★Kapitel 60★

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"Würdest du mir mal etwas vortanzen?", fragte ich Hwang, welcher so tat, als hätte er mich nicht gehört. Wenn es um das Thema tanzen ging, blockte er ab, obwohl seine Mutter mir erzählte, wie sehr er es liebt. Ich seufzte kurz, dann stand ich von der Couch auf und lief rüber zu Hwang. "Komm bitte~ weißt du meint Freund tanzt auch, vielleicht-" - "HÖR ENDLICH AUF!" , schrie er mich an und ich erstarrte kurzzeitig. Seine Mutter kam aus der Küche und wollte, dass ihr Sohn sich entschuldigt. Leise sagte ich, dass es mein Fehler war und ging zurück zur Couch. Sein Vater kam in dem Moment rein. Er sah ziehmlich gestresst aus und verzog sich auch gleich in sein Arbeitszimmer.
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"Hwang, bring doch bitte den Müll raus" , bat ihn seine Mutter. Ich sprang auf und wollte mich etwas nützlich machen, also nahm ich den Müll. "Ich mach das schon", sagte ich lächelnd. Hwang's Mutter meinte, dass er mich wenigstens begleiten sollte, da es schon dunkel ist. So weit ist es bis zu den Mülltonnen nun auch nicht. Schweigsam lief er neben mir her. Wieder versuchte ich mein Glück "Niemand sieht dich.. " Er sah mich an. "und danach lässt du dieses Thema , versprochen?" Ich hatte keine andere Wahl, wenn ich ihn tanzen sehen wollte. Ich nickte eifrig.
Im Licht einer Straßenlaterne begann er seinen Körper zu bewegen. Mit Musik und etwas training wäre er sicher ein super Tänzer.
Es schien als wollte er gar nicht mehr aufhören. Er war nicht mehr hier mit seinen Gedanken, sondern irgendwo weit weg, wo er seine Sorgen wegtanzt und glücklich ist. Die Einstellung seines Vaters bedrückte mich schon etwas. Warum kann dieser keinen anderen Nachfolger finden?
Als Hwang wieder in diese Welt zurück gefunden hatte und stoppte, lobte ich ihn freudestrahlend. Er wollte es natürlich nicht hören. "Du solltest dir eine Chance geben und zur Audition gehen" - "Du hast es versprochen, jetzt halte es auch." , sagte er kalt und ging in Richtung des Hauses zurück. Seufzend folgte ich ihm.
Kaum waren wir im Haus, kam Hwang's Vater auf ihn zu und verpasste ihm eine Ohrfeige. Geschockt stand ich da, hielt die Hand vorm Mund. Sein Vater war erzürnt und hielt den Zettel von der Audition hoch. "Hatten wir das nicht geklärt?! Nur Idioten verfolgen solch einen albernen Traum! " - "Entschuldigen Sie ", mischte ich mich ohne nachzudenken ein, "Hwang ist wirklich talentiert und hat auf jeden Fall eine Chance verdient." Krimmig sah mich der Herr des Hauses an. "So? Wenn das so ist, dann ist er nicht länger mein Sohn und gehört nicht zu dieser Familie" Diese kalten Worte schockten mich. Woe konnte man sein eigenes Kind verstoßen? Automatisch legte ich meine Hände auf meinen Bauch.
"Hyung?" Hwang's kleiner Bruder war aufgewacht und runter gekommen. Die Mutter, die wusste, dass sie machtlos war, ging zu ihrem jüngeren Sohn, um ihn wieder ihns Bett zu bringen.
"Vater.." , fing Hwang an, wurde jedoch unterbrochen von einer weiteren Ohrfeige und der Aussage, dass er nicht mehr das Recht habe ihn so zu nennen. Er habe ihn sehr enttäuscht.
Mir stiegen bei dem Anblick, wie ein Elternteil sein Fleisch&Blut schlagen konnte, die Tränen in die Augen. "GEH MIR AUS DEN AUGEN" , schrie der Mann. Hwang ging auf die Knie, um Verzeihung zu bitten. Sein Vater beachtete ihn nicht weiter und verzog sich wieder in einem der Räume in diesem Haus.
Ich legte meine Hand auf seine Schulter und wollte gerade anfangen zu sprechen, da schlug er meine Hand weg und schrie, dass ich ihn in Ruhe lassen soll. Daraufhin rannte er auf sein Zimmer und schloss sich ein. Ich hab den Zettel vom Boden auf und suchte mir einen Stift.

Es tut mir leid, dass dein Vater so reagiert hat. Als ich dich heute tanzen sehen hab, erkannte ich, dass du in deinem Element bist, dass es das ist, was dich glücklich macht. Sollte man den Dingen, die einen glücklich machen nicht folgen? Solange eine Chance besteht, lohnt es sich doch auch ein Risiko einzugehen? Ich werde dich auf jedenfall unterstützen, solltest du dich dafür entscheiden. Auch deine Mutter ist auf deiner Seite und sollte dein Vater dich erstmal tanzen sehen wird er es vielleicht verstehen. Wenn nicht, dann nutz diese Gelegenheit doch ihm zu beweisen, dass es nicht nur ein alberner Traum ist.

Nachdem ich das auf die Rückseite geschrieben hatte, schob ich es unter Hwang's Zimmertür durch.

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"Du willst schon gehen, Hyunae? ", fragte mich Hwang's Mutter und ich wusste, dass sie wollte, dass ich noch etwas länger hier bleiben wollte. Die Frau ist einsam, aber ich konnte nicht ewig hier bleiben. Ich muss zu Jiyong zurück. Nach allem was passiert ist und was er für mich getan hat, ich muss zu ihm zurück. "Da lässt sich wohl nichts machen..pass gut auf dich und dein Baby auf und melde dich doch mal" Sie verabschiedete sich von mir an der Tür, als ein "Warte!" kam. Wir drehten uns um. Da stand Hwang mit einem Rucksack.
"Ich komme mit nach Seoul"
Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, während die Besorgnis der Mutter nun noch größer wurde. "Ich muss gehen, Mutter. " - "und ich muss dich wohl gehen lassen.. nunja da passt wenigstens jemand auf Hyunae auf. " Ein letztes Mal nahm sie ihren Sohn in den Arm. Ich sah, dass Hwang's Vater gerade die Treppe runter lief. Ohne ein Wort oder einen Blick ging er stur in sein Arbeitszimmer. Hwang sah ihm nach. "Lass uns gehen.", sagte ich und er nickte. Schließlich machten wie uns auf den Weg zum Bahnhof.
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Als wir im Zug freie Plätze fanden, setzte sich Hwang doch ich blieb wie erstarrt stehen, drehte mich schnell weg. Mein Herz ging schnell, ich glaubte jeder konnte meinen Herzschlag hören. Meine Hände wurden vor Nervosität feucht und ich hoffte er hat mich nicht gesehen. Ich ging einfach den Weg im Zug zurück. Verwundert folgte Hwang mir und fragte was los sei.
Ich spürte wie es in meinem Magen rumging und mir gleich hochkam. Ich hielt meine Hand vor den Mund und wollte es noch aufhalten bis ich eine Toilette gefunden hätte. Doch jemand packte mich von hinten und drehte mich so schnell um, ich konnte es nicht länger unterdrücken und lies es raus. Ich glaubte es war Jou und hatte panische Angst, weswegen ich mich umdrehte und durch den Zug an's andere Ende lief. Ich fand eine freie Toilette, in der ich mich vorerst einschloss. Ich versuchte in all der Panik gleichmäßig zu atmen, mich zu beruhigen, doch ich schaffte es nicht. War er wirklich hier im Zug oder hatte ich mir das nur eingebildet??

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Ich hab endlich mal wieder ein Häufchen Motivation gefunden und ein neues Kapitel geschrieben. Bitte votet doch oder hinterlasst einen Kommi wenn es euch gefallen hat, wenn nicht dann hinterlasst Kritik oder Tipps, was ich besser machen kann :D Danke
Mianhae wegen Grammatik-&RSfehlern

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