Kapitel ~ 7

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Schweigend saß Justin auf seinem Bett. Nur sein hämisches Grinsen hätte jemandem verraten können, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung war. Vorsichtig stand er vom Bett auf und schaute aus dem Fenster. Trotz Unwetter, hörte er draußen die Katze der Einrichtung miauen. Genervt verzog er das Gesicht, als es plötzlich an seiner Tür klopfte. Wer konnte das sein? Trotz Sicherheitsstufe eins, war jemand scheinbar durch das Gebäude zu ihm gekommen. Die Tür öffnete sich und Nick trat ein. Fragend sah er ihn an. "Du warst es, nicht wahr?"

"Ich habe keine Ahnung wovon du redest, Jonas", erklärte er mit eiskaltem Blick.

"Du weißt genau wovon ich rede. Ich rede vom Tom. Das hat er doch nicht selbst getan, oder?"

"Woher soll ich das denn wissen? Sehe ich aus wie eine verdammte Glaskugel?". Zynisch lächelte er und schaute Nick dabei an. "Es ist ja nicht meine Schuld, wenn er sich selbst so scheiße findet, dass er sich gleich ein Messer in den Hals jagt oder?"

"Moment mal... Er hatte ein Messer im Hals? Woher weißt du davon? Das Personal hier hat einem lediglich erklärt, dass es einen traurigen Vorfall mit Tom gegeben hat. Was hast du getan, Justin?!", fragte er empört und erhob dabei seine Stimme.

"Du weißt doch, wie er sich heute mir gegenüber verhalten hat. Er musste dafür bezahlen, Jonas.... "

"Du bist krank, Justin"

"Sind wir das hier nicht irgendwie alle?". Er lachte. "Jetzt beruhig dich wieder. Ist doch halb so wild. Der kommt schon wieder auf die Beine. Ich wollte ihn ja nicht gleich umbringen. Das war lediglich eine kleine Warnung meinerseits", erklärte er und beobachtete dabei die Reaktion seines Gegenübers, der wenig erfreut über die ganze Situation war.

"Du kannst doch nicht einfach herum laufen und Menschen abschlachten, wie es dir passt!"

"Jonas, ich rate dir jetzt den Ball flach zu halten und Ruhe zu bewahren, ansonsten bist du der Nächste. Ist das klar?". Eindringlich sah er den Dunkelhaarigen Mann an.

"Ja, ist ja gut", gab er nach. "Aber das hätte echt nicht sein müssen"

"Was sein muss und was nicht, das entscheide immernoch ich, Nick"

"Okay. Ich hau dann jetzt wieder ab"

"Warte!", hielt Justin ihn auf."Wenn du es schon durch die Einrichtung bis hin zu mir geschafft hast, dann hast du doch auch sicher die Pfleger und Ärzte gesehen, oder?"

Nick bejahte. "Ja, habe ich. Warum?"

"Was machen die gerade?"

"Keine Ahnung. Sieht aus wie eine Besprechung", erklärte er.

"Ich will wissen, worüber sie sprechen und was sie wissen. Du wirst das für mich heraus finden...", beschloss er ohne seinen Freund zuvor gefragt zu haben.

"Justin.. Ich"

"Nein, Nick. Ich will von dir nichts mehr hören. Du wirst da jetzt sofort hingehen und sehen, dass du mitbekommst, worüber die da reden. Ich will alles wissen. Morgen beim Frühstück wirst du mir alles erzählen"

Der Dunkelhaarige gab nach. Er wusste, dass er sich dem Willen des tätowierten Mannes besser nicht widersetzte, immerhin wollte er nicht der nächste sein, der mit einem Messer im Körper, auf dem Boden lag. Schweigend verließ er das Zimmer, während Justin kurzfristig beschloss, einen kleinen Ausflug zu machen.

Was glaubte dieser Jonas eigentlich wer er war? Glaubte er wirklich, er könnte sich mir widersetzen? Er würde noch merken, wie ungesund das für ihn wäre. Er sollte einfach sein Maul halten und das tun, was ich ihm sagte. Ich hoffte, dass niemand etwas mitbekommen hatte, außer dieser Gestörten. Aber der glaubte sowieso niemand. Sie lebte in ihrer eigenen Welt und da sollte sie, von mir aus, auch gerne bleiben. Dumme kleine Schlampe. Sollte sie ihr Maul aufreißen, würde sie schon sehen, was sie davon hatte. Sie hätte sowieso niemals eine Chance gegen mich. Sie würde es ohnehin nicht einmal versuchen, sich mit mir anzulegen. Niemand würde das jemals versuchen, denn alle wussten, was ihnen blühte. Dieser Akt an Tom war wichtig gewesen, denn er hatte sich als Neuer zu sehr aufgespielt. Ich hasste es, wenn neue Patienten kamen und sich aufspielten, als wäre dieses hier ihr Revier. Sie waren hier alle nur Gast, in meinem Bezirk. Meine Regeln, meine Strafen. Jeder wusste das und jeder hielt sich daran. Ich war mir sicher, dass auch Tom sich ab sofort daran halten würde.

Der tätowierte Mann verschwand in der Dunkelheit der Nacht. Unbemerkt und für alle unsichtbar.

PsychopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt