Ein seelisches Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. "Können wir dann jetzt bitte über etwas anderes reden?", frage ich leise nach. "Natürlich können wir das. Aber es ist doch nicht peinlich sich soetwas zu fragen. Es ist eine berechtigte Frage...", weiter lasse ich ihn nicht reden, da es mir irgendwie unangenehm ist über das Thema 'Küssen' zu reden "Themenwechsel bitte." "Schon gut.", gibt er dieses Mal verständnisvoll lächelnd nach. Uns fällt erstmal kein Thema ein, außerdem fühle ich mich schlecht dafür, dass ich so harsch zu ihm gewesen bin. "Legolas?", frage ich wieder leiser. Auf sein "Ja?" hin suche ich mir die Wörter zurecht und beginne zu sprechen "Entschuldigung.. Ich wollte das nicht so direkt sagen, dass ich einfach nicht über dieses Thema reden kann.." "Erstmal ist das überhaupt nicht schlimm, wenn es so ist, ist es eben so. Und zweitens:-", er sieht aufmunternd lächelnd zu mir was automatisch dafür sorgt, dass ich es auch tun muss, "- Entschuldige dich doch nicht für jede Kleinigkeit. Weißt du, das ist wunderbar - du willst niemanden verletzten - aber es ist nicht immer nötig. Wenn du über etwas nicht reden kannst musst du mir das einfach sagen, in Ordnung?" Ich nicke zur Antwort. ~Was habe ich doch für ein Glück...~ Vollkommen unerwartet geht plötzlich meine Zimmertür auf. Erschrocken springe ich auf und versuche so schnell wie möglich das Bild wieder an die Wand zu hängen, jedoch bringt es mir nicht viel, da mein Besucher schon hinein getreten ist. Eigentlich ist mein Besucher auch kein Besucher, sondern eine Besucherin - eine junge Elbin mit alten, teilweise eingerissenen Anziehsachen, die einen langen roten Stoff über dem Unterarm liegen hat. "Bitte sagt keinem etwas davon, bitte.", fast flehend komme ich auf sie zu. Sie scheint einen Moment lang mit der Situation überfordert zu sein und weiß nicht so Recht was sie tun oder sagen soll, doch dann sammelt sie sich und stammelt noch leicht verwirrt vor sich hin, dass sie kein Wort darüber verlieren wird. "Was wollt Ihr hier?", ist Legolas der erste, der mit etwas lauterer Stimme nach dem Grund des Erscheinens der Elbin fragt. "Ich soll Eure Maße nehmen. Der Herr wünscht ein Kleid für Euch.", sagt sie dann knapp mit gesenktem Kopf. "Wisst Ihr auch warum er das möchte?", frage ich dann ehrfürchtig nach. "Ich darf nicht nach Gründen fragen. Ich muss das machen was er sagt.", antwortet sie mir direkt und mit einem eisernen Blick auf einen Punkt an der Wand hinter mir. "Sonst wirst du bestraft. Wenn du ihm nicht gehorchst, wirst du bestraft nicht wahr?", vollende ich ihren Satz dann mit dem Wissen, dass ich Recht habe. Sie nickt etwas erschrocken und fragt mich dann woher ich das wohl weiß. ~Soll ich ihnen die Wahrheit sagen? Oder das Geschehene in der Vergangenheit lassen und vergeblich versuchen es zu vergessen..?~ "Woher weißt du das?", möchte Legolas nun wissen, seine Stimme klingt angespannt und etwas hysterisch oder panisch, was mich überrascht da ich ihn nur ein einziges Mal so reden gehört habe. "Weil ich es selbst erlebt habe..", schockiere ich einmal den Prinzen und die junge Elbin, die mir gegenüber steht. "Was meint Ihr damit?", möchte sie dann wissen und sieht mich erwartend an. "Ich habe selbst unter seinen Launen leiden müssen. Und weiterhin will ich nicht darüber reden. Ich hoffe Ihr könnt das verstehen.", erwiedere ich darauf und sehe dann auf den Stoff, "Wollen wir dann anfangen?" "Wollt Ihr das Bild nicht wieder aufhängen?", fragt sie mich dann vorsichtig. Mein Blick schweift zu Legolas, welcher noch immer am kleinen Fenster steht und zu uns sieht "Nein nein. Vor ihm habe ich keine Geheimnisse.", wieder an sie gewandt sage ich dann, "Aber Danke der Nachfrage. "Wie ihr wollt.", sagt sie dann etwas lächelnd und beginnt meine Maße an den Armen, der Taille, der Brust, der Hüfte und letzlich meiner Beine, wobei sie die Zahlen leise vor sich hin murmelt und um mich herum wuselt. Als sie dann wenig später fertig ist, sagt sie mir noch, dass das Kleid in circer 2 Tagen fertig sein wird. Wir verabschieden uns noch von ihr, ehe sie die Tür öffnet und hinter sich wieder schließt. Langsam gehe ich wieder auf Legolas und das kleine Fenster zu. "Kannat du mir bitte sagen, was das grade zu bedeuten hat?", fragt er dann nach, besorgt und interessiert an meiner Antwort. "Du wirst nicht locker lassen, oder?", frage ich ihn rhetorisch. Da er mich nur stumm ansieht, merke ich, dass er jetzt eine Erzählung von mir erwartet. Seufzend gebe ich nach und beginne mal wieder etwas aus meiner Vergangenheit aus zu plaudern "Du weißt bestimmt noch, dass er einst in unserem Anwesen zu Besuch war? Jedenfalls war er mehrere Tage lang bei uns und dem entsprechend musste ich ihn öfter sehen. Ich weiß nicht warum, aber er war sich selbst wohl ziemlich sicher, dass eine Vermählung stattfinden wird, weshalb er mir als erstes den Kontakt zu anderen männlich Elben verboten hat. Ich hatte aber viel mit einem zu tun, da er so wie ich für die Planung der Feten verantwortlich war und wurde dann.. Dann.. Bestraft.", nach einer kleinen Verschnaufpause kann ich wieder weiterreden, "Es geschah wegen vielen Kleinigkeiten. Und bitte frag nicht nach, wie meine Bestrafungen aussahen." Aufmerksam hat er mir zugehört und nickt jetzt zur Bestätigung. Niedergeschlagen blicke ich zur Tür und denke darüber nach, dass wir eigentlich frei sein könnten. ~Wir würden uns zwar nicht kennen, aber es würde uns allen gut gehen. ~ "Die Elbin hat gesagt, dass dein Kleid in 2 Tagen fertig sein wird, nicht wahr?", fragt er irgendwann nachdenklich. "Ja, in zwei Tagen, warum fragst du?", stelle ich die Gegenfrage. ~Er heckt irgenetwas aus, das kann ich jetzt schon sagen..~ "Dann haben wir zwei Tage, um unsere Flucht zu planen.", erläutert er mir seinen Hintergedanken im Flüsterton. "Das geht doch nicht. Was ist mit Nessa und Lanwë? Was ist, wenn wir wieder gefangen werden, sollte unsere Flucht nicht erfolgreich sein?", aus irgendeinem Grund flüstere ich all diese Fragen aufgeregt und hänge diese noch leiser hinten dran "Was ist, wenn er dir dann etwas antut..?" "Nessa und Lanwë werden wir nachholen, wenn wir uns ein Lager hier in der Nähe aufgebaut haben. Ich kenne mich in der Umgebung sehr gut aus, da werden wir ganz bestimmt erfolgreich fliehen können und du wirst dir keine Sorgen um mich machen müssen.", beantwortet er mir meine Fragen ermutigend lächelnd und ein wenig euphorisch. "Na gut.", erwiedere ich lächelnd auf seine überzeugende Antwort, "Aber wie willst du denn fliehen? Hast du vor, dass wir nach einem Ablenkungsmanöver abhauen oder etwas in der Art?" Es dauert nicht lange bis Legolas mir von seinem Plan erzählt und wir gemeinsam kleine Fehler korrigieren bis er fertig ist und wir zufrieden. Es hat so lange gedauert, dass die Sonne untergegangen und der Mond samt Sterne aufgegangen ist, was ich durch ein kleines, weiteres Fenster in Legolas' Raum erkennen kann. "Bald wird wieder der sichelförmige Mond zu sehen sein..", mumel ich leise vor mich hin. "Ehe dies geschieht werden wir schon frei sein..", ergänzt er mein Gemurmel. Ich bewundere ihn für seine optimistische Haltung gegenüber unserer Zunkunft. ~Unserer Zukunft..~ Er hofft so sehr auf einen Erfolg und glaubt auch stark daran, aber wie wird er damit klarkommen, wenn wir es doch nicht schaffen sollten? Ich beschließe meine Gedanken auf ein anderes, heiteres Thema zu lenken, weshalb ich unwillkürlich an das Geschehen im Nebelgebirge denken muss, als wir Nessa und Lanwë alleine gelassen haben, weil sie eindeutig ihre Privatsphäre gebraucht hatten. "Du, Legolas? Glaubst du eigentlich, dass es sein könnte dass Nessa vielleicht ein Kind erwartet?", stelle ich ihm dann eine Frage, die mir lange durch den Kopf gegeistert ist. "Du redest von dem Moment, als sie förmlich über einander hergefallen sind, nicht wahr", vermutet er halb lachend. Als ich nicke stellt er mir seine Antwort vor "Nun ja, so wie es aussah kann ich nur sagen, dass es vielleicht so sein könnte." "Ich würde mich für die beiden freuen. Außerdem würden wir vielleicht soetwas wie Onkel und Tante werden.", ganz in Gedanken versunken stelle ich mir schon vor, wie wir die Geburtstage des Kindes feiern oder auf ihn oder sie aufpassen, weil Nessa und Lanwë etwas unternehmen wollen. "Es freut mich dich so zu sehen, allerdings wissen wir noch nichts genaues und, sollte es stimmen, wird es noch ein bisschen dauern bis deine Träume wahr werden.", etwas neckisches ist aus seiner Stimme heraus zu hören, das mich zum schmunzeln bringt. Wir reden viele Stunden lang, ohne das einer oder eine von uns das Fenster verlässt und besprechen, als die Sonne wieder aufgeht, den Plan erneut, um sicher zu gehen, dass wir auch jedes kleinste Detaill wissen und fatale Fehler meiden können. Dann herrscht eine Phase des Schweigens über die Atmosphäre und gibt so jedem genug Zeit über die verschiedensten Dinge nachzudenken. In meinem Fall geht es einmal um unsere Flucht, um das Ekel erregendste Wesen dieser Welt und unsere Zukunft, sollten wir frei kommen und tatsächlich fliehen können. ~So viel Leid würde uns erspart werden.. Ich hoffe nur, dass Nessa und Lanwë nichts angetan wurde und wird..~ Am meisten sorge ich mich jedoch um Nessa, immerhin kann es sein dass sie ein süßes, kleines Elbenkind erwartet und es definitiv zum Nachteil der möglicherweise zukünftigen, kleinen Familie werden kann. ~Bitte passt gut auf sie auf und schützt die drei..~ Ob die Vala meine Bitte gehört haben kann ich leider nicht sagen, allerdings hoffe ich es sehr. Ich bin hier eingesperrt und könnte ihnen nicht helfen, sollten sie Hilfe brauchen.. ~Sie sind beide gute Kämpfer, Lanwë würde sie außerdem niemals kampflos an Nessa heranlassen. Sein Beschützerinstinkt gegenüber Nessa ist unglaublich groß..~ Etwas das ich mich auch frage, ist, ob man vielleicht schon eine kleine Wölbung an Nessa's Bauch erkennen kann, wenn ich sie bald schon wieder sehe. ~Nicht mehr lange wird es dauern und dann kann ich mir die Frage selbst beantworten..~ "Häng das Bild wieder auf. Es kommt jemand hier her.", warnt mich der Düsterwaldelb schnell und steht selbst auf. ~Wie gut ist sein Gehör eigentlich? Es ist einfach erstaunlich..~ Rasch ist das Bild wieder an seinem ursprünglichen Platz, ebenso wie der Holzstuhl, und ich setze mich auf die Kante meines unbequemen Bettes. Einige Augenblicke später höre ich dann Stimmen vor der Tür, sie sind mir allerdings nicht bekannt. Dann bekomme ich mit, wie die Tür zu Legolas' Zimmer geöffnet wird und eine Wache mit ihm redet. Nur eine Sekunde später geschieht bei mir das selbe und mir werden die Hände hinter dem Rücken gefesselt, während sich mein Gesichtsausdruck von überrascht zu vollkommen verwirrt ändert. ~Was? Warum? Er sagte doch nur das ich aufstehen soll und nicht wohin ich gebracht werde.~ Dann werde ich aus dem Raum geschoben, wobei seine Hand meinen Oberarm umfasst, und sehe draußen angekommen, dass eine Wache mit Legolas, dessen Hände ebenfalls gefesselt wurden, auf uns wartet.
An meine Leser: Es tut mir so sehr leid, dass schon lange kein neues Kapitel mehr rausgekommen ist! Ich hatte einfach viel zu tun, viel schlechtes zu überwinden und auch Menschen, denen ich helfe.. In nächster Zeit werde ich auch versuchen wieder regelmäßig zu updaten Ich verspreche es euch ♡ Um vielleicht die ein oder anderen unter euch glücklich zu machen: Das nächste Kapitel ist schon in Bearbeitung ^.^
Eure I_love_my_greenleaf ♥
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Ich liebe dich doch Legolas
FanfictionEve, eine Elbin aus dem Süden Mittelerdes macht sich nach einem gewaltigen Streit innerhalb ihrer Familie mit ihrer besten Freundin Nessa auf den Weg in den Westen, um dort Abenteuer zu erleben und alles vergessen zu können. Wird es ein Elb vielleic...