Wir waren in einer Kaserne nahe der Stadt Bielefeld stationiert. Wir tätigten ein Krafttraining nach dem anderen. Ich schlug Scott beim Dauerlauf, er besiegte mich hingegen gnadenlos beim Sprinten. Anfangs, die erste Woche behielt ich die Sorge um ihn, doch schon bald musste ich zunehmend an meine Freundin, die sich abertausende von Kilometern entfernt von mir befand.
Der Zustand von Scotts Psyche besserte sich. Es gab diese Tage, an denen er wieder der Alte war. Ohne irgendwelche Ausnahmen. Er war einfach wieder er. Doch das war nicht alles, es gab noch die anderen Tage. Die seltenen. Die, an denen er kein Wort redete. Mit niemandem. In sich gekehrt gar nicht mitbekam, wie ihn den Kommandeur vor ihn anschrie, wild gestikulierte, sodass der Speichel nur so umherflog und die Zornesröte schon der einer vollreifen Tomate glich. Er war weggetreten, aber ich wusste, dass es Messerstiche waren, die sich tief im Unterbewusstsein in seine Seele bohren. Ohne Schutzschild, ohne den altbekannten Feuerschutz, ohne Vorwarnung. Dennoch ging es allen Beteiligten hier besser, als im Einsatzgebiet. Das merkte man ausnahmslos jedem an.
Tony fehlte bei allem was ich tat. Beim Sport ihr wippender blonder Pferdescgwanz neben mir, bei den Besprechuchungen ihre scheuen, tiefen Blicke, selbst abends wen wir in unseren Betten lage fehlte ihr bloße Nähe. Der Gedanke, dass sie so unendlich weit weg war, genauso wie meine Familie setzte mir zu.
Scott, Talings und ich hatten in der tiefschwarzen Nacht Wachdienst. Mit unseren Gewehren um die Schultern waren wir jederzeit schussbereit. Ich sah auf die Uhr, wandte den Blick hoch in den sternenklaren Himmel. Selbst um zwei Uhr nachts. So war das. So sah man es gerne. Jederzeit funktionsfähig. Egal wann und wo.
Jo
Tief atmete ich durch, holte Luft und versuchte mich zu beruhigen. "Du erzählst mir nicht von deinen Problemen, Ängsten, Fürchten. So funktioniert doch keine Beziehung, Louis!"
"BIST DU ETWA EIN PSYCHO DOC ODER WAS!?" brüllte er mir ins Gesicht, das sich nach und nach rötlich färbte und ich sah wie seine Halsschlagader bedrohlich pulsierte.
Vielleicht hatte Louis sogar Recht und es war gar nicht mein Recht, solch intime Fragen stellen zu dürfen.
Abends ging ich auf eine Party. Ich verabredete mich nicht mit jemandem, war nicht darauf aus, mich so abzulenken, wie Louis es früher getan hat, hatte nicht vor, mir mir Alkohol einen lustigen Abend zu machen. Nein, ich griff aus einem ganz anderen Grund zu dem Genussmittel - Ablenkung, die Sache vergessen. Das war alles, was ich wollte. Ein Tequila Shot folgte an der Bar, die vor Menschen und tanzenden, schwitzenden Körpern nur so winmelte, dem anderen. Immer und immer wieder prostete ich dem Unbekannten zu, der sich vor geraumer Zeit zu mir gesellt hat zu. Irgendwann, nach dem fünften oder sechsten habe ich das zählen aufgehört. Mir wurde nicht schlecht, nein im Gegenteil, ich fühlte mich großartig. Ohne ihn, dachte ich, grinste blöde und exte den Nächsten weg.
"Es müssen nicht immer Drogen sein. Man kann auch mit zwei Sex on the Beach high werden." kicherte ich und torkelte gegen die muskulöse Brust des Unbekannten.
Die Bässe wummerten unaufhörlich und Hey Mama dröhnte ohrenbetäubend aus den Boxen. Ungeniert sang beziehungsweise gröhlte ich lauthals mit. Tanzte, als gäbe es kein Morgen.
Jemand lehnte am Türrahmen. Wer genau es war, wusste ich nicht. Ich sah zu unscharf, zu verschwommen. Alles drehte sich. Mein Gehirn war wie auf Stand-By-Modus. Ich lächelte, grinste und das dämliche Grinsen war wie festgeklebt auf meinen Lippen.
Plötzlich zog mich die großgewachsene Bekanntschaft. Fasste mir an den Hintern, an die Brüste. Doch ich tat nichts. Realisierte nichts. Da war nur dieses Lied in meinem Kopf und ich wollte mich nur zum Rythmus bewegen. Hüften kreisen lassen. Loslassen von allem und jedem.
Jemand zog mich weg. Louis. Mein Held. Mein Engel, war mein letzter Gedanke, bevor alles um mich herum schwarz wurde.
A/N: OH OH OH da war aber jemand böse. :D

DU LIEST GERADE
Football Teacher
Fanfiction❝Louis, bring es ihr bei.❞ ❝Ich unterrichte doch keine Mädchen!❞ ❝Ich weiß nicht, ob ich überlebe, also bitte tu mir den Gefallen.❞ All rights reserved © 2018 to admiredstyles