Kapitel 77

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Seit einigen Wochen geht Ömer wieder ganz normal arbeiten, er hat es mittlerweile eingesehene das ich nur schwanger bin und nicht krank bin. Wenn es mir aber, wirklich schlecht geht dann bleibt er zu Hause, was ich dann aber auch akzeptiere. Natürlich hatte er aber auch eine Voraussetzung, er will mich jede Stunde zwei mal anrufen wenn ich mal nicht ran gehe kommt er nach Hause, wenn es mir schlecht geht dann kommt er nach Hause, wenn ich mich schlecht anhöre dann kommt er auch nach Hause, eigentlich kommt er sofort nach Hause wenn er das Gefühl hat das es mir schlecht geht. Heute ging es mir aber sehr gut, weshalb Ömer sich dann auch fertig machte und da mir langweilig wurde beobachtete ich ihn. Er ließ sogar die Badezimmer Tür auf, damit ich ihn beim Gesicht rasieren zugucken kann.

"Das ich mal eine Zuschauerin haben werde, hätte ich nie im Leben gedacht", sagte Ömer lachend "lach nicht so viel, nachher schneidest du dich", schimpfte ich und zog die Decke bis zu meinen Schulter "ist dir kalt?", hörte ich ihn besorgt fragend. Ich schüttelte mein Kopf und gähnte "ich bin müde", die Uhr, die auf meiner Kommode stand verriet mir das es gerade mal sieben Uhr ist. Wenn man sich die ganze Nacht übergibt und dann nicht einmal schlafen kann ist es ganz normal, ich hab mich auch im Gästezimmer hingelegte damit Ömer wenigsten ausschlafen kann. "Ich weiß das du dich die ganze Nacht übergeben musstest", er kam zu mir und setzte sich auf die Bettkante.

"Melegim du musst nicht wo anders schlafen, damit ich ungestört schlafen kann außerdem konnte ich nicht schlafen, weil du nicht neben mir lagst", beendete er sein Satz. Dabei legte er seine Hand auf meine Wange, müde lächelte ich ihn an und steckte mich um ihm ein Kuss zugeben. Vorsichtig drückte Ömer mich weg, obwohl ich ihn gerne länger geküsst hätte "wenn du mich weiter so stürmisch küsst, halte ich es nicht weiter aus und komme zu spät zu meinem Meeting" "für das was du vorhast, bin ich viel zu erschöpft", erklärte ich ihm und guckte ihn müde an. "Schlaf jetzt", flüsterte er und gab mir einen letzten Kuss auf meine Stirn. Obwohl ich ihm noch beim umziehen zugucken wollte, fielen mir die Augen zu und schlief ein.

Als ich das nächste mal aufstand, streckte ich mich gut gelaunt auf und ging ins Badezimmer, um zu duschen. Im Badezimmer zog ich mich aus und legte meine Hand auf mein Bauch, um mit der kleinen Blase zu reden "so kleine Blase jetzt gehen wir duschen", informierte ich ihn. Dabei fing ich selber anzulachen "ich rede gerade selber mit meinem ungeborenen Kind", sagte ich lachend zu mir selbst. Nach einer ausgiebigen Dusche, stellte ich mich in einem Badetuch gewickelt vor dem Spiegel. Gerade als ich den Spiegelschrank öffnete, fiel mir ein Zettel auf der an der Spiegeltür klebte.

Bitte ruf mich an wenn du wach bist

Lächelnd schüttelte ich meinen Kopf und cremte mich erst einmal ein. Nachdem ich mir auch die Zähne geputzt, die Haare geföhnt habe und mir meine Unterwäsche angezogen, rief ich im Schlafzimmer Ömer an. "Hallo Askim", rief ich glücklich in den Hörer und stellte mich vor meinen Kleiderschrank "Merhaba Melek yüzlüm" ( Hallo mein Engel Gesicht), ich fing anzulachen und fragte ihn was er so macht "ich bin gerade in einem Meeting", geschockt hielte ich mir mein Mund zu. Ich hätte ihn vielleicht doch später anrufen sollen, dachte ich mir. "Alles okay bei dir?", riss mich Ömers Stimme zurück zur Realität "Schatz ich ruf dich später an okay", bereit aufzulegen, wartete ich auf seine Antwort "du brauchst nicht aufzulegen", sagte Ömer "fünf Minuten Pause, meine Herren", hörte ich noch.

"Du hast doch jetzt nicht wegen mir dein Meeting unterbrochen oder?", fragte ich ihn etwas verwirrt "doch für dich würde ich alles tun, dass weißt du doch", ich lächelte vor mich hin und streichelte meinen Bauch. So langsam sieht man es mir auch an das ich schwanger bin, mittlerweile bin ich ja auch im fünften Monat. "Wie geht es der kleinen Blase", fragte er mich lachend. Ömer nennt unsern Kind auch kleine Blase, er fand es so lustig das er dann auch damit anfing. "Gut, ich glaube aber es hat Hunger", immer noch auf der Suche nach etwas bequemes, durchstöberte ich mein Kleiderschrank "dann geh was essen, wir wollen doch nicht das die kleine Blase verhungern muss", sagte er mit einem strengen Ton. Ich verdrehte meine Augen und versicherte ihm das ich, sobald ich mich angezogen habe, etwas essen werde. "Ich leg jetzt auf Askim, viel Spaß bei deinem Meeting", er erwähnte noch einmal das ich was essen soll und verlangte auch ein Bild von dem was ich esse "okay Ömer, bye", danach legte ich auch auf bevor er sich wiederholt.

Nachdem ich mir auch etwas zum anziehen gefunden habe, lief ich trällernd runter auf dem direkten Weg in die Küche. In der Küche bereitete ich mich ein kleines Frühstück vor, was ich dann genüsslich aß, nachdem ich Ömer davon ein Bild geschickt habe. Als ich mit meinem Frühstück fertig wurde, entschied ich mich dafür das Haus ma sauber zu machen, auch wenn es Ömer mir verboten hat. Das Haus kann ja schlecht dreckig bleiben, mit diesem Gedanke fing ich erst oben an sauber zu machen. Nach einer Stunde mühsames aufräumen, blieb in der oberen Etage nur noch unser Schlafzimmer. Ich nahm mein iPad mit, dass mir Ömer zum Geburtstag geschenkt hat, und lief damit ins Schlafzimmer. Zuerst nahm ich mir unser Badezimmer vor. Dort sauber zumachen ging schnell, als ich dort dann fertig wurde ging ich ins Schlafzimmer und wechselte erst einmal die Bettwäsche, davor öffnete ich alle Fenster auch wenn wir Mitte Februar haben und es kalt es.

Ich hasse es wenn man, dass Schlafzimmer nicht lüftet. Die dreckige Bettwäsche die ich auf dem Boden schmiß hob ich dann mühsam auf. Plötzlich sah ich meine Box unterm Bett und zog sie raus. "Oh mein Gott das hab ich ja total vergessen", sagte ich lachend und hob den Deckel der Box. Es ist eine große schwarze Box, in der ich alle meine Erinnerungen sammele. Meine alten Tagebücher, Fotoalben, kleine Andenken an meine Vergangenheit, mein Lieblingsfilm aus meiner Kindheit und noch vieles mehr. Ich hab auch ein paar Sachen vor mir und Ömer in der Box, Sachen die er mir geschenkt hat ich hab sogar noch ein Brief den er mir geschrieben hat in der Box, angeblich sollte er romantisch sein, aber es war alles andere als romantisch.

"Askim wo bist du?", hörte ich auf einmal Ömer schreien. Verwirrt guckte ich auf die Uhr, die auf der Kommode steht, und sah das es schon 17 Uhr ist "Im Schlafzimmer Hayatim" (mein Leben), schrie ich ebenfalls. Sofort hörte man wie er die Treppen hochkommt, hoffentlich hat er sich die Schuhe ausgezogen dachte ich mir nur dabei. Während ich die Schritte von Ömer hörte, durchstöberte ich weiterhin meine große schwarze Box. "Was machst du da?", hörte ich Ömer fragen und hob mein Kopf in die Richtung seiner Stimme "ich hab beim aufräumen meine Box gefunden, die in der ich alle Erinnerungen sammele", erzählte ich ihm und zeigte ihm dann auch ein paar Sachen. Ömer wurde neugierig und setzte sich zu mir auf den Boden, um den Inhalt der Box zu studieren. "Schatz kannst du dich wenigstens aufs Bett setzten, der Boden ist kalt nicht das du nachher krank wirst", seine überfürsorgliche Art wird er wohl immer beibehalten "Schatz ich hab die Bodenheizung angemacht", informierte ich ihn und ließ es dabei. Wir gucken uns dann ganzen Inhalt der Box an, wobei ich Ömer dann auch noch ein paar Geschichten dazu erzählte.

Als ich dann plötzlich mein altes Handy fand, dessen Display kaputt war, guckte ich Ömer an. "Das ist das Handy, was mir immer so oft runter gefallen ist", er wusste sofort was ich meine und setzte sich hinter meinen Rücken. "Ich bin so glücklich das dein Handy immer runter gefallen ist, somit hab ich dir ein neues kaufen können und dich immer ausspionieren können", sagte er grinsend und umarmte mich von hinten. "Du bist so ein arsch", lachend klatschte ich ihm leicht gegen sein Oberschenkel und guckte mir mit Ömer den Rest der Box an.

Ein Chef zum verliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt