Als ich schon einige Kisten hin und her getragen hatte, beginnen mich meine Haare zu nerven und ich frage einige der Frauen, die hier vorbei laufen, ob sie mir ein Band geben könnten. Die ersten hatten keines dabei aber die vierte Frau, eher ein Mädchen im Alter von 17 oder 18 Jahren, konnte meine Frage dann mit einem "Ja." beantworten. "Ich danke Euch. Ich hätte es ohne nicht mehr ausgehalten.", erwiedere ich erleichtert darauf und stelle eine Kiste mit Tomaten und Salatköpfen auf den Boden. "Ich hoffe dieses ist in Ordnung.", sind ihre Worte, während sie das Band aus einer Tasche ihres schlichten Kleides, welche geschickt angenähnt wurde, kramt und es mir überreicht. "Vielen Dank. Wo kann ich Euch dann finden, um es zurück zu bringen?", frage ich sie und mache mir einen Zopf, wobei ich allerdings nur die halbe Länge meiner Haare hindurch ziehe und es dann einfach dabei belasse. ~Auf diese Art und Weise werden sie mich weniger stören..~ "Ich bin in der Küche. Ihr findet sie gleich dort.", mit ihrem Zeigefinger deutet sie auf ein etwas größeres Gebäude circer 3 Meter von hier entfehrnt. Davor stapeln sich schon die Töpfe und das Küchenzubehör, welches vermutlich noch hinen getragen wird. "In Ordnung. Dann werde ich es Euch später zurück bringen.", daraufhin verabschiedet sie sich von mir und eilt auf das Gebäude zu, während ich mich, endlich ohne die ganzen Haare im Gesicht, daran mache die Kiste wieder aufzuheben und zu meinem Ziel trage. So geht das dann weiter und irgendwann ist der erste Karren leer. Die Männer machen eine Pause und setzen sich, aber ich habe noch genug Kraft und klettere auf einen Wagen hinauf. Ein klein wenig angewiedert von dem Anblick der großen Menge an Fleisch sehe ich wieder zu dem Gemüse. Die vielen Kisten lassen nur wenig Platz, um sich an eine andere Stelle bewegen zu können, also trete ich vorsichtig in die Lücken und komme schließlich bei einer kleinen Kiste mit verschiedenen Salaten an. Ich bücke mich und reiße ein kleines Blatt ab, da ich soeben eingesehen habe, dass ich schon sehr lange nichts mehr zu mir genommen habe. Ein paar weitere verstaue ich in meiner kleinen Tasche. ~Diese paar Salatblätter werden sie wohl nicht vermissen..~ Und schon mache ich mich daran vom Karren zu springen und die erste Kiste, die in der vordersten Reihe steht, anzuheben und davonzutragen. Ich bin gerade dabei nach der zweiten zu greifen, als ich wieder einmal Aragorn's Stimme hinter mir ausmachen kann "Dürfte ich Euch vielleicht helfen?" ~Oh nein..~ Bei dem Gedanken daran, dass er gesehen hat, wie Legolas und ich uns zum ersten Mal geküsst haben, werde ich wieder rot, verstärke meinen Griff um die Kiste und drehe mich mit dieser in der Hand zu ihm um. "Das braucht Ihr nicht. Die anderen kommen gleich bestimmt auch.", sage ich und meide dabei seine Augen. "Nur weil ich ein König bin, bedeutet das noch lange nicht, dass ich nicht beim Tragen helfen kann.", nachdem er das lachend gesagt hat nimmt er mir die Holzkiste aus der Hand und bringt sie selbst zu dem runden Haus. ~Ein König der seinem Volk hilft..~ Als er wieder bei mir ankommt, wartet er erst und deutet dann mit einem Blick auf die Kisten, während ich bloß zu überrascht war. Ich schüttel schnell meinen Kopf, um mich wieder konzentrieren zu können, und reiche ihm dann die nächste Kiste. So geht das dann erstmal weiter bis die anderen Männer ihre Pause beenden und ich diesen zusammen mit dem 20 Jährigen die Kisten vom Wagen übergebe. Aragorn hilft noch immer mit, bittet mich dann aber nach nicht all zu langer Zeit mit mir reden zu können. "Natürlich.", ich lasse die kleine Ladung, die ich soeben angehoben habe, stehen, springe vom Wagen hinab und gehe etwas nervös auf ihn zu. ~Er wird bestimmt über Legolas reden wollen..~ Bei ihm angekommen beginnt er auch schon zu sprechen, zu meiner Verwunderung jedoch auf elbisch "Du solltest vielleicht etwas über Legolas erfahren..", mein Gesichtsausdruck ändert sich jetzt von nervös zu verwirrt, "Er war bereits ein Mal verliebt.. Diese Elbin hat..", um zu zeigen, dass ich die Geschichte schon kenne, beende ich seinen Satz, "Seine Gefühle nicht erwiedert.. Ich weiß es bereits.." Kurz sagt keiner ein Wort, doch dann spricht er mit ernster Stimme "Es hat mich sehr gewundert, als er mir von dir erzählt hat. Nun ja.. Es ist ja bekannt, dass Elben das Herz beinanhe wirklich gebrochen wird, sollte dieser Fall eintreten und deshalb wundert es mich sehr, dass ihr jetzt.. Eine Beziehung führt." Er legt eine kurze Pause ein, ehe er fast flehend zu mir sieht und ich nicht anders kann, als seinem Blick Stand zu halten "Tu ihm das nicht an. Du bedeutest ihm wirklich viel, mehr als sein eigenes Leben. Als er begann seine Gefühle für dich zu akzeptieren, ist er auch sogleich das Risiko eingegangen sein Leben zu verlieren.. Daher bitte ich dich zu tiefst darum ihm nicht das selbe anzutun, wie es Tauriel getan hat." Ich weiß erstmal nicht was ich darauf antworten kann. "Ich verstehe deine Sorgen-", da er bei mir die persönlichere Form genutzt hat, beschließe ich es ihm gleich zu tun, "-, Aragorn. Nur könnte ich niemals so handeln wie sie. Ich könnte niemals daran denken soetwas zu tun, selbst wenn mein Leben von dieser Entscheidung abhängen würde. Weißt du ich habe keine guten Erfahrungen mit Männern gemacht - nicht solche wie du jetzt vielleicht denkst; ich stand des öfteren kurz davor zwangsverheiratet zu werden - aber.. Er ist anders.. Ich konnte ihm irgenwie sofort vertrauen.. Alles kann ich ihm anvertrauen.. Er ist einfach jemand ganz besonderes für mich, den ich am liebsten niemals gehen lassen möchte..", beende ich schließlich meine kitschige Antwort auf seine Sorgen. Jedoch erwiedert er nichts darauf; was mich sehr verwirrt ist die Tatsache, dass er an mir vorbei sieht. Also drehe ich mich um, um sehen zu können wen oder was er dort ansieht und dieser jemand verschlägt mir die Sprache. Legolas steht dort und ich weiß nicht einmal wie lange er das schon tut. Unwillkürlich nehmen meine Wangen ein helles Rot an, als mir sein breites Lächeln verrät, dass er vermutlich jedes einzelne meiner Worte mitbekommen hat. "Ich lasse euch dann mal alleine...", und somit stehen wir jetzt alleine hier, während die anderen nicht weit von uns entfehrnt arbeiten und uns komisch ansehen. Ich bin unfähig etwas zu sagen, also bleibt mir nichts anderes übrig, als Legolas bloß schüchtern entgegen zu sehen und darauf zu warten, dass er etwas sagt. Er scheint in Gedanken zu sein, aber ich kann mir denken, dass es darum geht, was ich vorhin gesagt habe. "Le melin..", leise murmelt er diese zwei Worte, ehe er sich vorlehnt und ich zum dritten Mal in meinem Leben und an diesem Tag in den Genuss komme von ihm geküsst zu werden, dieses Mal jedoch leider nur einige Sekunden lang. ~Wie ungewohnt das alles noch für mich ist.. Ich meine: Es ist schon lange her, seit wir einander von den Gefühlen, die wir empfinden, erzählt haben, aber das ganze hier ist was anderes.. Was schönes, neues..~ Nun kann ich mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen und sage ihm das selbe, das ich auch von ihm gehört habe. Daraufhin ruft Legolas an die Arbeiter gewandet "Dürfte ich mir eure Unterstützung ausleihen?" "Natürlich!", erwiedert der junge Mann, der mir auch gesagt hat was ich tun soll, lachend darauf und bedankt sich nocheinmal für meine Hilfe. Kaum hat dieser das gesagt ergreift Legolas meine Hand und führt mich von dem kleinen Platz weg. "Warte, Legolas. Ich muss dieses Band noch zurückbringen.", erinnere ich mich noch daran, "Ich beeile mich auch, versprochen." Als er mich dann gehen lässt, mache ich mich auf den Weg zu der Küche und löse das Band, während ich gehe, aus meinen Haaren. Es dauert nicht lange bis ich bei dem großen Gebäude, welches wie viele andere zum großen Teil aus Säulen besteht, ankomme und eintrete. "Hallo..?", frage ich etwas lauter, woraufhin das Poltern vieler metallener Gegenstände zu hören ist und eine junge, weibliche Stimme flucht. Schnunzeld erblicke ich das Mädchen, das gerade einige Sachen von Boden aufheben muss und gehe zu ihr "Ich bitte um Verzeihung.. Ich wollte Euch nur das Band zurück geben und Euch nicht erschrecken." Ich halte ihr das Band hin und sie ergreift es dann schnell "Schon in Ordnung." Da sie sich wieder ihrer Arbeit widmet und Legolas auf mich wartet verabschiede ich mich und eile wieder zu ihm. "Wir können weiter.", lächelnd nehme ich seine Hand und werde kurz darauf auch schon weitergeführt. Überall wo wir hergehen sehen uns die Menschen, aber auch einige wenige Elben, lächelnd entgegen, wobei ihre Blicke meistens auf unseren Händen liegen. "Wohin gehen wir eigentlich?", frage ich nach einigen Momenten und sehe ihn von der Seite an. "Ich glaube, dass du gerne sehen würdest wie unser Zimmer aussieht, also dachte ich mir, dass ich dich dorthin bringe.", antwortet er dann und bleibt stehen. Als ich ihn fragend ansehe, deutet er mit einem kurzen Nicken nach rechts und somit auf eine Tür, die mir nur all zu bekannt ist. "Hier warst du doch, während unserer... Gefangenschaft...", stelle ich fest und drücke seine Hand ein wenig mehr. "Das war erinmal, aber diese Zeit ist endgültig vorbei.", mit diesen Worten geht er zur Zimmertür und drückt diese auf, ehe wir hinein gehen. Es ist mir zwar sehr unwohl hier zu sein, aber Legolas gibt mir mehr als genug Sicherheit. Mein Blick schweift durch das Zimmer und bleibt sofort bei der Glasscheibe in der rechten Wand stehen. Die damit verbundenen Erinnerungen zaubern mir ein breites Lächeln aufs Gesicht und ich muss einfach darauf zugehen. Als ich hindurch sehe, kann ich in das andere, "mein", Zimmer sehen und entdecke dort jemand ganz besonderen. Nessa liegt schlafend in dem Bett dort und Lanwë wirft den Portraits von Alagos, die inzwischen zerstört auf einem Haufen am Bettende liegen, hasserfüllte Blicke zu, wenn er mal nicht zu seiner Seelenverwandten sieht. "Die beiden sind so süß zusammen..", murmel ich leise vor mich hin und denke an unsere erste Begegnung in dem kleinen Waldstück. Da Legolas nichts gesagt hat, drehe ich mich zu ihm um und sehe ihn dort in aller Ruhe stehen. "Stimmt etwas nicht?", frage ich vorsichtshalber nach und nähere mich ihm bis ich vor ihm stehe. "Alles ist in Ordnung..", leise antwortet er mir bevor er mich an sich zieht. "Bist du dir sicher?", frage ich nach und erwiedere seine Umarmung, wenn auch ein wenig verwirrt. ~Warum er wohl auf einmal so sentimental ist..?~ "Eve?", fragt er dann einige Augenblicke später und löst sich um ein wenig von mir. "Ja?", stelle ich noch immer ein wenig verwundert die Gegenfrage. Er scheint ein wenig nervös zu sein, als er beginnt zu reden "Ich muss dich etwas wichtiges fragen."
DU LIEST GERADE
Ich liebe dich doch Legolas
Fiksi PenggemarEve, eine Elbin aus dem Süden Mittelerdes macht sich nach einem gewaltigen Streit innerhalb ihrer Familie mit ihrer besten Freundin Nessa auf den Weg in den Westen, um dort Abenteuer zu erleben und alles vergessen zu können. Wird es ein Elb vielleic...