Kapitel 80

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"Hatschi", schniefend zog ich die Decke hoch bis zu meiner Schulter. "Ich hab dir gesagt Föhn dir die Haare, aber nein meine Frau hört ja nicht auf mich", beschwerte sich Ömer. Genervt seufzte ich aus und versuchte dabei Ömer zu überhören. Gestern bin ich mit nassen Haaren ins Krankenhaus gefahren, weil meine Schwester und meine Schwägerin gleichzeitig die Kinder zur Welt gebracht haben. "Hatschi", Ömer schüttelte sein Kopf und setzte sich zu mir "hast du Fieber?", ich legte mir mein Handrücken auf meine Stirn, um mit meine. Scheiße, meine Stirn ist leicht erhitzt. Wenn ich das jetzt sage, dann rastet Ömer garantiert aus. "Und?", ich schüttelte einfach nur mein Kopf und grinste. "Du bist aber rot im Gesicht", unglaubwürdig guckte Ömer mich an und wollte sich selber sicher gehen. Er streckte seine Hand nach meiner Stirn und wollte, so meine Temperatur messen.

Ich wichte aus und versuchte ihn das ich kein Fieber habe. "Lügst du mich jetzt an?", lächelnd schüttelte ich meinen Kopf und wollte aufstehen, war aber zu schwach und konnte mich nicht bewegen. "Musst du nicht arbeiten oder so?", genervt drehte ich mich um und nahm mein Handy in die Hand. Plötzlich riss mir Ömer mein Handy aus meiner Hand und guckte mich böse an "ich werde garantiert nicht arbeiten gehen, was für ein Mann wäre ich wenn ich meine Frau krank zu Hause lasse", ich seufzte genervt aus, um Ömer zu zeigen das er mich nervt. "Ich ruf jetzt beim Arzt an" "Ömer du übertreibst, es ist nur eine kleine Erkältung", sagte ich mit einer verstopfen Nase.

Er zog seine Augenbrauen hoch und guckte mich böse an. "Okay ruf den Arzt", sagte ich genervt zu Ömer und ließ alles auf mich zukommen. "Ich hab ihn schon angerufen er müsste gleich kommen", und im selben Moment klingelte es auch. "Was", flüstert ich entsetzt. Wann bitte hat er den Arzt angerufen, fragte ich mich selbst. Dann kamen auch schon die beiden Herren. "Hallo Frau Özyavas", begrüßte mich der Arzt freundlich, wobei er mir auch seine Hand reichte. Ich schüttelte freundlich seine Hand, und begrüßte den Arzt zurück. Nach einer kurzen Kontrollen, Absprache und betasten meines Halses stand eins fest, ein paar Tage Bettruhe.

Ömer nickte eifrig und versprach dem Arzt, dass er sich um mich kümmern wird. Dann schrieb der Arzt mir doch Medikamenten auf die, die ich auch während einer Schwangerschaft nehmen darf und verließ dann das Haus. "Bist du jetzt zu Frieden?", fragte ich ihn genervt und verkreuzte meine Arme vor meiner Brust. "Mir wäre es lieber wenn du nicht krank wärst aber so geht es auch, immerhin kannst du jetzt nicht mehr weg und musst dich ausruhen", er setzte sich zu mir und guckte sich das Rezept vom Arzt an. "Am besten schläfst du jetzt etwas, während ich dir deine Medikamenten hole", fügte er noch hinzu. "Ich komme mit", beschloss von meinem Vorhaben legte ich die Decke zurück und wollte aufstehen "du bleibst schön liegen, du hast den Arzt gehört", erinnerte mich Ömer an die Worte des Arztes "Ömer mir ist zu Hause langweilig und außerdem können wir ja auch kurz ins Krankenhaus und die Babys sehen", ich setzte meinen besten Blick auf, damit er nicht nein sagen kann. Aber wenn es um meine Gesundheit geht kennt der Herr kein Spaß "nein Rüya du bleibst hier, ich geh auch nicht weg", sagte er ihn einem strengen Ton und stand auf.

Nachdem er mich wieder mit der Decke eingepackt hat, verließ er das Wohnzimmer und ging in die Küche um zu telefonieren. Ich hasse es krank zu sein, was soll ich jetzt bitte machen? Gelangweilt nahm ich mein Handy in die Hand, zuerst erstellte ich eine Gruppe mit meiner Schwägerin und meiner Schwester, damit ich mir meine und deren Langeweile vertreiben kann. Wir schrieben eine halbe Ewigkeit und beide schickten mir Bilder von den kleinen, meine Schwester hat einen Mädchen bekommen und meine Schwägerin einen Sohn. Leyla heißt die kleine und der kleine heißt Mecnun. Ich musste etwas schmunzeln als ich die Namen erfuhr, da die Namen sehr berühmt sind und sie zu einer sehr süßen Liebesgeschichte gehören. "Leg mal jetzt bitte dein Handy weg", beschwerte sich Ömer plötzlich "warst du nicht gerade noch oben im Arbeitszimmer?", fragte ich ihn verwirrt und guckte nach oben in die Richtung seines Arbeitszimmer.

"Ja war ich, hab alles schnell erledigt damit ich mich um meine Frau kümmern kann, aber sie hat ja nur ihr Handy in der Hand", lachend schüttelte ich mein Kopf und schrieb den Mädels das ich mein Handy weglege, damit ich noch etwas Zeit mit meinem Mann verbringen kann.

Genieß es noch solange du es kannst

Antwortete meine Schwester darauf. Ich wollte sie noch fragen wie sie es meint, aber Ömer reagierte noch schnell und nahm mir mein Handy weg. Plötzlich klingelte sein Handy, er guckte erst aufs Display dann in meinen Augen und dann wieder auf sein Handy. Auf einmal stand er dann auf und ging zügig nach oben "ich komme gleich", rief er noch. Perplex guckt ich ihn hinterher und verstand seine hektische Reaktionen nicht. Da ich mich dann auch nicht mehr mit meinem Handy beschäftigen wollte, stand ich nach mühsamen versuchen auf und begab mich in die Küche mit der Decke über meiner Schulter.

Ömer hat mir gestern Abend noch Donuts gekauft, da mir dann aber wieder plötzlich schlecht würde konnte ich die Donuts nicht essen. In der Küche machte ich mich auf die suche nach den Donuts, die ich dann aber auch schnell fand. Ich nahm mir einfach alle Donuts und eine große Wasserflasche mit und lief wieder zurück ins Wohnzimmer. Mit der Fernbedienung in der Hand und in der anderen ein Donut, schaltete ich mich von Kanal zu Kanal. Als ich dann auf die Uhr guckte fragte ich mich wo Ömer bleibt, er wollte doch nur kurz telefonieren. Da ich nicht nach oben kann, weil es mich sehr viel Aufwand und sehr viel Kraft kostet entschied ich mich von unten zu laschen. Ich schaltete den Fernsehen auf stumm und versuchte was zu hören, aber außer mehrere herzlicher Gelächter hörte ich nicht. Mit wem bitte lacht er?

Neugierig stand ich auf und machte mich auf den Weg nach oben. Doch genau, als ich die erste Stufe hochsteigen wollte kam Ömer aus unsern Schlafzimmer und sah mich. "Was machst du da?", fragte er mich und stand oben vor der Treppen mit den Händen in der Hüfte gestemmt. "Ich wollte zu dir", ich lächelte ihn süß an und versuchte unschuldig auszusehen, was auch klappte. "Ist das nicht dein neuer Anzug?", fragte ich ihn verwirrt, nachdem ich mir Ömer genauer angeguckt habe. Er hatte vorhin nur, eine Jeans und ein T-Shirt an. "Und warte mal hast du auch dein neues Parfum was mir so gefallen hat drauf?", da dieses Parfum zu stark aufgetragen war wurde mir schlecht, weswegen ich auch schnell zur Toilette lief.

Eigentlich bin ich es gewohnt das Ömer mit hinterher kommt, aber diesmal kam er mir nicht hinterher. Nachdem ich mir dann mein Mund ausgespült habe und mir mein Gesicht gewaschen habe, lief ich zurück ins Wohnzimmer. "Alles okay?", fragte er mich nebenbei während er mit seinem Handy beschäftigt war "nein", motzte ich wie ein kleines Kind. Er guckte mich kurz von oben nach unten an, wendete sich dann aber viel interessierter an sein Handy. "Ich geh dir deine Medikamenten holen", total verwirrt von seinem Verhalten nahm ich ihm den Rezept vom Arzt aus der Hand "und das erledigst du in einem Anzug?", fragte ich ihn misstrauisch. "Ich zieh doch nur Anzüge an", versuchte er sich zu verteidigen, aber nicht mit mir.

"Ich komme mit", behaarte ich drauf und stellte mich von ihn "nein du bleibst hier ich bleib nicht lange weg", immer noch misstrauisch gab ich ihm zögernd das Rezept "außerdem sollst du dich ausruhen, wir wollen doch das es der kleinen Blase gut geht", er gab mir schnell einen Kuss auf die Stirn und lief zur Wohnungstür "ach ja du solltest dich so langsam für eins der Häuser entscheiden", ohne das ich drauf antworten kann, war er auch schon weg. Irgendwie hab ich ein komisches Gefühl. Nachdenklich setzte ich mich auf die Couch und nahm die ganzen Mappen mit den Hausbeschreibungen und alles in die Hand um mir ein Haus auszusuchen, nebenbei aß ich doch noch die Donuts nicht weil ich hungern hatte sondern ehr aus Langeweile.

Ein Chef zum verliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt