenfassade hoch und schaute durch jedes Fenster, um heraus zu finden, wo sich die junge Brünette befand. Endlich schien er sie gefunden zu haben. An der hinteren Seite des Gebäudes, befand sich ein kleines Zimmer, in dem die verstörte junge Frau saß. Niemand konnte sie hier sehen oder hören denn es war einfach zu weit weg von allen anderen im Wohnheim. Wenn sie aus dem Fenster sah, konnte sie lediglich Bäume sehen, denn an dem abgeschotteten Gebäude grenzte der endlose Wald. Wenn man hier ein Zimmer hatte, war man wirklich alleine.

Der junge Mann beobachtete, wie die Ärztin das Zimmer betrat und mit ihrer Patientin sprach. Er konnte nicht genau hören, was sie ihr erzählte, doch die Tränen, die Ariana nach diesem Gespräch weinte, zeigten ihm unmissverständlich, dass sie über das Gesagte nicht glücklich war.
Er überlegte, ob er zuerst Selena von allem erzählen oder sofort handeln sollte. Vielleicht blieb ihm keine Zeit mehr. Vielleicht war dies wirklich die einzige Möglichkeit, Ariana noch zu retten. Niemand wusste genau, wann die Ärztin zuschlagen würde. Vielleicht würde sie ja gleich schon wieder kommen und es hinter sich bringen. Der Blonde beschloss sofort zu handeln und hangelte sich das Fenster hoch. Vorsichtig klopfte er an die Scheibe, um die verängstigte junge Frau nicht noch mehr zu erschrecken. Als sie das Klopfen bemerkte schaute sie sofort verstört umher und als sie den jungen Mann erblickte, ging sie zum Fenster.

"Justin, was machst du denn hier?", fragte sie ihn verwundert. Er konnte sie nur leise durch die scheibe hören.

"Kannst du das Fenster öffnen?", fragte er und sie schüttelte mit dem Kopf.

"Sie hat abgeschlossen.... alles hier, weil ich böse bin und hier nicht raus darf. Sie sagt, der Geist ist in mir und wenn ich raus gehe, dann tu ich den Menschen da draußen weh.....", traurig schaute sie auf den Boden.

"Hey hey..nicht weinen, okay?", versuchte er sie zu beruhigen. Geh bitte jetzt vom Fenster weg... Ich muss es einschlagen und will nicht, dass du etwas abbekommst"

"Willst du mich hier raus holen?"

"Ja, das will ich. Sie will dir weh tun, Ariana... Du musst hier weg...."

"Aber das hier ist viel zu hoch. Ich kann da nicht runter springen", erklärte sie verängstigt und schaute herunter. Das Zimmer befand sich im dritten Stock, denn Frau Dr. Foster wollte sicher gehen, dass sie niemand dort finden würde. Plötzlich schaute die Brünette ihn erschrocken an. "Wie ist du denn hier hoch gekommen? Bist du etwa auch ein Geist so wie sie? Kannst du fliegen?"

"Nein", lachte er. "Ich hänge hier am Fenster. Du solltest dich beeilen, denn langsam wird es anstrengend sich hier zu halten. Geh bitte vom Fenster weg, damit ich die Scheibe einschlagen und dich raus holen kann", erklärte Justin und sofort folgte sie seinen Anweisungen und trat ein Stck zurück. Das Klirren Des Fensters, bedeutete nun für sie, die Freiheit.

PsychopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt