Kapitel 1

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"Piep piep piep", scheiß Wecker, sei doch leise. Nörgelnd schaltete ich mein Wecker aus und guckte müde auf die Uhr. 8:45 Was? Scheiße! Erschrocken stand ich auf und machte mich schnell fertig. Ich hab um 9:15 Uhr ein Vorstellungsgespräch und habe nur noch eine halbe Stunde Zeit. Eigentlich bin ich doch immer pünktlich. Fürs Duschen hab ich jetzt keine Zeit. Gott sei Dank war ich gestern Abend duschen. Da ich immer vorbereitete bin, habe ich gestern Abend schon meine Klamotten raus gelegt, sodass ich mich sofort anziehen kann. Ich schminkte mich noch schnell etwas und sprühe mir etwas Parfüm auf, schon bin ich fertig.

Ich zog mir meinen Blazer an, nahm meine Tasche, mein Handy und meine Schlüssel und rannte die Treppen hinunter. Am Auto angekommen schnallte ich mich schnell an und schaltete den Motor an. Fuck warum startet das Auto nicht "AAAAAAAAAH", schrie ich so laut ich konnte. Plötzlich klopfte es an meine Fensterscheibe. Ich guckte wütend zu Seite und sah meinen Nachbarn und meinen Cousin Murat, beruhig dich Rüya chill. Ich schnallte mich ab, nahm meine Tasche und stieg aus. "Alles okay Rüya?", fragte mich Murat besorgt "Murat du hast mich ja lieb ne", er nickte und ich redete weiter "mein Auto will nicht wie ich es will bitte kümmre dich drum ich hab ein Vorstellungsgespräch und komme zu spät. Hab dich lieb", ich schmiss ihm die Autoschlüssel zu und lief durch die Straßen.

Als ich unterwegs ein Taxi sah hielte ich es an und stieg ein. Im selben Moment stieg auch ein Mann im Anzug ein. Ich guckte ihn perplext an, worauf er mich fragend anguckte. "Raus", zischte ich ihn an und zeigte mit meinem Finger auf die Tür. Er fing an zu lachen und zog seine Sonnenbrille aus "Sie sind in mein Taxi eingestiegen junges Fräulein", also heute ist einfach nicht mein Tag.  "hören Sie, ich hab ein super wichtiges Vorstellungsgespräch. Könnten Sie sich nicht ein anderes Taxi nehmen, bitte", bettelte ich ihn an. Er lehnte sich gelassen nach hinten und schüttelte mit seinem Kopf. Beruhig dich Rüya, bleib ganz ruhig. Er fing an, mich mit seinem Lachen zu provozieren, was mich noch wütender machte. "JETZT HÖREN SIE MIR MAL ZU, ICH HAB DIESES TAXI ZUERST GESEHEN. ALSO STEIGEN SIE AUS! ICH BIN SCHON ZU SPÄT!", schrie ich. "Wohin müssen Sie denn?", fragte er mich gelassen. Das gibt es nicht, er bleibt immer noch so locker. Woher hatte er die Ruhe? Ich sagte ihm wohin ich musste und es stellte sich heraus das er auch dahin will.

Der Taxifahrer fuhr uns gemeinsam zu der Adresse die ich ihm gab. Als wir ankamen holte ich aus meinem Portmonee ein 20€ Schein raus, doch der Mann gab ihm ein 50€ Schein und sagte, das er für uns beide bezahlt. Der Mann bringt das Fass zum Überlaufen. Wütend drehte ich mich nach hinten, aber er war nicht mehr da. Ich bedanke mich bei dem Taxifahrer und stieg aus. Den Mann, der eben noch im Taxi saß, sah ich nicht mehr. Scheiß drauf Rüya. Du hast ein Vorstellungsgespräch. Beeil dich dachte ich mir nur und rannte in die Firma rein.

"Hallo ich bin Frau Demirbaş, ich hab ein Vorstellungsgespräch", sagte ich zu der alten Dame am Empfang. "Liebes, du bist etwas zu spät, kann das sein?", ich nickte traurig und erzählte ihr was alles passiert ist "oh das ich aber ein schlechter Start in den Tag", ich nickte und stand den Tränen nah "mal gucken was sich machen lässt", sagte sie und tippte irgendetwas in den Computer, dann rief sie jemanden an. Nach zehn Minuten sagte sie das ich schnell in den fünften Stock fahren soll und in den dritten Konferenzraum gehen soll. Dort würde man mich dann erwarten.

Ich bedankte mich mehrmals bei der alten Dame und fuhr in den fünften Stock. Unterwegs sprach ich innerlich alle Gebet auf die ich als kleines Kind gelernt hatte und betete dafür das alles glatt läuft. Vor dem Konferenzzimmer blieb ich stehen und atmete nochmal tief ein und aus und klopfte dann an. Als ich ein "herein" hörte, ging ich rein. In dem Raum befand sich ein Riesen großer schwarzer Tisch und um ehrlich zu sein macht es mir Angst. Alles ist so dunkel und die Person mit der ich mein Vorstellungsgespräch habe sitzt mit dem Rücken zu mir.

"Setzten Sie sich doch Frau Demirbaş" , irgendwie kam mir die Stimme bekannt vor, aber ich konnte sie niemanden zuordnen. Ich machte das was man von mir verlangte und setzte mich hin. Langsam drehte sich die Person um und als ich dann die Person sah, wusste ich auch sofort wem die Stimme gehörte. Der Mann, dem ich im Taxi angeschrien habe. Ich ließ mein Kopf auf den Tisch fallen. "Fuck", sagte ich so leise das nur ich es hören konnte. Ich hab den Job nicht, ich kann wieder nach Düsseldorf zu meinen Eltern ziehen und im Büro von meinem Vater arbeiten, dachte ich mir nur.

Ein Chef zum verliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt