In Bruchtal herrscht ein wahnsinniger Mann, der alles daran setzt eine Elbin gegen ihren Willen an sich zu binden. Sie soll seine Frau werden damit er auch Nalaran sein Eigen nennen kann. Er sehnt sich nach mehr Macht und einem größeren Volk, das er unterjochen kann. Sein Vorhaben besiert auf Geschichten über Sauron, dem ehemaligen, rachsüchtigen Herrscher Mordors. Sein Ende soll im Gegensatz zu Sauron seinem weniger tragisch ausfallen: Er würde über die beiden Königreiche Zantánara und Nalaran herrschen. Eve wird seine Gemahlin sein und nichts mit der Herrschaft der beiden Länder zu tun haben. Der in seinen Augen jämmerliche Prinz Legolas würde schon lange nicht mehr leben, genau so wie die anderen beiden Elben, die Eve etwas bedeuten. So sieht seine Vorstellung der Zukunft aus.
Während Eve zu ihrem Zimmer gebracht wird, sind Nessa und Lanwë schon lange in ihrem angekommen. Aus Gründen, die sie nicht kennen, dürfen sie sich jedoch einen Raum teilen. Sie sind froh ihre Freunde wohl auf gesehen zu haben und freuen sich einerseits, da sie die Nachricht eines gemeinsamen Kindes sehr gut aufgenommen haben, andererseits aber auch, weil die beiden endlich zusammengefunden haben. Legolas muss sich in der selben Zeit mit dem übellaunigen Alagos herumschlagen, was ihn keinen Falls erfreut. Er befürchtet, dass diese Unterredung so verlaufen könnte, wie die erste. Die Zeit vergeht schnell, nur Minuten nachdem Eve abgeführt wurde, beginnt sie Sonne wieder einmal unterzugehen. "So..", Alagos kommt langsam auf den Prinzen zu und sieht diesen abschätzig an, "Es gibt einige Neuigkeiten. Gute Neuigkeiten.. Nun ja, für Euch vielleicht schlechte, aber für mich sind es gute." Sein kurzes Lachen erfüllt für Sekunden den kleinen offenen Platz, "Dieses kleine Fenster in der Wand.. Ihr redet also über dieses Fenster miteinander?" Legolas nickt knapp. "Ich sollte es zu mauern lassen, aber die Vorstellung, das ihr einander seht, wie verzweifelt der jeweils andere ist, die Hoffnungslosigkeit in den Augen, wie ihr erfolglos versucht einander Mut zu machen, amüsiert mich.", erklärt er seinen Hintergedanken und geht dann auf einen kleinen Tisch an der beständigen Wand des Hauses zu. Mit zwei Kelchen in den Händen bleibt er vor dem Prinzen stehen und reicht ihm einen. Verwundert nimmt dieser ihn an, hat allerdings nicht die Absicht etwas daraus zu trinken. Stumm sieht er den Elben an und wartet ungeduldig darauf, dass er weiterredet. "Kommen wir zu der guten Nachricht: Ich weiß, dass Eve Gefühle für mich hat, sie will sie leidiglich nicht vor anderen zeigen..", er wird kurz durch ein genervtes Schnauben seitens des Prinzens gestört, "Daher habe ich beschlossen, dass wir vielleicht in absehbarer Zeit heiraten werden. Ich würde Euch daher bitten, daran teilzunehmen und bei der Zeremonie dabei zu sein." Ungläubig sieht Legolas Alagos an. Der blonde Elb kann seinen Ohren nicht trauen. Als dieser auch nach einigen Momenten der Empörung und des Unglaubens nicht antwortet, fragt Alagos siegessicher lächelnd nach, ob er nun kommen wird. Er wusste, dass er ein für Legolas sehr empfindliches Thema angesprochen hat und muss sich bei dessen Gesichtsausdruck sein Gelächter zurückhalten. Wenn sie doch nur wüssten, dass ich es mit Eve nicht ernst meine und sie nur zum Zweck heiraten muss, denkt er sich. "Da Ihr schweigt, sehe ich dies als eine Zustimmung an. Sollte ich genauere Informationen für Euch haben, sage ich Euch Bescheid.", mit dem Gefühl der Überlegenheit wendet er sich von dem Elben ab und macht sich auf den Weg zu dem Tisch, auf dem der Wein steht. Schnell fällt ihm noch etwas ein "Ach ja, ehe ich Euch zurück bringen lasse: Es soll eine Überraschung für Eve werden, also sagt ihr bitte nichts. Ansonsten sehe ich mich gezwungen bestimmte Maßnahmen zu ergreifen, die den einen, oder die eine, von euch vieren treffen könnte." Mit einer Hamdbewegung deutet er den Wachen, dass zwei von ihnen Legolas zurück bringen sollen. Fassungslos lässt sich der Elbenprinz zu seinem Gefangenenraum bringen.
Ungeduldig laufe ich durch den Raum und male mir schon vor Panik die schlimmsten Szenerien aus. ~Er wird unverletzt zurückkommen. Ihm wird nichts zustoßen..~ Immerwieder rücke ich das Portrait ein klein wenig nach rechts, um sehen zu können, ob er schon zurück ist; bis jetzt war jeder Versuch ein Grund zur Sorge mehr. ~Warum ist er nur so lange weg..? Ob sie wohl über unsere Entlassung verhandeln..?~ Es ist schon einige Minuten her seid die Sonne untergegangen ist und einen roten Schein am Ende des Horizontes hinterlassen hat, doch von Legolas fehlt noch immer jede Spur. Ohne zu wissen, ob es mir etwas nützt, gehe ich zu meiner Tür und halte mein Ohr an das Holz, woraufhin ich versuche weniger auf die natürlichen Geräusche zu achten. Ich konzentriere mich auf Schritte, die ich wenig später auch endlich hören kann, wenn auch nur sehr leise. Sie bewegen sich auf mich zu, weshalb ich inständig hoffe, dass Legolas zurückgeführt wird. Nicht weit von mir entfehrnt halten die Personen, wie ich feststellen konnte, an und nur eine Sekunde später sind Kampfgeräusche zu hören. ~Ob Legolas die Wachen gerade überwältigt..? Oder... Nein.. Das darf ich nicht denken..~ Mein Sinn verratet mir, dass vermutlich zwei der draußen stehenden Elben zu Boden gegangen sind und sich nun einer in die Richtung meiner Tür bewegt. Ich höre auf zu atmen, so angeapannt ist die Situation gerade aus meiner Sicht, und versuche das Geräusch der Schritte wieder aufzunehmen, da ich es entweder verloren habe oder die Person stehen geblieben ist. Als das Klimpern der Schlüssel, die Vermutlich den Wachen gehören, zu hören ist mache ich einige Schritte zurück und sehe mich schnell nach einem Gegenstand um, mit dem ich mich im Notfall verteidigen könnte. ~Der Kerzenhalter... Es ist die einzige Möglichkeit..~ Da der Stuhl ziemlich unhandlich und zu groß ist, fällt meine Entscheidung auf den eigentlich großen Kerzenhalter der auf dem kleinen Schränkchen am Fuß des Bettes steht. Schnell habe ich diesen auch zur Hand und stelle mich an die Seite der Tür, an der sich die Scharniere befinden, damit die Person mich nicht sofort sieht. Kaum habe ich meine Position eingenommen dreht sich der Schlüssel und das typische Klicken ist zu hören. Ich gehe sicher, dass mein Griff um den Halter fest ist und versuche meinen beschleunigten Herzschlag zu ignorieren, als die Tür langsam aufgeht. Die Person steht nun auf der anderen Seite der Tür und ich nutze die Chance: Ohne zu sehen wer dort eigentlich steht springe ich hinter der Tür hervor und hole weit aus. Als ich jedoch kurz davor bin die Person zu treffen, umfasst eine Hand schnell mein Handgelenkt und verhindert meinen Angriff so. Ich öffne meine Augen wieder und werfe mich der Person überglücklich um den Hals "Es tut mir so leid.. Ich hab gedacht du wärst einer der Wachen.. Es tut mir so leid..", murmel ich entschuldigend und fast schluchzend. ~Ich hätte Legolas beinahe bewusstlos geschlagen...~ "Beruhige dich.. Es ist doch nichts passiert..", erwiedert er flüsternd auf meine Entschuldigung und zieht mich mit der rechten Hand an meiner Taille näher an sich, während er mit dem Daumen der linken Hand, die sich an meinem Hinterkopf befindet, sachte über diesen streicht. Nach einigen Sekunden meint er, dass wir uns schnell die Waffen der Wachen nehmen sollten bevor diese aufwachen. Genau das tun wir dann auch; um sicher zu gehen, dass sie den anderen nicht Beschied geben können, tragen wir einen in den Raum, in dem Legolas war, und den anderen in meinen. Die Türen schließt er dann ab und hält mir die Elbenklinge und das längere Messer hin. Sie sind längst nicht so gut, wie die, die Legolas auf unserer Reise bei sich hatte, aber dennoch effektiv. Da ich weiß, dass er mit Kurzschwertern besser umgehen kann, nehme ich mir das Messer und er sich dann das Elbenschwert. "Was hast du jetzt vor..?", frage ich ihn fast lautlos. Anstatt von einer Antwort bekomme ich bloß zu sehen, wie er einen Finger an die Lippen legt, um mir zu zeigen, dass ich leise sein soll. Als er dann meine Hand ergreift, erwachen all die kleinen Schmetterlinge in meinem Bauch zum leben und flattern herum. Ich lasse mich von ihm durch Bruchtal führen. An jeder Abbiegung bleiben wir stehen, damit er um die Ecke lugen kann, um sicher zu gehen, dass der Weg frei ist. "Dort drüben! Ich habe dort jemanden herlaufen sehen!", "Zwei sind es! Ergreift sie!", die Rufe der Wachen hallen durch die Stadt und wenig später werden wir auch schon durch die Straßen Bruchtals gehetzt. Ich bewundere Legolas dafür, dass er sich hier so gut auskennt. ~Ohne ihn wäre ich vermutlich schon wieder gefangen genommen..~ "Was wird aus unserem Plan?", rufe ich ihm dann zu. "Improvisieren!", antwortet er mir ebenfalls rufend und biegt wieder ruckartig ab. Die Elben sind uns noch immer auf den Fersen und rufen gelegentlich, dass sie nicht weit von uns entfehrnt sind und uns gesehen haben. Dann rufen sie "Der Prinz und die Prinzessin fliehen! Sie fliehen! Schneidet ihnen den Weg ab!" Ich denke, dass wir nun am Ende unserer Flucht angekommen sind, doch Legolas' guten Gehör scheint kein Schritt der anderen zu entgehen. Immer wieder findet er einen neuen Weg, um ihnen zu entkommen. Doch plötzlich tauchen drei Elben vor uns auf: Salen, Cáven und Mánagos. "Lasst uns passieren!", ruft Legolas ihnen wütend zu. Sie ziehen ihre Schwerter und kommen auf uns zu. Ich drücke noch einmal leicht seine Hand, ehe ich loslassen muss, damit wir uns verteidigen können. Zwischen zwei Häusern zu kämpfen, was wenig Platz bedeutet, ist nicht gerade einfach. Ich musste mich mit Salen messen, während Legolas es mit den anderen beiden aufnimmt. "Schade.. Du hättest es wirklich verdient länger zu leben..", sind Salen's provozierenden Worte bevor er mich angreift. Ich schaffe es ihm auszuweichen, das sogar einige Male, als dann allerdings die ganzen Verfolger bei uns ankommen, haben wir keine Chance mehr gegen sie. Sie strömen von beiden Seiten des Ganges zu uns und schneiden uns somit jeglichen Fluchtweg ab. Wiederwillig übergeben wir ihnen unsere Waffen und werden wieder einmal an den Handgelenken gefesselt. ~Das war es dann wohl..~ Ungeben von circer 50 Elben werden wir wieder in das Innere der Stadt geführt. Als wir grade nach links abbiegen und auf einen Weg gelangen, der, wenn man nach rechts sieht, einen einen Ausblick auf den Eingang Bruchtals offenbart, wendet Legolas seinen Blick auf diesen und richtet ihn erst wieder auf den Weg vor sich, als er in die entgegengesetzte Richtung gehen muss. ~Was hat er dort gesehen..~ Als wir Halt machen, befinden wir uns wieder in diesem Gebäude, das zu drei Fünfteln aus Säulen besteht und sehen dort auch schon Nessa und Lanwë nebeneinander knien. Ihre Mienen sind bedrückt und ihre Blicke zuerst auf den Boden gerichtet, allerdings heben sie ihre Köpfe, als wir auftauchen. ~Was ist hier los?~
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Ich liebe dich doch Legolas
FanfictionEve, eine Elbin aus dem Süden Mittelerdes macht sich nach einem gewaltigen Streit innerhalb ihrer Familie mit ihrer besten Freundin Nessa auf den Weg in den Westen, um dort Abenteuer zu erleben und alles vergessen zu können. Wird es ein Elb vielleic...