"Nein, noch einmal gehe ich keine Verhandlungen mit euch ein.", blockiert er unseren Veruch auf eine Einigung ab. Innerhalb einer Sekunde hat Legolas auch schon einen Pfeil in die Sehne seines Bogen gespannt und zielt gerade vermutlich auf Alagos' Kopf. "Nehmt den Bogen runter.", verlangt er von ihm, aber Legolas scheint nicht daran zu denken, ihm diesen Gefallen zu tun. "Du hast ihr so viel Leid angetan und jetzt wagst du es auch noch unsere Freundin zu bedrohen? Den größten Fehler, den Ihr begangen habt, war zu glauben, dass ihr Eve einfach für Euch beanspruchen könnt. Ihr werdet niemals wieder irgendjemanden, besonders eine Frau, verletzen können.", während seiner Worte hat er seine Augen zu Schlitzen verengt und auf sein Herz gezielt. Es lässt den Pfeil nur eine Sekunde nachdem er noch geredet hat los, woraufhin dieser knapp an Nessa's Schulter vorbei surrt und Alagos' verdorbenes Herz trifft. Nessa löst sich augenblicklich aus seinem Griff und rennt auf Lanwë zu, ehe sich die beiden stürmisch umarmen und einander aufmunternde Worte zu murmeln. Alagos liegt auf dem Boden und röchelt, ehe ihn seine Seele verlässt. ~Endlich ist es vorbei... Das alles hat jetzt ein Ende..~ Als ich wieder zu meinen Freunden sehe, überrascht mich etwas. Lanwë hat Tränen in den Augen und bedankt sich mindestens hunderte Male bei Legolas dafür, dass er Nessa gerettet hat. Langsam geselle ich mich auch zu ihnen und das glückliche Paar strahlt mich an, weshalb ich nicht anders kann, als es ihnen gleich zu tun. Legolas dagegen sieht ein wenig betrübt aus, also werde ich ihn nachher darauf ansprechen. Wir reden ein wenig über die kleine Schlacht, in der wir soeben gekämpft haben, als sich uns plötzlich Geräusche nähern, die von Menschen stammen. "Sie haben gesiegt!", rufe ich freudig und drehe mich erwartungsvoll um. Voller Vorfreude umarme Legolas schnell und richte meinen Blick auf den Gang, aus dem die Sieger hinaus treten müssten. Wir müssen auch nicht lange warten bis wir sie sehen, angeführt von dem Fürsten ihres Volkes, wie ich vermute. Es sind einige Menschen und Elben gestorben, aber der Sieg zaubert allen Kämpfern ein Lächeln auf ihre Gesichter. Was mich jedoch wundert ist, dass dieser Fürst die Hand einer Elbenfrau hält. ~Menschen und Elben..?~ Nessa teilt meinen verwirrten Blick, da es in unserer Heimat verboten ist, eine Beziehung mit einem Menschen ein zu gehen. "Legolas, mellon nîn. Endlich sehe ich dich wieder.", begrüßt er ihn, als sein Blick dann aber bei mir angelangt, fragt er mich noch, wer ich denn sei. "Mein Name lautet Eve.", antworte ich klein laut, da mir die Situation gerade ein wenig unangenehm ist. ~Mellon nîn.. Also sind sie Freunde..~ "Ich will euch dann nicht weiter stören.", sage ich hastig, lasse langsam Legolas' Hand los und gehe zu Nessa und Lanwë, die sich mit Kriegern unterhalten. "..Nalaran. Es liegt im Süden Mittelerdes und ist sehr weit von hier entfehrnt.", erklärt sie einigen von ihnen, die sie darauf hin beeindruckt ansehen. "Worüber redet ihr?", frage ich die kleine Gruppe und deute ein Nicken, zur Begrüßung, an. "Über eure Heimat. Nessa erzählt gerade von Nalaran.", gibt Lanwë mir Bescheid und wendet sich mir zu. "So so..", nach einer kleinen Pause und einigem Hin und Her frage ich ihn dann doch noch, wer dieser Mensch dort ist, der Legolas als seinen Freund bezeichnet hat. "Das ist Aragorn oder Elessar, wie er von uns Elben genannt wird. Auch bekannt als der Herrscher der Vereinigten Königreiche Gondor und Arnor. Sie sind schon seid 64 Jahren befreundet.", antwortet Lanwë mir. Ich nicke und sehe dann über meine Schulter zu Legolas herüber. ~Also muss Aragorn ein Dúnedain sein und der freundliche König, von dem er mir einst erzählt hat..~ Lachend und mit fröhlichen Gesichtern unterhalten sich die beiden Freunde, wo die schwarzhaarige Elbin hin gegangen ist, weiß ich allerdings nicht. Ich rede eher weniger und lausche den Erzählungen der Krieger in meiner Umgebung. Wenn ich ehrlich sein soll, fühle ich mich wie ein Eindringling. "Männer! Folgt der Fahne mit dem weißen Baum Gondors! Ihr werdet Eure Rüstungen ablegen und helfen die Spuren des Kampfes zu beseitigen!", der Befehl Elessar's hallt laut wieder und alle seine Männer begeben sich auf den Weg dorthin. Nun stehen nur noch Aragorn, Legolas, Nessa, Lanwë und ich auf diesem Platz. Als ich höre, dass sie zu uns kommen, werde ich auf einmal nervös, warum weiß ich nicht. Vielleicht will ich keinen schlechten Eindruck bei dem König, Legolas' Freund, hinterlassen. ~Das habe ich bestimmt schon, als ich gegangen bin..~ "Mae Govannen. Mein Name ist Aragorn.", stellt er sich freundlich lächelnd vor. "Ich bin Nessa, die beste Freundin von Eve.", stellt die dunkelblonde Elbin dann auch sich und mich vor. "Es freut mich euch kennen zu lernen. Ihr stammt aus Nalaran wurde mir gesagt.", erwiedert er interessiert darauf und sieht von Nessa zu mir. "Ja, Ihr habt Recht. Es liegt im südlichen Teil Mittelerdes an der Ostküste.", beschreibe ich dann die Lage unserer Heimat etwas genauer, "Ehe ich es vergesse: Ich will mich herzlich bei Euch bedanken. Wenn Ihr und eure Männer nicht gewesen wärt, wäre das hier nicht so gut ausgegangen." Flüchtig ruht mein Blick kurz auf Nessa, dann aber auf Legolas. Nickend nimmt er meine Entschuldigung zur Kenntnis und sieht zwischen dem Prinzen und mir hin und her, wobei sein Blick sich irgenwie verändert; Freunde ist in ihm zu sehen. "Sollen wir auch bei den Beseitigungsarbeiten helfen?", meldet sich dann Nessa und bietet ihm unsere Hilfe an, jedoch reagiert Lanwë augenblicklich darauf "Du kannst jetzt nicht arbeiten. Du musst dich ausruhen, Nessa. Du wirst deine Kraft später brauchen, wenn es soweit ist." "Du hast Recht..", gibt sie zu, als sie in seine mit Sorge versehenen Augen sieht. "Dürfte ich euch dann einen Ort zeigen, an dem ihr euch ausruhen könnt?", fragt Aragorn und sieht Nessa und Lanwë dabei an. "Gerne doch.'', nachdem Lanwë das gesagt und wir uns von den beiden verabschiedet haben, folgen sie Aragorn und sind schon bald aus unserem Sichtfeld verschwunden. "Endlich ist alles vorbei..", murmel ich leise vor mich hin. "Du hast Recht.. Aber es gibt da etwas, dass wir noch nicht hinter uns haben.", Legolas Worte verursachen eine Verwirrung, die man jetzt vermutlich in meinem Gesicht sehen kann, da er leise vor sich hin lacht. Im nächsten Moment begrenzt er die Distanz durch ein paar Schritte in meine Richtung auf wenige Zentimeter und bringt mein Herz so zum rasen. ~Unser erster Kuss..~ Ich kann nicht leugnen, dass ich mein Gesicht nicht auch ein wenig auf ihn zu bewege und das obwohl ich immer schüchtern und zurückhaltend bin, in Ausnahmen vielleicht nicht. Und nur Sekunden später ist es auch schon so weit: Es ist neu für mich - sehr neu sogar. Unsere Lippen liegen mit etwas Druck auf einander und ein gewaltiges Feuerwerk, ähnlich den riesigen Feuerwolken die Smaug laut Erzählungen ausstieß, geben mir plötzlich ein eigenartiges Gefühl. Seine Lippen fühlen sich angenehm an, als perfekt würde ich sie beschreiben, und berühren sanft die meinen. Wir tun an sonsten überhaupt nichts, dennoch muss ich meinen Atem anhalten, um diesen Moment unter keinen Umständen zu ruinieren. Nach wundervollen Augenblicken, in denen wir uns - ich kann es noch immer kaum glauben - geküsst haben öffne ich meine Augen wieder und sehe überglücklich in seine. "Das war schön..", bringe ich leise hervor und kann nicht verhindern ein wenig zu erröten. ~Ob er wohl so darüber denkt, wie ich? War es für ihn nicht so schön? Oder sogar schlecht?~ "Das kann ich nur zurück geben.", murmelt er leise ehe ich nun zum zweiten Mal seine auf meinen Lippen spüre. Soetwas wunderbares habe ich in meinem ganzen Leben noch nie verspürt; Legolas ist nun mal jemand ganz besonderes. Dieses Mal jedoch platziere ich meine Hände, die nur sinnlos neben meinen Hüften baumelten, auf seinen Schultern; einen Grund dafür gibt es nicht - das ganze passiert einfach aus meinem Bauchgefühl herraus. Ohne den Kuss, in den sich vorsichtige Bewegungen des Mundes integriert haben, zu unterbrechen legt er seine Arme um meine Taille und verschränkt seine Hände hinter meinem Rücken. Es dauert dann nicht mehr lange bis ich vor Aufregung keine Luft mehr bekomme und einzig und allein mein Gesicht ein wenig von ihm entfehrne. ~Mein erster Kuss.. Ich hatte soeben meinen ersten Kuss.. Einfach unglaublich..~ Ein Räuspern, das danach von unserer linken zu stammen scheint, zieht uns komplett aus unserer Welt in die Realität. Etwas peinlich gerührt senke ich meinen Blick zu Boden und bemerke, wie mein Gesicht langsam vor Scham zu brennen beginnt. "Ich wollte euch nicht stören, aber ihr solltet wissen das ihr Arwen aufsuchen solltet, wenn ihr ein Zimmer beziehen wollt.", ich erkenne die Stimme Aragorn's. Ich wage es nicht zu ihm zu sehen, also warte ich darauf, dass Legolas ihm antwortet. "In Ordnung. Können wir vielleicht irgenwie helfen?", erwiedert er dann auf den Hinweis. "Sollte es euch nichts ausmachen könntet ihr beim Abladen der Nahrungsmittel, die wir hier her bringen lassen haben, helfen.", fällt ihm noch etwas ein ehe eine Zeit lang eine Totenstille herrscht. Erst nach wenigen Momenten geht Aragorn wieder, also traue ich mich wieder aufzusehen. "Sollen wir ihnen zuerst helfen oder Arwen um ein Zimmer bitten?", frage ich dann und nehme meine Hände langsam von seinen Schultern. Auch seine Arme ruhen nicht mehr um meiner Taille, als er mir dann vorschlägt, dass ich schon einmal beim Abladen helfen soll, während er sich um das Zimmer kümmert. So gehen wir gemeinsam und die Hand des anderen haltend über die steinernen Wege und gelangen bei den Karren mit Unmengen an Nahrung an. ~Sie haben wohl vor eine längere Zeit über hier zu bleiben..~ "Kommst du von jetzt an ohne mich zurecht?", fragt er mich und sieht sich um, vermutlich sucht er Aragorn. "Ja, das schaffe ich schon.", antworte ich und sehe erneut zu den fünf Karren, die ich bis jetzt sehen kann, allerdings vermute ich, dass hier noch mehrere von denen sind. "Ich bin gleich wieder da.", verabschiedet er sich noch von mir, löst seine Hand aus meiner und schlägt einen bestimmten Weg ein. Ich wende mich dann zu den Karren und frage einen der Menschen, ob ich irgenwie helfen könnte. "Gut das Ihr fragt; wie können jede helfende Hand gebrauchen. Seht Ihr die Kisten Gemüse auf dem Wagen? Die müssen alle zu diesem Gebäude getragen werden.", bekomme ich dann die Anweisung von einem jungen Mann, den ich auf circer 20 Jahre schätze und der auf ein kleines Gebilde deutet, das eine runde Form und ein flaches Dach besitzt. Ich nicke noch, ehe ich die Ärmel meiner Bluse bis zu meinen Ellenbogen hoch schiebe, damit sie mich beim Tragen der Hokzkisten nicht stören werden. Einige weitere Männer sind damit beschäftigt die Kisten von dem Karren auf den Boden zu stellen, also nehme ich diese und trage Kiste für Kiste zu dem Haus, wo mir ein anderer diese abnimmt und ins Haus bringt.
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Ich liebe dich doch Legolas
FanfictionEve, eine Elbin aus dem Süden Mittelerdes macht sich nach einem gewaltigen Streit innerhalb ihrer Familie mit ihrer besten Freundin Nessa auf den Weg in den Westen, um dort Abenteuer zu erleben und alles vergessen zu können. Wird es ein Elb vielleic...