Ich flog, flog über die Wolken, flog über alles und jeden. Ich schwebte. Taumelnd raffte ich mich nach oben, der Raum drehte sich. Ich grinste, fischte mit fahrigen Händen mein Handy aus der Hosentasche, wählte die Nummer von der Schlampe, die mir seit geraumer Zeit am Arsch klebt. Das Freizeichen ertönte, ich lache, lachte irre und nahm einen langen Zug. "Na", erklang die Stimme an der anderen Leitung, "ich wusste doch, dass du mich früher oder später vögeln willst." Schrilles Lachen, meine Ohren schmerzten. Ich schloss die Augen, ihre Stimme war irgendwo. Irgendwo ganz weit weg, endlos weit weg. War es tatsächlich das, was ich wollte. Eine Ablenkung für 'ne halbe Stunde? Wenn danach sowieso alles wieder so war wie vorher, wie jetzt. Klar, ein Teil von mir sagte mor, bist du blöd, warum lässt du dir schon so eine Chance versemmeln, leg sie flach und das Ding ist gegessen. Aber dieser zeite Teil war so klein, dass ich ihn kaum wahrnahm.
"Ey, bist du noch da?" hörte ich sie quasseln. Sie holte mich zurück. Ohne ihr zu antworten legte ich auf, drückte wie ferngesteuert auf den Bildschirm, immer wieder auf den roten Hörer. Ich wollte schreien, knallte stattdessen mein Handy auf den Tisch. Die Fernbedinung fiel zu Boden. Den Scheiß-Joint warf ich gleich hinterher. Half doch alles nichts. Nicht mal die Zigarette. Wie ein wild gewordenes Tier stand ich auf und trat gegen den Tisch, trat immer heftiger. Ich beugte mich darüber und mit einem Ruck schupste ich ihn um. Er fiel scheppernd zu Boden.
Ich war wütend, sauer, enttäuscht. Enttäuscht von mir, dass ich mich auf seine abgefuckte Theorie eingelassen habe. Dann hätte es Harry halt erfahren. An der kahlen, kalten Wand ließ ich mich herunter, stützte meinen Kopf zwischen meinen bebenden Knien ein. Ich raufte mir die Haare, zog daran, bis es schmerzte. Mit einem Ruck ließ ich sie los. Schwer atmend stand ich auf. Unendlich wütend. Ich wusste nicht, was ich als nächstes tun würde.
Joanna
Er lügt!, schrie mir die Stimme in meinem Kopf in den letzten Stunden pausenlos ins Gewissen. Warum dieser plötzliche Wandel? Verdammt!, schrie ich, warf mein Kissen neben mir gegen die Tür, weinte unerbittlich. Mom war auf der Arbeit, Harry anscheinend trainieren, hören würde mich ohnehin keiner. Und wenn schon, war mir egal. So wie alles im Moment.
Ich schloss die Augen, sofort waren da diese Bilder vor meinen Augen. Louis und ich trainieren, sein heißer Atem an meinem Nacken. Ich spürte ihn! Louis und ich herumalbernd, diskutierend, küssend. Das schmerzte am meisten. Hat er mich tatsächlich benutzt, wie die anderen Frauen in seinem Leben auch. War ich tatsächlich dasselbe wie diese Jenny? Was war mir Claire? Da kam mir wieder die Szene am See vor ihrer Gedenkstätte in den Kopf. Du erinnerst mich an sie, war da nicht soetwas in der Art? Heuchler!
DU VERDAMMTER HEUCHLER, LOUIS TOMLINSON!
Er heulte mit Sicherheit nicht so herum wie ich, entspannte sich womöglich, genoss sein dämliches wieder Single sein. Wobei, überlegte ich, in der Öffentlichkeit war er ohnehin Dauersingle. Verbittert schnaubte ich auf. Ich wischte mir mit dem Taschentuch übers Gesicht, welches inzwischen rot und aufgequollen war. Der Blick in den Spiegel reichte vollkommen aus. Du siehst beschissen aus, Jo, kam es mir wieder in den Sinn. Ich schniefte, tappte die Treppen hinunter und aß einen süß belegten Bagel, trank dazu Pfefferminztee. Die Wärme tat gut, ich schaltete den Radio an und als stressed out den Raum erfüllte, war ich abgelenkt. Ein Glück, wenn es womöglich auch nur von kurzer Dauer war.
Nach einer Weile raffte ich mich auf und schlüpfte in meinen Parka, die Boots und warf mir den Schal zwei Mal um den Hals. Die Kopfhörer wurden in die Ohren gestöpselt und ich merkte, wie leichter Nieselregen einsetzte. Ich schlug mir die Kapuze über den Kopf. Meine Schritte wurden immer hektischer, schneller, als wäre ich vor etwas auf der Flucht.
Jemand tippte mir auf due Schulter und ich fuhr zusammen, nahm die Kopfhörer aus den Ohren. "Lucas", stieß ich überrascht hervor. Schon quollen mir die Tränen aus den Augen und ich lag schluchtzend in seinen Armen. Draußen, im kalten Nieselregen. Doch das war mir egal. Meine Fingerspitzen kribbelten. Ich holte tief Luft, erzählte ihm bruchstücjhaft von dem heutigem Tag, den Ereignissen. Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit war ich fertig - im wahrsten Sinne des Wortes. Eine ganze Zeit lang sagte er nichts, sah mir nur durchdringend in die Augen, strich mir vorsichtig über die Wange und murmelte immer wieder Dinge wie, lass dich von dem nicht herunterziehen. Ich wollte es nur allzugerne beherzigen, aber es war so verdammt schwer.
Ich hob den Kopf, starrte sein ebenmäßiges Gesicht an, die geschwungenen Lippen. Da war schlagartig wieder Louis in meinem Kopf. Sein Lachen, seine dämlichen Sprüche. Gott, dachte ich während mir eine salzige Träne die Wange herunterlief, du hast dich tatsächlich in diesen Arsch verknallt. Beinahe hätte ich gelacht, beinahe.
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a/n hello darlin's. Widmung geht an @007LiamHoran007. Dein Kommi war süß und du hast die Story zu deinen fav's hinzugefügt sjfjsjkg. Hoffe wie immer sehr das euch das Kapitel gefallen hat. Auch wenn es ein etwas anderes Kapitel der Art war. Ich weiß es ist ein ziemliches Durcheinander, wenn ihr etwas nicht versteht, schreibt mir und ich werd versuchen es zu erklären. :D
Aber keine Bange, das wird sich in den nächsten folgenden Kapiteln aaaaaalles auflösen und euch wird einiges klarer werden. :)
Über Votes und Kommentare würde ich mich wahnsinnig freyen. c:
Love you all,
Nina <3
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Football Teacher
Fanfiction❝Louis, bring es ihr bei.❞ ❝Ich unterrichte doch keine Mädchen!❞ ❝Ich weiß nicht, ob ich überlebe, also bitte tu mir den Gefallen.❞ All rights reserved © 2018 to admiredstyles