Kapitel ~ 43

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Unsicher schaute die Latina aus dem Fenster des Cafés, in dem sie ihre Mittagspause verbrachte. Sie fühlte sch beobachtet und das nicht erst seit heute. Seit sie in dem Wohnheim ihren Dienst angefangen hatte, spürte sie, dass etwas anders war als vorher. Se fühlte sich beobachtet und kontrolliert. Egal wohin sie ging. Ob das an dem blonden Justin lag, wusste sie nicht genau. Er war seltsam. Sie glaubte sogar, dass er gefährlich war aber irgendwas störte sie, wenn sie darüber nachdachte, dass er einen Pfleger ermordet haben sollte. Die Art wie er sich ihr gegenüber verhalten hatte, gab ihr zu denken. Er schien völlig entsetzt gewesen zu sein, als er gemerkt hatte, dass Frau Dr. Foster der Ansicht war, dass er den Mord an dem wehrlosen Pfleger begangen hatte. Nicht, dass Psychopathen irgendeine gefühlsmäßige Regung empfinden würden.... aber dennoch schien es, als ob Justin wenigstens dem Ansatz des Wortes ENTSETZEN nah gewesen war.
Was würde es bedeuten, wenn er es nicht getan hatte? Wer war es dann? Ihre Gedanken drehten sich und als sie aufblickte, sah sie plötzlich eine Gestalt neben sich. Sie erschrak, als sie bemerkte, wer es war. Es war der blonde Patient.

"Oh mein Gott, was machen Sie hier, Justin?", fragte sie, denn sie wusste, dass er seit Neustem nicht mehr das Gelände des Wohnheims verlassen durfte. Frau Dr. Foster war der Ansicht, dass er gefährlich war Ausgerechnet sie... diejenige, die ihn davor immer als traumatisierten und bemitleidenswerten jungen Mann gesehen hatte. Jedem hatte sie weiß machen wollen, dass er harmlos war und auf einmal war sie selbst der Ansicht, er wäre gefährlich. Ausgerechnet sie... aus heiterem Himmel.

"Es tut mir wirklich leid, dass ich Sie so erschrecke aber nach der Unterhaltung von vorhin... im Park... ich hatte einfach das Bedürfnis noch einmal mit Ihnen zu sprechen",sagte er und blickte sie beinahe schon vertrauenswürdig an. Unsicher schaute Selena ihn an. Was sollte sie davon halten? Wollte er sie manipulieren oder hatte er wirklich das ernsthafte Interesse, sich mit ihr auszutauschen.

"Sie wissen, dass Sie das Wohnheim nicht verlassen dürfen, Justin....", sagte sie. "Sie dürfen nicht einfach hin gehen wo Sie wollen..."

"Aber Frau Dr. Gomez, ich muss mit Ihnen sprechen. Ich habe das Gefühl, dass irgendwas schief läuft....", begann er. Sie sah ihn an.

"Was meinen Sie damit?". Gespannt sah sie ihn an.

"Ich war das nicht.... das mit dem Pfleger.. Ich schwöre das.. wirklich... Bitte geben Sie mir eine Chance, Ihnen das zu beweisen....", flehend sah er sie an. Selena hatte Schwierigkeiten damit, ihn einzuschätzen, doch auch sie hatte das Gefühl, dass irgendwas komplett schief lief. Vielleicht konnte er ihr helfen.

"Nick Jonas.... Was fällt Ihnen dazu ein, Justin?"

"Gott..er war ein Idiot.. aber er hat doch keinem was getan.... ich habe ihn nicht angerührt, Selena. Sie müssen mir glauben....."

"Was ist mit ihm passiert?", wollte sie wissen, doch Justin winkte ab. "Ich weiß es nicht.... wirklich nicht". Als er das sagte, setzte er sich zu ihr an den Tisch und blickte ihr tief in die Augen. "Ich weiß, dass Sie nicht viel von mir halten und das ist auch okay.... aber ich schwöre Ihnen, dass ich weder Nick, noch diesem Pfleger irgendwas angetan habe....irgendjemand in der Klinik scheint noch gefährlicher zu sein, als wir irren Patienten... und ich glaube zu wissen wer...Bitte tun Sie mir einen Gefallen, Selena....Versuchen Sie nicht, sich mit Ihr anzulegen..."

"Mit wem?", wollte sie wissen, doch da war der Blonde schon aufgestanden und verschwand wortlos durch die Tür des Cafés. Die Dunkelhaarige sah ihm noch nach. Irgendwas gab ihr das Gefühl, als ob er das alles wirklich ehrlich gemeint hätte..... Vielleicht war er doch unschuldig.... zumindest dieses Mal...

PsychopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt