Kapitel ~ 21

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Zufrieden lief Justin durch den Flur der Einrichtung. Was glaubte diese Ärztin, wer sie war? Dachte sie wirklich, sie könnte sich ihm in den Weg stellen? Schon viele hatten dies versucht aber noch keiner hatte es überlebt. Weder seine Ex Freundinnen, noch seine Eltern. Niemand würde ihn aufhalten. Da war er sich sicher. Gerade, als er sein Zimmer betrat, sah er Nick an seinem Tisch sitzen. Ernst blickte er den Tätowierten an. "Justin, wir müssen reden", sagte er und erntete daraufhin nur einen verachtenden Blick, seines Freundes.

"Reden? Worüber?". Er setzte sich auf sein Bett und schaute den Dunkelhaarigen an.

"Ich denke, wir sollten darüber reden, was hier die letzten Tage passiert... Du weißt schon", eindringlich sah er Justin an. "Das was du mit den Patienten machst, ist nicht in Ordnung. Du verletzt Menschen und im schlimmsten Fall, kannst du sie damit umbringen"

Der Blonde lächelte. "Ja, ich weiß aber was genau stört dich jetzt daran?"

Nick war fassungslos über diese Frage. "Was mich daran stört? Mich stört, dass du Menschen verletzt. Justin, das geht so nicht"

"Wer sagt das?". Der Patient war sich keiner Schuld bewusst. Er war der Meinung, dass allein er darüber zu entscheiden hatte, was er in seinem Leben tut und lässt.

"Sowas macht man einfach nicht. Du solltest damit aufhören, sonst kommt noch irgendjemand dahinter. Vielleicht könnte jemand auf die Idee kommen, dich in eine geschlossene Anstalt zu bringen". Gerade als er diesen Satz ausgesprochen hatte, stand Justin von seinem Bett auf, ging auf ihn zu und fasste ihn am Kragen.

"Was hast du gerade gesagt?". Mit wütendem Blick schaute er dem jungen Mann in die Augen. "Du klingst schon genau, wie diese Ärztin. Sollte ich raus bekommen, dass du versuchst mir Schwierigkeiten zu machen, Jonas.... dann bist du tot. Und ich meine nicht dieses scherzhafte 'Haha, ich bring dich um'.... Ich werde deinen Herzschlag stoppen. Auf der Stelle. Sollte mir irgendwas komisch vorkommen, dann wirst du der erste sein, an den ich mich wenden werde und ich schwöre dir, dass mein Gesicht dann das Letzte sein wird, was du auf dieser Welt siehst. Habe ich mich klar ausgedrückt?"

Nick blieb stumm. Er wollte die ganze Situation nicht noch weiter strapazieren, denn er spürte, dass sein Gegenüber bereits an der Grenze seiner Nerven war. Justin war gefährlich. Das wusste er, doch er wusste auch, dass man es bei ihm besser nicht zu weit treiben sollte. Was sollte er tun? Der Ärztin weiter dabei helfen, den jungen Mann los zu werden oder einfach zusehen, wie immer mehr Menschen um ihn herum verletzt wurden?

"Ich rate dir, dich jetzt ganz schnell zu verpissen. Ich werde noch einmal drüber hinweg sehen, dass du mich etwas wütend gemacht hast, Nick... aber noch einmal werde ich dir diesen Gefallen nicht tun. Entweder man ist für oder gegen mich. Übersetzt bedeutet das: Entweder man ist für mich oder tot. Merk dir das, Jonas". Mit aller Kraft warf er den Dunkelhaarigen zu Boden. "Und jetzt verpiss' dich. Ich will deine Fresse heute nicht mehr sehen"

Sofort stand Nick auf und verließ das Zimmer. Diese ganze Situation schien außer Kontrolle zu geraten. In der vergangenen Zeit, waren es immer mehr Patienten, die Justin verletzt hatte. Langsam schien er in eine Phase zu kommen, in der er nicht mehr aus "Notwendigkeit" Menschen verletzte, sondern aus purem Spaß. Ihm war klar, dass sich der Blonde langsam auf einen Weg begab, der für niemanden gut war. Auch nicht für die junge Ärztin, die sein Spiel scheinbar durchschaute. Er musste sie warnen, denn sonst war sie bald schon für ihn oder tot.

PsychopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt